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Carolina Panthers – Konstant Inkonstant

CAROLINA PANTHERS – KONSTANT INKONSTANT

2017 gelang es den Carolina Panthers das letzte Mal, in einer Saison mehr als sieben Siege zu sammeln. Damals konnte man sich mit elf Siegen und fünf Niederlagen den Weg in die Wild Card Round ebnen. Auch wenn dort direkt das Aus gegen die New Orleans Saints kam, war es bis heute die einzige positive Spielzeit der letzten fünf Jahre. Auch dieses Jahr sieht es nicht wirklich nach einem positiven Standing aus, so manch ein Akteur spielt sogar um die eigene Zukunft.

Niederschmetternde Jahre

Im Mai 2018 wurde die Franchise für $2.275 Mrd. verkauft. Seit der Übernahme des neuen Owners David Tepper (65) ist der Wurm drin und man stagniert ganz unten in der NFC South. Mit ständig wechselnden Akteuren under Center, kam man 2018 immerhin auf ein Standing von 7-9, 2019, 2020 und 2021 allerdings nicht über fünf Siege hinaus. Im Tabellenkeller der eigenen Division hat man mittlerweile eine Dauerkarte ergattert. Seit 2018 starteten acht verschiedene Spieler auf der Position des Quarterbacks. Cam Newton (33) konnte sein Team nicht zu alter Stärke führen und wurde von den kurzzeitigen Startern Taylor Heinecke (29, Washington Commanders) und Kyle Allen (26, Washington Commanders) ersetzt. Letzterer ging sogar als Nummer eins ins Jahr 2019 und absolvierte zwölf Partien. Will Grier (27, Dallas Cowboys) durfte im selben Jahr ebenfalls in zwei Partien die Zügel übernehmen, ehe man sich 2020 für den neuen Starter Teddy Bridgewater (29, Miami Dolphins) entschied. Doch auch diese Personalie hielt nicht lange. Für eine Partie kam P.J. Walker (27) aufs Feld und für 2021 verpflichtete man Sam Darnold (25) als Passgeber. Nach elf Spielen von Darnold durfte ein alter Bekannter ran, nämlich die ehemalige Punktemaschine Cam Newton, welcher nach dem kurzen Scharmützel bei den New England Patriots zurückkehrte. Auf der wohl wichtigsten Position im Football Sport konnte man in der jüngeren Vergangenheit also nicht die geringste Konstanz vorweißen.

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Wer hätte es gedacht, aber für diese Spielzeit entschied man sich erneut für einen neuen Mann under Center. Und wie auch 2021 fiel die Entscheidung auf einen Akteur, welcher bereits bei einer anderen Franchise scheiterte. Man holte Baker Mayfield (27) von der Free Agency, welcher die ersten vier Jahre seiner Karriere bei den Cleveland Browns verbrachte. Diesen schickte man zusammen mit Darnold in ein offenes Quarterback Duell. Am Ende setzte sich Mayfield in den Training Camps durch und startete die ersten fünf Partien. Viele Fans hätten Darnold wohl gerne noch ein Jahr mit Rhule gegeben, immerhin gab es den ein oder andern Lichtblick in der vergangenen Spielzeit. Darnold befindet sich momentan auf der Injured Reserved List, kehrt allerdings wohl bald zurück in den Kader. Dann könnte es erneut eine Frage der Zeit sein, bis wieder zu einem Wechsel kommt und auch Mayfield gebencht wird, besonders wenn das Team weiter so schlecht abliefert.

Statistiken MayfieldComp. %Pass. YDSTDINT
2021 – Browns60,530101713
2020 – Browns62,83563268
2019 – Browns59,438272221
2018 – Browns63,837252714

Statistiken DarnoldComp. %Pass. YDSTDINT
2021 – Panthers59,92527913
2020 – Jets59,62208911
2019 – Jets61,930241913
2018 – Jets57,728651715

Zumindest versucht man den wichtigsten Posten an der Seitenlinie mit etwas Kontanz zu besetzen. Ron Rivera (60, Washington Commanders) räumte 2019, nach neun Jahren als Cheftrainer, den Posten. Sein Nachfolger Perry Fewell (60) übernahm während der Saison für die restlichen vier Partien. Mit Matt Rhule (47) wollte man erneut eine langfristige Lösung erzielen und gab ihm einen Vertrag über die nächsten sieben Jahre, welche Rhule insgesamt $62 Mio. einbringen sollten. Nach nicht einmal der halben Vertragslaufzeit schickte man vor ein paar Tagen jedoch auch Rhule in die Wüste. Für die nächsten 48 Monate darf die Franchise dem arbeitslosen Trainer nun jeden Monat etwa $834.000 zahlen, finanziell ein Fiasko. Sportlich muss man sehen ob der neue Hauptübungsleiter, Steve Wilks (53), frischen Wind ins Team bringen kann, offiziell erst einmal als Interims Coach.

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Der 53-jährige kann zumindest auf jede Menge Erfahrung zurückgreifen. Seit 1995 ist er in jeglichen Coaching Positionen auf dem College tätig. 2006 winkte der erste Job in der National Football League, von den Chicago Bears führte ihn sein Weg über die damals noch in San Diego ansässigen Chargers, erstmals zu den Panthers. 2018 durfte er sich dann zum ersten Mal als Head Coach beweisen. Bei den Arizona Cardinals lieferte er und sein Team allerdings den schlechtesten Record seit 2000 ab. Drei Siege bei 13 Niederlagen kosteten ihm bereits nach einer Saison den Posten. Über verschiedene kleinere Trainerposten fand er den Weg dann zurück nach Carolina, wo er nun kurzfristig das ehemalige Amt von Rhule übernimmt.

Kaum ein Lichtblick

Auf dem Grün kann man insgesamt nur wenige Lichtblicke erhaschen. Mit insgesamt 1357 Yards, am Boden und durch die Luft kombiniert, hat man den schlechtesten Wert der gesamten Liga. 1022 Passing Yards und magere vier Passing Touchdowns sind beides Werte der sechs schlechtesten Teams. Die 449 Rushing Yards sind auch ein Wert, ganz unten in der Tabelle. Da nutzt auch die passable Performance des Superstars nichts. Der kürzlich mit einem Wechsel zu den Buffalo Bills in Verbindung gebrachte Runningback Christian McCaffrey (26) kann bisher auf eine akzeptable Saison zurückblicken. Er wird wieder mehr ins Passspiel eingebunden und konnte bereits 26 Bälle für allerdings nur 188 Yards fangen. Mit Abstand die meisten Catches seines Teams, für den drittgrößten Raumgewinn. Seine 72 Laufversuche konnte er für 324 Yards und zwei Touchdowns nutzen. Immerhin 4,5 Yards pro Versuch und knapp 65 Yards pro Partie. Nicht die Überzahlen, welche man von McCaffrey gewöhnt ist, aber okay. Es wurde aber auch nicht so viel auf seine Schultern gepackt, wie noch 2019.

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Offensiv kann man sonst wirklich niemanden mit guten Statistiken herauspicken. Auf der anderen Seite des Balles findet man sich Teamübergreifend überall im Mittelfeld der NFL wieder. Man lässt nicht besonders viele oder wenige Yards zu. Man kassiert nicht übermäßig viele oder wenige Punkte. Man kann nicht besonders viele oder wenige Turnover für sich verbuchen. Lediglich die Sack Statistik weicht hier vom Mittelmaß ab. Mit nur acht Sacks der gesamten Mannschaft, verbucht man die drittwenigsten der Liga. Zum Vergleich: Akteure wie Nick Bosa (24, San Francisco 49ers), Maxx Crosby (25, Las Vegas Raiders) oder Micah Parsons (23, Dallas Cowboys) haben je bereits sechs Quarterback Sacks gesammelt. Zumindest Brian Burns ist defensiv der einzige Lichtblick. Der 24-Jährige Defensive End kann mit vier, die Hälfte aller Team Sacks auf seine Kappe nehmen. Auch seine sechs Tackles for Loss sind ligaübergreifend ein Top drei Wert. In seiner vierten Spielzeit könnte der Pass Rusher seinen bisherigen Bestwert von neun Sacks egalisieren.

Dunkle Zukunft

Bevor am 23.10. der Rivale und Favorit der eigenen Division, die Tampa Bay Buccaneers, im „Bank of America Stadium“ zu Gast sind, geht es für die Panthers nach Los Angeles. Der amtierende Super Bowl Champion, die Rams, sind mit zwei Siegen und drei Niederlagen schwach in die Saison gestartet. Einen besseren Zeitpunkt um diese zu schlagen, kann man also kaum erwischen. An Motivation dürfte es Carolina wirklich nicht fehlen. Immerhin haben einige Akteure wirklich nichts zu verlieren, für die es schon jetzt alles oder nichts heißt. Baker Mayfield spielt um nichts geringeres als seine Zukunft in der NFL, Steve Wilks hat in seiner Head Coach Histiorie auch noch etwas gut zu machen und Christian McCaffrey wäre wohl auch gerne wieder unter den Top fünf Runningbacks der Liga. Hört man aber auf sein Gefühl, dürfte das Team keine Chance haben, alles deutet auf eine Niederlage und eine weitere schwache Spielzeit hin.

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