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Chicago Bears – Warum Die NFC Angst Haben Sollte

Chicago Bears – Warum Die NFC Angst Haben Sollte

Vor der Saison hatte man den Chicago Bears sicherlich eine Steigerung zur 5 – 11 – 0 Bilanz aus der Vorsaison zugetraut. Das daraus jedoch gleich ein 12 – 4 – 0 wird, kommt dann schon mit etwas Überraschung daher. Das Geheimnis ist, wie so oft, an drei Punkte gegliedert. Eine solide Offensive, gutes Coaching und eine verdammt starke Verteidigung!

Die Solide Offensive

Die Offensive der Bears ist sicherlich nichts wovor man gezielt Angst haben muss. Was Yards für Raumgewinn angeht, befindet man sich sogar eher im letzten Drittel der Liga. Im Zusammenspiel mit den Stärken der Franchise reichen die Offensivqualitäten jedoch aus um erfolgreich zu sein. Mit 26.3 Punkten im Schnitt rangiert man sogar auf Rang neun der Liga. Das heißt, dass Chicago nicht viele Yards benötigt um zu scoren.

Das Team besitzt eine gute Balance. So stellt die Offensive mit einem ordentlich funktionierenden Laufspiel ein gutes Pendant zur unglaublich starken Defensive her. Gerade auf der Läuferposition ist der NFC-North-Champion gut und tief besetzt. Braucht es mal eine eher filigranere Spielweise mit schnellen Richtungswechseln, dann ist Tarik Cohen (23, RB) der gefragte Mann. Mit 4,48 Yards pro Laufversuch hat er einen super Wert vorzuweisen.

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Warum Cohen oftmals die gegnerischen Verteidiger zur Weißglut treibt, liegt an seiner Flexibilität. Neben seinem guten Laufspiel, gehört er nämlich auch zu den Runningbacks, welche auch stark im Passspiel sind. Hier überragen sogar seine Statistiken noch jene des Laufspiels! Mit 71 Receptions und 725 Yards lässt er sogar Starspieler wie Rob Gronkowski (29, TE, New England Patriots), Todd Gurley (24, RB, L.A. Rams) oder Ezekiel Elliott (23, RB, Dallas Cowboys) alt aussehen.

Unterstützt wird er vom Schlaghammer Jordan Howard (24, RB). Howard ist eher der Mann fürs Grobe. Er bekommt mehr Läufe als Cohen und soll die Verteidigung müde arbeiten. Ein wahrer Teamspieler, der dazu auch noch gute Leistung zeigt. Während er im Passspiel kaum eine Rolle spielt, macht er seine Yards traditionell auf dem Boden. In seinen drei Saisons erzielte er bislang im Schnitt stets über 1.100 Yards Raumgewinnen! Ein starker Wert für einen 24 jährigen. In diesem Bereich haben die Bears also zwei Ausnahmespieler die für ordentlich Furore sorgen können.

Das Gute Coaching

Schon vor der Saison beleuchteten wir den neuen Head Coach Matt Nagy etwas. Der 40-jährige schaffte bereits in seinem ersten Jahr das Team komplett umzukrempeln und auf die nächsthöhere Ebene zu befördern. Etwas, was auch schon letzte Saison Sean McVay (32, HC, L.A. Rams) glückte. Der Jungspund wurde auch prompt zum Coach des Jahres gewählt! Eine Adelung die auch Nagy bevorstehen könnte.

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Wofür sich Nagy Sonderlob verdient hat, ist seine Arbeit mit Quarterback Mitchell Trubisky (24, QB). Der junge Führungsspieler schaffte bereits in seinem zweiten Jahr mehrere Fortschritte. Während er in seinem ersten Jahr noch recht ineffektiv war, konnte sich Trubisky hier sehr stark verbessern. Der Quarterback hat insgesamt 17 Touchdown Pässe mehr geworfen als noch im letzten Jahr. Auffallend ist die enorme Steigerung seiner Passquote. Von 59,2 % aus seinem Rookie-Jahr, steigerte sich Mitch auf 66,6 %. Mit dieser guten Präzession lässt er sogar den Top-M.V.P.-Kandidat Patrick Mahomes (23, QB – 66,0 %) und Tom Brady (41, QB – 65,8 %) hinter sich.

Natürlich zeigt Trubisky diese Leistungen, aber als Vater des Erfolgs kann man sicherlich Nagy hervorheben. Neben dem Selbstvertrauen welches er dem Spieler bereits in der Preseason schenkte, entwickelte er einen Offensivplan, welcher dem Quarterback liegt. Unterstützt von einem meist funktionierenden Laufspiel ist die Spielweise irgendwie simpel aber effektiv.

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Nagy lässt Trubisky meist selbst entscheiden ob er den potenziellen Laufspielzug ausführt oder zum Pass wechselt. Je nach dem ob der Linebacker als Runstopper nach vorne oder für die Passverteidigung nach hinten schiebt, liest der Jungspund das Spiel und entscheidet. Entscheidet er sich mal falsch, dann hat er immer noch zwei schnelle und vor allem gesunde Beine um für etwas Magie zu sorgen. Ein Playbook was man oftmals im College verwendet und Trubisky zu sehr starken Leistungen verhalf. Hut ab Matt Nagy!

SaisonSpielePassquoteYardsTDINTRate
20171259.2 %2.1937777.5
20181466.6 %3.223241295.43

Was man ebenfalls auf die Rechnung von Nagy schreiben darf, ist sein Händchen in der Offseason. Die Neuzugänge sind klug für sein System gewählt und konnten auch gleich im ersten Jahr in Chicago überwiegend überzeugen. Königstransfer war natürlich der überraschende Trade für Khalil Mack (27, OLB), von den Oakland Raiders. Mack schaffte es vom ersten Tag an der Verteidigung seinen Stempel aufzudrücken und die gesamte Defensive auf ein neues Level zu heben. Mack scheint das entscheidende Puzzleteil für Chicago zu sein, um wieder um Titel mitspielen zu können. Dafür hat man sicherlich auch gerne den „teuren“ Preis zweier Erstrunden Picks für 2019 und 2020 gezahlt.

Die Verdammt Starke Defense

Das Chicago nur vier Niederlagen auf dem Konto hat, geht auf die starke Verteidigung zurück! Kein Team der NFC hat eine solche Verteidigung wie die Bears. Eine Tatsache die auch offensivstarke Mannschaften wie die New Orleans Saints oder Los Angeles Rams erzittern lässt. Keine offensivstarke Mannschaft möchte eine Verteidigung wie jene der Bears in den Playoffs begegnen. Wie schon so oft in der Vergangenheit, schaffte meist die Verteidigung der Offensive den Zahn zu ziehen. Wir kennen ja alle diesen einen berühmten Spruch!

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Genau eine solche Verteidigung haben eben die Bears. Von allen verbleibenden Teams der NFC, sicherlich die beste! Richtig Gefährlich macht Chicago aber auch der Verbund zwischen den beiden zuvor aufgegriffene Exponenten, Offensive und Coaching. Einen Super-Bowl alleine aufgrund der Defensive zu gewinnen, kann in Ausnahmefällen (Denver Broncos 2015) klappen, etwas Unterstützung von anderen Mannschaftsteilen wird aber irgendwann benötigt.

Das wohl größte Ausrufezeichen setzte diese verdammt starke Verteidigung gegen die Los Angeles Rams in Woche 14. Die zweitbeste Offensive der gesamten Liga schaffte gerade mal sechs Punkte!!! Eine Offensive die im Schnitt über 420 Yards Raumgewinn pro Spiel erzielt, wurde bei lediglich der Hälfte gehalten! Ein Ausrufezeichen, welches die gesamte Liga aufhorchen lies und Chicago zu einem Super-Bowl-Kandidaten reifen lies. Ob das Märchen aus dem Norden tatsächlich ein Happy-End wird, kann man natürlich noch nicht sagen. Dafür müssen noch zu viele Spiele gespielt werden. Sicher ist aber, dass die Bears an einem guten Tag und mit der entsprechenden Leistung jedes Team der Liga schlagen können. NFC, Watch Out And Fear The Bears!

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