Cincinnati Bengals – Ein Wackeliges Fundament
Cincinnati Bengals – Ein Wackeliges Fundament
Für mich überraschend starteten die Cincinnati Bengals besser in die Saison als erwartet. Mit zwei Siegen aus den ersten drei Spielen, liegt man im Soll. Dennoch bin ich sehr skeptisch, was den weiteren Verlauf der Saison angeht.
Offensive Überzeugt
In den ersten beiden Spielen besiegten die Bengals zwei AFC Konkurrenten. Zum Auftakt bezwang man die Indianapolis Colts mit 34 – 23. Mit exakt dem Gleichen Ergebnis folgte dann eine Woche später der perfekte Start über die Baltimore Ravens. Da vor allem die Ravens für ihre gute Defensive bekannt sind, waren die 34 Punkte ein Ausrufezeichen. Wichtig könnte dieser Sieg gegen den eigenen Divisionsgegner noch im Kampf um die Playoffs werden.
Im Spiel selbst zeigte man sich oftmals recht variabel, was das Laufspiel und Passspiel angeht. Die größte Stütze neben Quarterback Andy Dalton (31) ist vor allem Star Wide Receiver A.J. Green (30). Der Superstar führte die Bengals mit seinen drei gefangenen Touchdown Pässen gegen die Ravens fast alleine auf die Siegerstraße. Erwähnenswert ist jedoch auch, dass sich Tyler Eifert (28, TE) wieder zurück gemeldet hat.
Eifert avancierte 2015 zu einer echten Waffe. Der Spieler fing in der damaligen Saison 13 Touchdown Pässe. Danach wurde er jedoch immer wieder von schweren Verletzungen zurück geworfen. Vergangene Spielzeit fing Eifert gerade mal 4 Pässe in den beiden Spielen in denen er zur Verfügung stand. Nun schaut es wieder so aus, als findet der 28 jährige zu alter Stärke zurück.
Kein Plan B?
Nachdem in den ersten beiden Spielen alles für Cincinnati lief, war das gegen die Carolina Panthers anders. Diesmal hatte man mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Panthers machten ordentlich Druck auf Dalton, was dazu führte, dass der Spielmacher insgesamt vier Interceptions warf! Jeder weiß, dass Turnover in der NFL Spiele entscheiden. So also auch gegen Carolina. Die Panthers gewannen die Partie verdient mit 31 – 21.
Als nächstes muss man auch hinzufügen, dass sich im Laufe der Partie A.J. Green an der Leiste verletzte. Green musste in der 2. Halbzeit das Spiel vorzeitig verlassen. Danach war sein Team nicht mehr in der Lage den Panthers viel entgegen zusetzen. Zwar versuchte man es noch bis zum Schluss, die vielen Ballverluste erschwerten aber das Vorhaben.
Zeitweise wirkte es tatsächlich so, als hätte man von Seiten der Bengals keinen Plan B. Dies wird natürlich im Kampf um die Playoff Plätze notwendig sein. Möchte man auch mal ein Spiel gewinnen, in dem es nicht wie geplant verläuft, dann muss man erfinderisch sein, die Probleme überkommen und Wege für einen Sieg finden. Deshalb sehe ich für das große Ziel Playoffs noch viel Arbeit für Cincinnati.
Wackeliges Fundament
Das Fundament wirkt einfach grundsätzlich sehr wackelig. Ohne jemanden angreifen zu wollen, hängt der Erfolg der Bengals an vielen Faktoren, die teilweise nicht beeinflusst werden können. Nehmen wir einfach mal Andy Dalton. An guten Tagen hat Dalton absolut Pro Bowl Potenzial. An schlechten Tagen ist er sein Geld nicht mal im Ansatz wert. Es gibt immer wieder Quarterbacks, die in ihren Leistungen schwanken, aber es gibt nur wenige, die mit ihren Leistungen dann so weit auseinanderliegen wie Dalton.
So ist es auch wenig verwunderlich, dass die Cincinnati Bengals 2015, in der besten Saison von Dalton, souverän mit einer Bilanz von 12 – 4 – 0 in die Playoffs einzogen. Die gleiche Bilanz im übrigen wie sie damals der spätere Super Bowl Sieger Denver Broncos mit Peyton Manning (42) oder die New England Patriots mit Tom Brady (41, QB) hatten.
Ein weiterer Faktor ist die Verletzungsanfälligkeit ihrer Superstars. Ähnlich wie bereits bei Tyler Eifert erläutert, hat auch A.J. Green eine Vergangenheit mit Verletzungen. Man kann nicht sagen, dass Green aus Glas besteht, sicherlich nicht. Jedoch ist er auch immer wieder mal für (kleinere) Verletzungen, wie eben so eine Leistenzerrung gegen die Panthers gut.
Positiv über die letzten Jahre hervorheben, muss man jedoch die Verteidigung! Die hat es geschafft, konstant in ihren Leistungen zu werden. So hatte man es in den vergangenen zwei Jahren geschafft, in 20 Spielen den Gegner bei 20 oder weniger Punkten zu halten! Eine Tatsache, die immer wieder untergeht, wenn man über die Bengals spricht. Selbst starke Verteidigungen wie jene der Ravens oder Broncos haben dies nicht so häufig geschafft! Somit lässt sich trotz dieser ganzen großen Namen in der Offensive, einen Großteil des Erfolges auch auf die Verteidigung projizieren.
Man kann also festhalten, dass das Fundament der Franchise auf sehr wackeligen Beinen steht. An einem guten Tag kann man mit jeder Mannschaft der Liga mithalten. An einem durchwachsenen Tag fehlen dann die Mittel, um den Bock doch noch umzustoßen. Somit würde es mich nicht wundern, wenn man auch nicht von dem bisweilen guten Start profitieren kann und die Playoffs verpasst. Schließlich haben die Bengals noch mehre hochkarätige Gegner vor sich.
