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Arizona Cardinals – Ganz Heimlich, Still Und Leise

Arizona Cardinals – Ganz Heimlich, Still Und Leise

Es gab eine Zeit, da spielten in der NFC West drei Titelanwärter. Neben den Seattle Seahawks und San Francisco 49ers gehörten die Arizona Cardinals in den vergangenen Jahren immer wieder zu den heißesten Kandidaten. Trotz gutem Kader hat es aber nie für den ganz großen Wurf gereicht. Auch wenn man dachte – jetzt! Kam am Ende doch immer noch etwas dazwischen. Nun beginnt man, ab diesem Jahr ein neues Kapitel, ohne das es alle mitbekommen haben.

Das Ende Zweier Ären

Kurz nach dem Ende der letzten Spielzeit trat überraschend der bisherige Head Coach Bruce Arians (65) zurück. Arians, welcher fünf Jahre die Verantwortung trug, sah seine Zeit gekommen. Denkt man genauer darüber nach, dann war die Entscheidung doch nicht so überraschend und ist absolut nachvollziehbar. So coachte Arians sein Team vor knapp 1 ½ Jahren, trotz erhaltener Krebsdiagnose. Etwas, was ihm die Fans der Franchise sicherlich nie vergessen werden.

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Im Dezember 2016 erhielt der Vater zweier Kinder die niederschmetternde Diagnose. Da die Saison jedoch noch im Gange war, entschied sich der Coach erst nach Ende der Saison für eine OP. In Folge dessen konnte zwar der Nierenkrebs besiegt werden, dennoch hinterließ die Erkrankung Spuren. So gab er in der vergangenen Saison mehrfach zu Protokoll, dass die Erkrankung seine Einstellung grundsätzlich verändert hat.

I realize now more than ever that nothing is guaranteed in life.

Bruce Arians

Wie Recht er doch damit hat. Eine Tatsache die seine weitere Coaching Karriere beeinflusst hat. So entschied er sich am Ende mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Auch wenn der sympathische New Jerseyite den Sport liebt, sehe ich keine Chance auf ein Comeback. Natürlich darf man im Sport niemals nie sagen, aber im Stadium seiner Karriere und mit seiner Vorgeschichte beendet man diese im Normalfall dann auch endgültig.

Arians war aber nicht der einzige der seine Karriere beendete. Auch Carson Palmer (38, QB) hängt seine Schuhe an den Nagel. Während er 2015 noch zum Pro Bowl gewählt wurde und seine wohl beste Saison spielte, hatte er danach immer wieder Verletzungsprobleme. Vergangene Saison konnte er gerademal in sieben Partien spielen, ehe seine Saison ein Ende nahm. Angesichts seines Alters und der Tatsache, dass auch sein Head Coach nicht mehr weiter machen wird, zog Palmer einen Schlussstrich.

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Für amerikanische Verhältnisse zog er sich dann recht heimlich, still und leise zurück. Ähnlich wie sein Coach machte er keine große Show, sondern lies die News einfach verlauten. Auch wenn es für beide in der Medienlandschaft einen ordentlichen Nachruf gab, war dieser aber auch nach kürzester Zeit wieder vorbei. Dazu fehlte den beiden dann wohl doch der ganz große Titel. Der Super Bowl, welcher ihnen 2015 gegen die Carolina Panthers (49 -15) verwehrt blieb macht dann wohl doch den Unterschied zwischen dem Status zweier Legenden oder lediglich große Persönlichkeiten.

Ein Unverwüstlicher Oldtimer Und Ein Megastar als Hoffnungsträger

Was die Cardinals nun unbedingt machen müssen, ist nach vorne schauen. Die Fans werden ihre Hoffnungen an genau zwei Personen klammern. Zum einen ist das Larry Fitzgerald (34, WR). Fitzgerald erscheint 2018 wie ein unverwüstlicher Oldtimer der sehr gut gepflegt wurde. Während viele ehemalige NFL Stars mit knapp über 30 ein jähes Ende finden, trotzt Fitzgerald diesen.

Der erfahrene Leader steht derzeit bei 15.545 Receiving Yards und könnte sich am Ende der kommenden Saison bereits auf Rang zwei der All-Time-Tabelle befinden. Dazu fehlen ihm nur noch 389 Yards. Was angesichts seiner vergangenen Leistungen fast schon ein klacks werden sollte.

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Kaum ein Spieler wird in Arizona so geliebt wie dieser. Während seiner gesamten Karriere engagiert sich Fitzgerald schon für den Guten Zweck. So erhielt er 2016 den Walter Peyton NFL Man oft he Year Award, welcher innerhalb der NFL sehr hohes Ansehen genießt. Mit dieser Trophäe wird nicht einfach irgendjemand ausgezeichnet, sondern für diesen Preis muss man etwas ganz besonderes im Bereich Charity geleistet haben. Unter seinem Namen laufen mehrere gute Sachen, um anderen Menschen zu helfen. Genauso wie er anderen hilft, hat er auch seiner Franchise über all die Jahre geholfen.

Da es für einen 34 jährigen nicht mehr ganz so einfach, ist ein ganzes Team auf die Schultern zu packen, hat er ab diesem Jahr hoffentlich wieder die Unterstützung von Megastar David Johnson (26, RB). Johnson befindet sich im letzten Jahr seines Rookie-Vertrages und kommt aus einer schweren Verletzung zurück. Bereits im ersten Spiel der vergangenen Saison verletzte er sich so schwer an seiner Hand, dass ein weiterer Einsatz nicht mehr möglich war.

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Johnson ist top motiviert und träumt noch immer von einer Saison in der er 1.000+ Yards läuft und 1.000+ Yards fängt. Das kranke an dieser Sache ist, wenn er wirklich topfit ist, dann kann man es ihm auch tatsächlich zu trauen. Damit würde Johnson erst der dritte Spieler werden, dem dieses Kunststück gelingt. Die einzigen Spieler denen es bislang gelang waren Marshall Faulk (45, RB, HOF) und Roger Craig (57, RB).

I feel like it’s a very reachable goal!

David Johnson

Für die kommende Saison lassen sich die Erwartungen der Cardinals recht weit zurückschrauben. Natürlich hat man einen ordentlichen Kader, aber die Abgänge von Arians und Palmer wiegen nicht leicht. Schafft das Team eine Euphorie zu Beginn der Saison zu kreieren, dann könnte die Saison ein Erfolg werden, falls nicht, wäre ich nicht überrascht. Nur allein auf seine individuellen Stars kann man sich nicht verlassen.

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