Adrian Peterson – Immer Noch Benzin Im Tank
Adrian Peterson – Immer Noch Benzin Im Tank
Am 28. April 2007 war es soweit. An siebter Stelle des NFL Drafts wurde ein vielversprechendes, junges Runningback-Talent aus Oklahoma ausgewählt. Bereits im College sorgte der 22-jährige für Furore, in drei Jahren lief er trotz zweier schwerer Verletzungen für insgesamt knapp über 4000 Yards. Als Adrian Peterson in der ersten Runde des Drafts von den Minnesota Vikings ausgewählt wurde, legten diese den Grundstein für eine grandiose NFL Karriere.
frühe karriere
Geboren am 21. März 1985, als Sohn zweier Top Athleten im College, war ihm der sportliche Erfolg schon fast in die Wiege gelegt worden. Die Mutter Sprinterin und Weitspringerin, der Vater, bis zu einem Unfall mit einer Schusswaffe, erfolgreicher Point Guard im Basketball. Schon früh träumte Peterson von einer Karriere als Spieler in der NBA. Als er mit sieben Jahren erlebte, wie sein zwei Jahre älterer Bruder, vor seinen Augen durch einen betrunkenen Autofahrer umkam, suchte er Trost und Ablenkung im Sport. Schließlich fing er an sich speziell für Football zu interessieren.
In seiner High-School-Zeit zeigte er sich als Sprinter, im Basketball sowie im Football äußerst talentiert. Schließlich fiel dann aber die Entscheidung sich mehr auf letzteres zu konzentrieren, was sich schnell als richtig erwies. Angeblich sollen ihn damals sogar seine Gegner nach Autogrammen gefragt haben. Die High-School absolviert, brach er dann auf dem College sämtliche Rekorde. Mit drei äußerst erfolgreichen Jahren ebnete er sich den Weg in die NFL, zu den Vikings nach Minnesota.
NFL Karriere
Schon in seiner Rookie-Saison wusste „All Day“ zu überzeugen. Anfangs nicht als Starter gesetzt, erlief er zwölf Touchdowns und über 1300 Yards. Im darauf folgenden Jahr ließ der amtierende Rookie of the Year keine Zweifel daran, als Nummer eins Runner in die Spielzeit zu gehen. Über 1700 Yards legte er mit dem Ball zurück, eine fulminante Saison. Es folgten zwei weitere Jahre mit jeweils etwa 1300 Yards und insgesamt 30 Touchdowns, bevor er sich dann in seinem fünften Jahr in der NFL seine erste schwere Verletzung zu zog. Ein Kreuzbandriss beendete eine vielversprechende Saison, vor der er einen rekordverdächtigen Vertrag abschloss, vorzeitig.
2012 kehrte Peterson stärker zurück als je zuvor. Mit dem Ziel, die 2000 Rushing-Yards zu erreichen, fest im Blick. Er schaffte was nur sechs Spieler vor ihm erreichten, zog in den Club der 2000er ein und wurde von nun an in einem Atemzug mit Legenden wie O.J. Simpson (71, RB, HOF), Eric Dickerson (58, RB, HOF) und Barry Sanders (50, RB, HOF) genannt. Ein Jahr in dem sich der Runningback einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte. Daraufhin wählte ihn die Liga zum MVP (Most Valuable Player) und er wurde zum OPOY (Offensive Player of the Year) gekührt, was nur wenige Runningbacks vor ihm schafften.
Auch ein Jahr nach seiner bisher erfolgreichsten Spielzeit, passierte er die 1200 Rushing-Yards und erzielte weitere zehn Touchdowns. Die Saison 2014 stand dann allerdings unter keinem guten Stern. Gegen Adrian Peterson stand ein Verfahren wegen Kindesmisshandlung im Raum. Schon nach dem ersten Spieltag wurde er von den Minnesota Vikings beurlaubt und schließlich von der NFL für die ganze restliche Spielzeit suspendiert. Doch auch nach diesem Rückschlag kehrte er wiedererstarkt zurück und brachte weitere, amtliche 1485 Rushing-Yards und elf Touchdowns aufs Board.
Als er sich ein Jahr später, in Woche zwei, bei der Partie gegen die Greenbay Packers den Meniskus riss, wurde er nach der Saison von den Vikings entlassen. In zehn Jahren in Minnesota erlief Peterson 11.747 Yards und sage und schreibe 97 Touchdowns, mit seiner Entlassung hinterließ er riesige Fußstapfen.
Jahr | Rushing-Yards | Yards pro Spiel | Rushing TD´s |
---|---|---|---|
2007 | 1341 | 95.8 | 12 |
2008 | 1760 | 110.0 | 10 |
2009 | 1383 | 86.4 | 18 |
2010 | 1298 | 86.5 | 12 |
2011 | 970 | 80.8 | 12 |
2012 | 2097 | 131.1 | 12 |
2013 | 1266 | 90.4 | 10 |
2014 | 75 | 75.0 | 0 |
2015 | 1485 | 92.8 | 11 |
2016 | 72 | 24.0 | 0 |
Gesamt | 11747 | 95.5 | 97 |
Viele Experten sahen die Karriere von A.P. schon als beendet. Mit 31 Jahren erneut nach einer solch verheerenden Knieverletzung zurückzukehren traute ihm kaum einer zu. Diese fühlten sich natürlich bestätigt, da er es 2017 nicht schaffte, bei den Arizona Cardinals, sowie den New Orleans Saints zu überzeugen. Nur 529 Rushing-Yards legte er in 16 Spielen zurück, außerdem erzielte er nur zwei Tochdowns. Eine bemerkenswerde Karriere schien auch nach dem letzten Aufbäumen nun endgültig beendet.
weiter auf rekordjagd
Nachdem sich der eigentliche Nummer eins Runningback, der Washington Redskins, in der Preseason so schwer verletzte, dass er kein einziges Spiel absolvieren konnte, suchte man in der Hauptstadt nach einem gleichwertigen Ersatz. Doch diesen so kurz vor der Saison noch zu finden schien schier unmöglich. Alle nennenswerten Free Agents waren bereits vergriffen und nur Adrian Peterson war noch auf dem Markt. Die Redskins trauten ihm scheinbar als einziges Team der NFL noch ein weiteres Jahr zu. Und der Runningback überraschte alle. Explosiv wie in jungen Jahren, stellte er sämtliche Kritiker schon an Spieltag eins völlig bloß und präsentierte sich in brillanter Form. Der 33-jährige erlebt also gerade seinen dritten Frühling bei den Rothäuten.
Mit 672 Yards Raumgewinn belegt er Platz fünf aller Ballträger der Liga. Vier Läufe konnte er in der Endzone vollenden und trägt einen großen Anteil daran, dass die Redskins weiter im Playoff-Rennen sind. In der NFC East belegen sie mit sechs Siegen und drei Niederlagen klar den ersten Platz, vor den Dallas Cowboys (4-5), den Philadelphia Eagles (4-5) und den abgeschlagenen New York Giants (2-7).
Momentan spielt er in einem Vertrag für den Mindestlohn für Veteranen, dieser läuft zum Saisonende aus. Nun stellt sich die Frage: Wird das die letzte des siebenmaligen Pro-Bowlers? Oder wird er uns auch in Zukunft mit seinem explosiven Läufen beweisen, dass er noch genügend Benzin für ein paar weitere Jahre im Tank hat. Schließlich befindet er sich ja noch weiterhin auf Rekordjagd.
All Time Rushing Leaders | Rushing Yards | Jahre |
---|---|---|
Emmitt Smith | 18.355 | 1990 – 2004 |
Walter Payton | 16.726 | 1975 – 1987 |
Barry Sanders | 15.269 | 1989 – 1998 |
Frank Gore | 14.554 | 2005 – 2018 |
Curtis Martin | 14.101 | 1995 – 2005 |
LaDainian Tomlinson | 13.684 | 2001 – 2011 |
Jerome Bettis | 13.662 | 1993 – 2005 |
Eric Dickerson | 13.259 | 1983 – 1993 |
ADRIAN PETERSON | 12948 | 2007 – 2018 |
Tony Dorsett | 12.739 | 1977 – 1988 |
All Time Rushing TD Leaders | Touchdowns | Jahre |
---|---|---|
Emmitt Smith | 164 | 1990 – 2004 |
LaDainian Tomlinson | 145 | 2001 – 2011 |
Marcus Allen | 123 | 1982 – 1997 |
Walter Payton | 110 | 1975 – 1987 |
Jim Brown | 106 | 1957 – 1965 |
John Riggins | 104 | 1971 – 1985 |
ADRIAN PETERSON | 103 | 2007 – 2018 |
Marshall Faulk | 100 | 1994 – 2005 |
Shaun Alexander | 100 | 2000 – 2008 |
Barry Sanders | 99 | 1989 – 1998 |
