Arizona Cardinals – Hinter Allen Erwartungen
ARIZONA CARDINALS – HINTER ALLEN ERWARTUNGEN
Mit elf Siegen bei sechs Niederlagen gelang den Arizona Cardinals in der vergangenen Spielzeit Platz zwei in der NFC West und der Einzug in die Playoffs. Mit einer guten Offensive und einer guten Defensive musste man in der Wild Card Round schließlich gegen den Rivalen aus der eigenen Division ran, den späteren Super Bowl Champions, den Los Angeles Rams. Bei dieser Begegnung sahen Kyler Murray (25) und Co. allerdings nicht annähernd Land. Sang- und klanglos ging man im SoFi Stadium mit 11-34 unter und beendete eine eigentlich ganz gute Saison mit einem Schuss in den Ofen. Dementsprechend hoch waren die diesjährigen Ambitionen, doch momentan bleibt das Team hinter allen Erwartungen.
ZAHNLOSE OFFENSIVE
2022 ging man im vierten Jahr in Folge mit dem ehemaligen First Overall Draftpick Kyler Murray als Quarterback in die Saison. 2021 konnte dieser seine wohl bisher beste Spielzeit abliefern, auch wenn alle drei seiner bisherigen Jahre beinahe ein Abziehbild voneinander sind. Die Statistiken gleichen sich sehr stark. Doch dieses Jahr ist bis dato ein klarer Abfall zu erkennen. Die bisher schlechteste completion percentage, das bisher schlechteste Quarterback Rating und die mit Abstand wenigsten Touchdowns gehen auf die Kappe des jungen Spielmachers. Doch woran liegt das?
Jahr | Passing Yards | Compl. % | TD | INT | Rushing Yards | Rushing TD |
2022 | 2359 | 66,3 | 14 | 7 | 415 | 3 |
2021 | 3787 | 69,2 | 24 | 10 | 423 | 5 |
2020 | 3917 | 67,2 | 26 | 12 | 819 | 11 |
2019 | 3722 | 64,4 | 20 | 12 | 544 | 4 |
Murray musste in den ersten Wochen auf seine liebste Anspielstation verzichten. Denn DeAndre Hopkins (30) wurde wegen eines Verstoßes gegen die Doping Richtlinien der NFL für die ersten sieben Wochen gesperrt. 2020 harmonierten die beiden auf absolutem Spitzenniveau miteinander. Ganze 115 Mal fand der Passgeber seine Anspielstation für 1407 Yards Raumgewinn, sowie sechs Touchdowns. 2021 wurde die kongeniale Verbindung wegen einer Verletzung Hopkins vorzeitig auseinandergerissen, weshalb man zusammen nur 42 Completions für 572 Yards verbuchen konnte. Sofort nach dessen Rückkehr Ende Oktober, wurde der Wide Receiver eingebunden und gesucht wie kaum zuvor. In Woche acht gegen die Minnesota Vikings konnte er gleich zehn Pässe für 103 Yards fangen, eine Woche später gelangen ihm sogar zwölf Catches für 159 Yards und ein Touchdown. Bis jetzt stehen insgesamt 49 Passfänge für 574 Yards auf der Habenseite von Nummer zehn, richtig stark für gerade einmal sechs Partien und schon jetzt beinahe überall Spitzenwerte seines Teams.
Embed from Getty ImagesMurray musste in den ersten Wochen auf seine liebste Anspielstation verzichten. Denn DeAndre Hopkins (30) wurde wegen eines Verstoßes gegen die Doping Richtlinien der NFL für die ersten sieben Wochen gesperrt. 2020 harmonierten die beiden auf absolutem Spitzenniveau miteinander. Ganze 115 Mal fand der Passgeber seine Anspielstation für 1407 Yards Raumgewinn, sowie sechs Touchdowns. 2021 wurde die kongeniale Verbindung wegen einer Verletzung Hopkins vorzeitig auseinandergerissen, weshalb man zusammen nur 42 Completions für 572 Yards verbuchen konnte. Sofort nach dessen Rückkehr Ende Oktober, wurde der Wide Receiver eingebunden und gesucht wie kaum zuvor. In Woche acht gegen die Minnesota Vikings konnte er gleich zehn Pässe für 103 Yards fangen, eine Woche später gelangen ihm sogar zwölf Catches für 159 Yards und ein Touchdown. Bis jetzt stehen insgesamt 49 Passfänge für 574 Yards auf der Habenseite von Nummer zehn, richtig stark für gerade einmal sechs Partien und schon jetzt beinahe überall Spitzenwerte seines Teams.
Embed from Getty ImagesHopkins ist trotz des stark besetzten Wide Receiver Corps der Cardinals scheinbar unerlässlich für Murray. Immerhin kann der Quarterback neben seinem Star Receiver noch auf zwei weitere ehemalige First Round Draftpicks, nämlich Veteran AJ Green (34) und Marquise Brown (25) zurückgreifen. Außerdem angelte man sich mit Robbie Anderson (29) noch einen weiteren etablierten Passempfänger. Hier wird ziemlich schnell klar, dass die Passqualität Murrays nur mit der Qualität seiner Passempfänger steigt. Ohne dieser sehr stark besetzten Position sähen die Statistiken wohl noch etwas schlechter aus.
Irgendwie bringt man die PS also nicht auf die Straße, ähnlich sieht es im Laufspiel aus. Bisher kann noch kein Akteur der Cardinals über 500 Rushing Yards vorweisen. In seinem zweiten Jahr in Phoenix konnte starting Runningback James Conner (27) bisher nicht überzeugen. Schon letztes Jahr hatte er keine besonders guten Statistiken. Nur magere 3.7 Yards pro Versuch brachten ihn zu einer Gesamtleistung von 752 Rushing Yards. Diese Saison sieht es auch nicht besser aus. Schwache 476 Yards gelangen dem Runningback bisher. Zweitbester Rusher teamintern, wie sollte es auch anders sein, ist Quarterback Murray. 2020 hatte man das Gefühl, kaum ein Team in der Liga könnte ein Mittel gegen den Dual Threat zu finden. Beinahe 900 Rushing Yards konnte dieser damals sammeln. Dieses Jahr wirkt es allerdings nicht so. Natürlich hat Murray wieder Ausbrecher wie gegen die Seattle Seahawks, als ihm das bisher einzige Mal 2022 100 Rushing Yards gelangen, doch die Ausflüge zu Fuß sind rarer und wesentlich ineffizienter geworden. Somit findet man sich im Lauf- sowie im Passspiel irgendwo im Nirgendwo der NFL wieder. Obendrein kommen mehrere kleine Verletzungsprobleme des Star-Quarterbacks.
DEFENSESIVE OHNE ZUGRIFF
Passend zur mittelmäßig performenden Offensive, bietet auch die Defensive kaum Rückhalt. Während man gegen den Lauf durchschnittlich abliefert, sieht das in Punkto Passverteidigung ganz anders aus. Trotz Akteuren wie Cornerback Byron Murphy (24) und Safety Budda Baker (26) in der Secondary gelingt überhaupt kein Zugriff. Overall hat man wohl eine der schlechtesten Passverteidigungen der gesamten Liga. Kein anderes Team ließ bisher mehr als die 24 Passing Touchdowns zu. Was die gegnerische Completion Percentage angeht, sind nur die Las Vegas Raiders noch schlechter.
Embed from Getty ImagesDoch das Defensive Backfield trägt nicht alleine die Schuld am schwachen Abliefern. Fehlt der Druck auf gegnerische Quarterbacks, bekommen Passempfänger einfach zu viel Zeit um sich frei zu laufen und genau das ist in Arizona auch der Fall. Mit mageren 22 Sacks dümpelt man unter den sieben schlechtesten Verteidigungen umher. Bester Pass Rusher ist Altstar JJ Watt (33). Der Defensive End und dreimalige Defensive Player of the year kann bisher 6,5 Sacks vorweisen. Der im letzten Jahr noch so stark aufspielende Marcus Golden (31) ist kaum mehr wiederzuerkennen und kommt auf 1,5, damals waren es noch elf. Besonders schmerzlich war allerdings der Abgang von Chandler Jones (32). Der äußerst erfahrene Defensive End unterschrieb vor der Saison einen $ 51 Mio. schweren Dreijahresvertrag bei den Raiders. Bisher kommt er dort aber nicht richtig in Fahrt. Bei Arizona war Jones allerdings eine Macht. Seine 10,5 Sacks aus der 2021er oder gar seine 19 Sacks aus der 2019er Spielzeit könnte man dort jetzt gut gebrauchen.
UNGEWISSE ZUKUNFT
In der diesjährigen restlichen Spielzeit brauchen wir von dieser Franchise nichts mehr zu erwarten. Mit einem Standing von vier Siegen und acht Niederlagen, sind die Playoffs nicht zu erreichen. Und das obwohl die restliche Schedule machbare Aufgaben wie die New England Patriots und Denver Broncos vorweist. Nach der Saison darf man dann gespannt sein, was sich in der Wüste alles ändern wird. Einige große Namen scheinen auf den Markt zu kommen, dass Verträge wie die von JJ Watt und AJ Green nicht verlängert wurden, ist auf ihr Alter zu beschränken. Doch gelingt es nicht äußerst wichtige Stützen wie Byron Murphy, der immer besser werdende Zach Allen (25, DE) und der im Moment auf Grund eines Kreuzbandrisses ausgefallene Justin Pugh (32, G) zu binden, tun sich neben den ohnehin schon großen Baustellen gar noch weitere auf.
