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Carolina Panthers – Wieder am Anfang

CAROLINA PANTHERS – WIEDER AM ANFANG

In der vergangenen Spielzeit gelang es den Carolina Panthers den zweiten Platz in der NFC South zu ergattern. Was sich erst einmal ganz gut anhört, sieht komplett anders aus, wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft. Denn die Division war im letzten Jahr die mit Abstand schwächste der ganzen NFL. Keines der vier Teams konnte einen positiven Record für sich verbuchen. Und so landeten die Panthers, wahrscheinlich zum eigenen Erstaunen, mit sieben Siegen bei zehn Niederlagen hinter den Tampa Bay Buccaneers. Einstige Hoffnungsträger verließen während und nach der Spielzeit die Franchise. Nun steht man also mit neuen Gesichtern wieder am Anfang.

EINSTIGE HOFFNUNGSTRÄGER

In den letzten Jahren brachte man besonders einen Akteur mit den Carolina Panthers in Verbindung, dem Leistungsträger schlechthin Christian McCaffrey (27). Der Runningback ist, wenn er gesund ist, ein Akteur der das Spiel in die Hand nehmen kann und entscheidet. Wie schon gesagt, wenn er gesund ist. Denn seitdem CMC in der Liga ist, konnte er nur in drei der sechs Spielzeiten bei jedem Aufeinandertreffen auflaufen. Steht er aber auf dem Feld ist er, egal ob durch die Luft oder am Boden, der entscheidende Faktor im Offensivspiel seines Teams.

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Die Verletzungsanfälligkeit und der hohe Kostenfaktor waren am Ende wohl die entscheidenden Punkte sich vom Runningback zu trennen. Immerhin ist er mit im Schnitt $ 16 Mio. der bestbezahlteste Spieler seiner Position. Die San Francisco 49ers erhielten für insgesamt vier Draftpicks den endgültigen Zuschlag und lotsten den Superstar an die Westküste. Dort war McCaffrey einer der entscheidenden Faktoren für die weiten Playoff Run des Teams. Bis in das Conference Championship Game konnte man marschieren, ehe man gegen die Philadelphia Eagles den Kürzeren zog.

Auf der Quarterback Position konnte man sich in Carolina vergangene Saison nicht festlegen. Drei der vier gelisteten Akteure durfte jeweils einige male von Anfang an ran, doch keiner konnte wirklich überzeugen. Zwar hatte man mit Baker Mayfield (28) und Sam Darnold (26) zwei mögliche Langzeitlösungen und einst in den Himmel gelobten Talente in den eigenen Reihen, richtig abliefern konnte keiner. Kein Wunder, dass man sich von der kompletten Quarterback Riege verabschiedete und einmal Klarschiff machte.

SpielerPass. YDSComp. %TDINT
Baker Mayfield131357.866
Sam Darnold114358.673
P.J. Walker73159.433

Doch das waren noch nicht alle großen Charaktere die das Team verlassen mussten. Denn auch mit Star Receiver D.J. Moore (26) ging man nach fünf starken Jahren getrennte Wege. In dreien seiner fünf Saisons fing Moore Pässe für über 1100 Yards und reifte Stück für Stück zum Leistungsträger und Star auf der Wide Receiver Position. Umso verwunderlicher, was man vor dem diesjährigen Draft in den News beobachten konnte. Denn die Panthers wollten so gerne an Position eins draften, dass man beinahe Haus und Hof verkaufte. Neben dem 9th Overall Pick 2023 gab man noch einen Erstrunden Pick 2024 und jeweils einen Zweitrundenpick für 2023 und 2025 an die Chicago Bears. Doch als wäre das nicht genug, packten die Panthers noch Moore obendrauf. Für viele Experten gab man viel zu viel her, die Bears haben dadurch auf jeden Fall viel Kapital für die Zukunft erhalten.

NEUE GESICHTER

Endlich konnte sich die Führungsriege nun den vermeintlichen Wunschspieler sichern. Denn an Position eins im Draft 2023 wählte man Quarterback Bryce Young. Ob es nötig war so viel zu investieren, darf sich jeder selbst denken. Fakt ist, dass der 22-jährige eine hohe Spielintelligenz, Antizipation, Genauigkeit im Pass und ein gutes Verhalten in der Pocket mitbringt. Nicht ohne Grund gewann der ehemalige Spielmacher von Alabama Crimson Tide im Jahr 2022 die heißbegehrte Heisman Trophy. Seine Wurfstärke lässt aber zu wünschen übrig. Und mit seinen 1,78 m und etwa 88 kg gibt es im Punkto Physis auch ein paar kleine Fragezeichen. Natürlich ist man mittlerweile vom 1,95m großen klassischen Pocket Passer abgewichen und besonders Akteure wie Kyler Murray (26), der übrigens genauso groß und ähnlich schwer wie Young ist, beweisen immer wieder, dass auch kleine Quarterbacks im richtigen Scheme funktionieren. Young bekommt mit Andy Dalton (35) einen sehr erfahrenen NFL Quarterback zur Seite gestellt, von dem er einiges lernen kann. Doch bereits an Spieltag eins ist Young als Nummer eins vor Dalton gesetzt. Wir dürfen gespannt sein, wie er sich in der NFL einfinden wird.

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Frank Reich, seines Zeichens neuer Head Coach, hält definitiv große Stücke auf den Neuankömmling. Der 61-jährige kommt nach fünf Spielzeiten von den Indianapolis Colts nach Charlotte. Durch vier Saisons führte er sein Team komplett, letztes Jahr musste er frühzeitig sein Büro räumen. In drei der vier vorhergehenden Spielzeiten konnte er einen positiven Record verbuchen. Sein größter Erfolg bleibt noch immer der Superbowl Sieg mit den Philadelphia Eagles 2018, als Offensive Coordinator. Die Aufgabe bei den Panthers ist alles andere als einfach. Seitdem Ron Rivera (61) 2019 das Amt als Hauptübungsleiter niederlegte, war das Trainerkarussell eröffnet. Perry Fewell (61), Matt Rhule (48) und Steve Wilks (54) konnten allesamt nicht langfristig überzeugen.

Um seinem neuen Schützling Young möglichst viel Erfahrung auf dem Feld bereitzustellen, angelte man sich einen weiteren Veteran von der Free Agency. Der einst für die Minnesota Vikings aufgelaufene Adam Thielen (33) fand ebenso den Weg zu den Panthers. Mit diesen geht der Wide Receiver nun in seine zehnte Saison und ist vor einem weiteren neuen Passempfänger sogar als Nummer eins im Depth Chart gelistet. Denn auch DJ Chark (26) ist ein Neuankömmling der in Zukunft mit Bällen von Young gefüttert werden soll. Er konnte bisher nur 2019 so richtig zeigen was er kann, das einzige mal als er die magische 1000 Receiving Yards Marke knackte.

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AUSSICHTEN

Es steht wirklich in den Sternen wie die Saison der Panthers laufen wird. So Vieles ist neu, so vieles wohl auch noch nicht abgestimmt. Ob die Erwartungen an das neue Personal zu hoch ausfallen, oder ob Fans und Führungsriege dem Team und den Trainern dieses mal die benötigte Zeit, vielleicht sogar über die Saison hinaus, geben werden wir sehen. Wenn die Conference ähnlich schwach performt wie 2022 ist aber vielleicht auch ein bisschen mehr drin. Man könnte mit neuer Euphorie für eine kleine Überraschung sorgen.

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