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Buffalo Bills – Wieder Zu Früh

BUFFALO BILLS – WIEDER ZU FRÜH

Die Enttäuschung sitzt tief bei den Buffalo Bills. Nach der Niederlage gegen die Cincinnati Bengals, musste das Team um Head Coach Sean McDermott (48) erneut zu früh die Segel streichen! Gerne möchten die Bills mal wieder den ersehnten Weg in den Super Bowl schaffen. Dabei soll auch in den nächsten Jahren dem Fluch getrotzt werden, bisher nie die Vince Lombardi Trophäe gewonnen zu haben! Das Fenster für dieses Unterfangen ist für die Franchise sogar sperrangelweit offen. Jedoch muss das Team lernen, sich endlich auch zu belohnen.

GROSSE ENTTÄUSCHUNG

Die Entwicklung unter McDermott geht seit Jahren in eine sehr gute Richtung. Man hat ein mehr als solides Playoff-Team zusammengeführt. Dem Team mangelt es fast an nichts. Die Leistungsträger sind in einem guten Alter, so dass man nicht zwangsläufig diese Saison gewinnen musste. Trotzdem bleibt aber eine herbe Enttäuschung am Ende übrig. Obwohl die Niederlage gegen die Bengals gar nicht so überraschend kam. Die Bills agierten in den letzten Wochen bereits nicht mehr ganz so zielstrebig, wie man das meist von ihnen kennt. In den Ergebnissen hat sich das allerdings nicht merklich niedergeschlagen. Erreichte man schließlich die Playoffs mit einer Siegesserie von sieben Partien! Aber schon gegen die Miami Dolphins, dem AFC East Rivalen, tat sich das Team schwer. Trotz Heimspiel, ging vieles nicht gänzlich leicht von der Hand. Am Ende konnte man sich glücklich schätzen, dass die drei Turnovers nicht spielentscheidend waren bzw. Miami lediglich auf den Back-Up vom Back-Up, Quarterback Skylar Thompson (25), zurückgreifen musste. Thompson hatte einen schweren Stand und fand nie so wirklich ins Spiel. Kredit muss man hierfür natürlich auch dem guten Pass Rush der Bills zollen, welche es dem Spielmacher ein ums andere Mal schwer machten. Am Ende gewannen die Bills knapp mit 34 – 31. Mit einer solchen Leistung wie in der Wild Card Runde, war klar gewesen, dass Cincinnati nicht zu schlagen ist.

Am Ende spielte das Wetter offenbar auch eher den Bengals in die Karten. Im Schneetreiben von Buffalo fand ausgerechnet das Heimteam keine Mittel und Wege, dem letztjährigen Super Bowl-Teilnehmer einen heißen Tanz zu liefern. Am Ende wirkte das Spiel von Cincinnati viel souveräner, als jenes der Bills. 27 – 10 nach 60 Minuten und einmal mehr musste Bills-QB Josh Allen (26) das Feld enttäuscht verlassen. Allen gehört seit Jahren zur neuen Führungsriege auf seiner Position. Er ist einer aus der „neuen“ Generation, die über Jahre hinweg diese Liga seinen Stempel aufdrücken werden. Teil dieser „neuen“ Generation sind vor allem Kansas City Chiefs Megastar Patrick Mahomes (27, QB), Los Angeles Chargers Spielmacher Justin Herbert (24, QB) und Bengals Anführer Joe Burrow (26, QB). Der Kampf in der AFC wird somit in den kommenden Jahren sicherlich sehr hart umkämpft und mega spannend werden. Am Ende werden hier Kleinigkeiten entscheiden. Diese Kleinigkeiten haben vergangenes Wochenende zu einer Niederlage für Buffalo geführt. Sehr bitter, aber zuzuschreiben haben die Bills es sich selbst.

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Einer der Mannschaftsteile die ihre PS so gar nicht auf die Straße gebracht haben, war die O-Line. Allen wurde zu häufig unter Druck gesetzt. Gegen die Dolphins hagelte es sogar sieben (!!!) Sacks. Gegen die Bengals verbesserte man sich deutlich und lies nur einen zu. Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. So war auch am vergangenen Sonntag der Spielmacher häufig aus der Not heraus gezwungen zu laufen oder anderweitig den Ball schnell los zu werden. Im Schnee ist es immer schwierig zu spielen, jedoch gelang es der Offensive Line zu selten, ihrem Superstar den nötigen Halt zu geben. Allens Läufe führten zu lediglich 26 Yards aber immerhin einem Touchdown. Natürlich zählen hier die geplanten Spielzüge auch dazu. Alles in allem konnte man die eigene Stärke nicht wirklich ausspielen. Es fiel schwer mit der merklich verunsicherten O-Line ein ordentliches Laufspiel aufzuziehen. Buffalo versuchte nur insgesamt 19 mal den Drive variabel zu gestalten. Joe Mixon (26, RB) von den Bengals lief alleine 20 mal. Freilich möchte man bei einer Führung im Schnee die Uhr am laufen halten. Deshalb spielten sowohl Ergebnis als auch die Wetterbedingungen den Gästen in den Matchplan. Man zog sein Laufspiel auf und konnte so mit Play-Action-Pässen die Verteidigung überraschen. Die Bills hingegen mussten sich jedes Yard hart erarbeiten und fanden gerade in der 2. Halbzeit keine Wege, das dominante Spiel des Gegners zu unterbinden.

WAS NUN?

Sicherlich sind die Bills mal wieder enttäuscht. Wer in der Regular Season nur drei Mal verliert, möchte natürlich nicht bereits in der Divisional Round ausscheiden, aber wie bereits erwähnt ist die AFC sehr umkämpft. Ebenso muss man klar und deutlich sagen, dass das Team weiterhin in einer guten Verfassung ist. Wie ebenfalls bereits geschrieben, ist das Super Bowl-Fenster weiterhin offen. In der Offseason wird das Team daran arbeiten, eigene Leistungsträger wie Tremaine Edmunds (24, ILB) oder Jordan Poyer (31, SS) zurück zu bringen. Aufgrund der Gehaltsobergrenze wird es das Team jedoch schwer haben jeden Wunschspieler auch nächstes Jahr im Bills-Trikot zu sehen. Mit Verlaub, es wird wohl kaum möglich sein. Nach aktuellem Stand müsste die Franchise zunächst mal knapp $20.000.000 Platz schaffen, um überhaupt unter die Gehaltsobergrenze zu kommen. An spektakuläre Neuzugänge wird daher nicht wirklich zu denken sein. Wie jedes Jahr geht es nun darum ein bisschen was an Verträgen zu verändern und zu schieben. Für mich erscheint sogar die Option, sich von Großverdienern zu trennen. Ganz oben auf meiner Liste wäre hier tatsächlich Von Miller (33, OLB).

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Miller steht mit über $18.000.000 in den Büchern. Sein 6 Jahre/$120.000.000 Vertrag erschien mir bereits vor der Saison als nicht wirklich erfüllbar. Hier wurden eher aus Cap-Gründen über mehrere Jahre die Bonuszahlungen verteilt. Rein sportlich gesehen, ergeben weder die Länge des Vertrags, noch die Höhe seines Gehalts Sinn. Daher könnte ich mir hier einen Trade oder unter Umständen auch Cut vorstellen, um die Kosten des einstigen Super Bowl M.V.P.’s weitestgehend zu senken. Nicht falsch verstehen, ich möchte hier nicht Miller zum Buhmann erklären, aber das was der Spieler in den nächsten Jahren verdient, steht in keinem Verhältnis zu seinen prognostizierten Leistungen. Sicherlich hat er 2022 abgeliefert. Seine Statistik ist absolut top! Trotzdem wird er nicht jünger und das Spiel verändert sich. Immer mehr junge Quarterbacks sind mobiler als früher. Wenn ein junger Spieler aus der Pocket ausbricht um sich Zeit zu verschaffen, dann muss man auch als 34 jähriger OLB den Weg mitgehen. Hier sehe ich den Spieler über kurz oder lang nicht mehr so effektiv wie zuletzt. Auf kurze Distanzen ist er weiterhin gefährlich, aber es würde mich wundern wenn er die selben Zahlen wie 2022 auch 2023 auf das Grün zaubert.

Natürlich besteht auch die Option weiterhin an dem Spieler fest zu halten, so lange er seine soliden Leistungen bringt. Was auf dem Free Agent Markt dann passiert, liegt mitunter auch nicht immer in den eigenen Händen. Hier ist man auf den Glauben der Spieler angewiesen, dem Projekt der Franchise weiterhin zu vertrauen und vielleicht sogar auf ein paar Dollar mehr bei einem anderen Team zu verzichten. Überwiegend wird man ohnehin im Draft nach Alternativen suchen, um das Team weiter zu verbessern. Hier sollte man vor allem die Picks strategisch verwenden. Für die O-Line, D-Line und auch auf der Runningback Position, findet man oftmals auch in den späteren Runden noch sehr viel gutes Material. Verliert man also tatsächlich einen Schlüsselspieler, hätte man hier die frühen Runden um vielleicht sogar einen Steel zu ergattern. Entscheidend wird aber die frühe Phase der Free Agency sein. McDermott wird wissen was er tut und wie weit er bei den einzelnen Spielern gehen möchte. So lange man seinen Head Coach und auch seinen Star-Quarterback in den eigenen Reihen hat, darf man sich auch wieder im kommenden Jahr auf die Bills freuen. Dann vielleicht mit noch mehr Erfahrung und nötige Cleverness um zumindest weiter zu kommen als in die Divisional Round. Wir sind gespannt wie es für die Franchise weitergeht und ob sie 2023 ihre berühmten Fans, die „Bills Mafia“, mit dem langersehnten Titel belohnen!

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