Cincinnati Bengals – Playoffs Als Beute
Cincinnati Bengals – Playoffs Als Beute
Ist ein Königstiger oder auch Bengalischer-Tiger auf Beutezug, so fixiert er diese und pirscht sich langsam heran. Wenn er die entsprechende nähe hat, versucht er diese auf den Boden zu drücken und mit einem gezielten Biss in den Nacken, das Genick zu brechen. Hat ein Tiger sich eine Beute ausgeguckt, so ist es fast unmöglich ihm zu entkommen. Dieser Killerinstinkt fehlt den Cincinnati Bengals! Obwohl sie in den letzten Jahren durchaus gute Spielzeiten verbuchten, fehlte ihnen dieser Killerinstinkt um tatsächlich in den Playoffs bestehen zu können.
Enttäuschung In Den Großen Spielen
In den vergangenen 12 Spielzeiten schaffte man es sieben mal in die Playoffs. Jedoch hieß es jedes Mal bereits in der Wild Card Runde „Good Bye“! Vergangene Saison gönnte man sich eine durchwachsene Saison, als man mit nur sechs Siegen den Einzug in die Postseason deutlich verfehlte. In den 8 Jahren zuvor schaffte man es sieben Mal in die Wild Card Runde.
Saison | Gegner | Ergebnis |
---|---|---|
2015 | Pittsburgh Steelers | 16 – 18 |
2014 | @ Indianapolis Colts | 10 – 26 |
2013 | San Diego Chargers | 10 – 27 |
2012 | @ Houston Texans | 13 – 19 |
2011 | @ Houston Texans | 10 – 31 |
2009 | New York Jets | 14 – 24 |
Woran liegt es das man am Ende immer zu kurz kommt? Nun es scheint so als kann man die Leistung nicht abrufen wenn es zählt. Als ist man gehemmt wenn man es nicht sein darf. Zum Ende der Saison ist die Leistungsdichte sehr gering. Wer also zu viel Nerven zeigt wird bestraft. Aber teilweise wirkt es auch so als sei es Schicksal.
Die Bengals spielten eine grandiose Regular Season 2015. Folglich gewannen sie mit 12 – 4 – 0 die AFC North. Bitter, dass sich ausgerechnet kurz vor den Playoffs der etatmäßige Starting Quarterback Andy Dalton (29, QB) an seiner Wurfhand verletzte. Er fiel also für die Playoffs aus und somit musste Backup AJ McCarron (26, QB) ran. Der Jungstar versuchte alles und brachte sein Team sogar noch kurz vor Ende des Wild Card Spiels gegen die Pittsburgh Steelers mit 16 – 15 in Führung.
Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 1:50 Minuten zu spielen. Dennoch gelang den Steelers ein guter Drive welcher mit einem erfolgreichen Field Goal aus 35 Yards, bei 14 Sekunden endete! Es scheint also, als sind höhere Mächte am Werke wenn die Bengals in der Postseason antreten.
Vergangene Saison Abhacken
Dennoch muss man auch erst mal wieder dorthin kommen. Verkauft man sich auch dieses Saison wie in der vergangenen, dann werden wir nicht darüber zu diskutieren brauchen, ob sie die Wild Card Runde überstehen. Dann werden die Bengals einmal mehr nur Zuschauer während der heißen Phase der Saison sein. Man präsentierte sich sehr inkonstant und offenbarte doch einige schwächen in der Tiefe des Kaders.
Freilich musste man im Vorfeld der vergangenen Saison auch einige schwere Abgänge kompensieren, was nicht ganz gelang. Dennoch wirkt es so als setzte man in verschiedenen Schlüsselpositionen zu sehr auf einzelne große Spieler. Doch abgesehen von eben diesen etablierten Stars blieb eine große Kluft zu dem Rest.
Du bist NFL Fan? Dann nenne mir innerhalb von 3 Sekunden zwei Passempfänger der Bengals die nicht A.J. Green (28, WR) oder Tyler Eifert (26, TE) heißen. Ready! Steady! GO!…………………….Und? Verstehst du was ich meine?
Mit Dalton, Green und Eifert besitzt man herausragende Spieler aber daneben wird es dünn. Brandon LaFell (30, WR) erwies sich hierbei noch als verlässlicher Mitspieler. Auch im Bereich der Running Backs kann man von einer angemessenen Breite sprechen, ansonsten sind die Bengals doch sehr ausrechenbar in der Offensive.
OK, zur Verteidigung muss man auch anbringen, dass Cincinnati von Verletzungen 2016 nicht verschont blieb. Eifert spielte gerade mal acht Spiele, davon zwei als Starter. Green startete zwar alle seiner zehn Spiele, doch war auch nur bei 62,50 % der Saisonspiele Einsatzfähig. Giovani Bernard (25, RB) konnte ebenfalls gerade mal zwei seiner 10 Spiele beginnen. Man sieht, dass auf einige Leistungsträger verzichtet werden musste, was uns aber eben auch irgendwie wieder zurück zu dieser Sache mit der Tiefe des Kaders bringt.
Sei’s drum! Die Bengals dürfen nicht zurück schauen sondern müssen nach vorne Blicken. Head Coach Marvin Lewis (58) ist erfahren und weis wie man mit diesen Situationen umgeht. Nach einer enttäuschenden Saison zurück zu schlagen scheint ihm zu liegen. Dies bewies er 2011. Als man zunächst 2009 in der Wild Card Runde verlor, absolvierte man die bis dato schlechteste Saison unter Lewis. 4 – 12 – 0 heißt am Ende die Bilanz. Im Anschluss folgten fünf Saisons in denen man die Playoffs erreichte.
Einzig für das große Problem Wild Card hat Lewis scheinbar noch kein Rezept gefunden. Wie bereits erwähnt verlor man unter ihm sieben Mal diese Spiele. Vielleicht sollte man versuchen nicht in die Wild Card zu kommen und sich direkt für die Divisional Round zu qualifizieren. Leichter gesagt als getan und dennoch! Beute fixieren, greifen, zu bodendrücken und zubeißen! Killerinstinkt zeigen! Wie eben ein wahrer Tiger!
