Dallas Cowboys – Ein Auf Und Ab
DALLAS COWBOYS – EIN AUF UND AB
Wenn man sich die Spiele der Dallas Cowboys in dieser Saison ansieht, stellt man fest dass sie so inkonstant spielen wie kaum ein zweites Team. Erst wird man von den damals schwächelnden Houston Texans bezwungen und eine Woche später fegt man die Jacksonville Jaguars aus dem Stadion. Wie kommt es, dass man nie weiß welche Cowboys man am Sonntag auflaufen sieht?
EIN RÜCKBLICK
Die Franchise ging mit hohen Erwartungen in diese Spielzeit, hat man doch zwei riesige Talente in der Offense. Im Draft 2016 wählten die Cowboys in Runde eins schon an Stelle vier den vielversprechenden Runningback Ezekiel Elliot (23, Ohio State), drei Runden später holten sie sich mit Pick Nummer 135 Dak Prescott (QB, 25, Mississippi State) an Bord. Besonders auf Elliot hielt man große Stücke.
Beide Rookies schlugen ein wie eine Bombe, Woche für Woche lieferten sie spektakulären Offensivfootball. Elliot lief in 16 Spielen für 1631 Yards und 15 Touchdowns. Prescott warf Pässe für 3667 Yards und 23 Touchdowns, bei gerade mal 4 Interceptions und lies den langjährigen Cowboys Quarterback Tony Romo (38), in seiner letzten Saison beinahe vergessen. Im Januar standen die Cowboys schlussendlich bei 13 Siegen und nur drei Niederlagen, viele sahen sie als Titelaspirant. Doch dann kam Aaron Rodgers (QB, 34) mit seinen Green Bay Packers und bezwang die Super-Rookies in letzter Minute in einem Herzschlagfinale.
Rückschritt 2017
Im Jahr darauf war die ganze Magie schon wieder hin. Geplagt von Verletzungen wichtiger Leistungsträger wie Sean Lee (LB, 32) und stetig abbauender Leistung von Spielern wie Dez Bryant (WR, 29), beendete man die Saison schließlich mit neun Siegen zu sieben Niederlagen. Prescott tat sich schwer an seine Vorjahresform anzuknüpfen. Das jedoch größte Thema während der Spielzeit war das ständige Hin und Her Ezekiel Elliots. Der Runningback wurde wegen angeblicher häuslicher Gewalt von der NFL für sechs Spiele gesperrt.
Nachdem man die Strafe Woche für Woche aufschieben konnte und mit allen Tricks der Anwälte umging, war in Woche zehn Schluss. Die Sperre trat schlussendlich doch in Kraft. Elliot kehrte erst wieder in Woche 16 zurück, konnte sein Team aber nichtmehr retten. Nach der Saison gab es einen kleinen Umbruch in der Franchise. Der Vertrag mit Dez Bryant wurde nichtmehr verlängert, außerdem beendete die Tight End Legende Jason Witten (36) nach 15 Jahren in Dallas seine Karriere.
Jahr | Receptions | Yards | Touchdowns |
---|---|---|---|
2013 | 93 | 1233 | 13 |
2014 | 88 | 1320 | 16 |
2015 | 31 | 401 | 3 |
2016 | 50 | 796 | 8 |
2017 | 69 | 838 | 6 |
MANGELNDE QUALITÄT DER RECEIVER
Somit ging man ohne große Namen unter den Passempfängern in die neue Saison, der bekannteste ist wohl Cole Beasly (29), ein durchschnittlicher Slot Receiver. Die Qualität von Receivern zeigt sich besonders bei den Yards die diese nach dem Catch zurücklegen. Hier belegt America‘s Team Platz 29 mit 595 Yards, auf Platz eins zum Vergleich die Pittsburgh Steelers mit 1207 Yards Raumgewinn nach dem Passfang. Wie man sieht bekommt Prescott sehr wenig Unterstützung durch seine Anspielstationen. Dass daran gearbeitet wird, zeigt die jüngste Verpflichtung der Cowboys. Von den Oakland Raiders verpflichtete die Franchise Amari Cooper (WR, 24) und gab dafür einen Erstrunden Draftpick nach Kalifornien. Um Platz im Roster freizumachen wurde dazu Brice Butler (WR, 28) entlassen.
Cooper wurde selbst 2015 in der ersten Runde, an vierter Stelle ausgewählt und fing in seinen ersten beiden Saisons Pässe für jeweils über 1000 Yards. 2017 und 2018 machte er aber mit miesen Drops auf sich aufmerksam. Es bleibt abzuwarten ob ihm ein Neuanfang gelingt und er das neue Lieblingsziel von Prescott wird.
ABHÄNGIGKEIT VON ELLIOT
Nach den ersten sieben Spielen belegen die Dallas Cowboys, mit drei Siegen und vier Niederlagen, Platz drei in der NFC East. Hinter den Washington Redskins (4-2), den Philadelphia Eagles (3-4) und vor den New York Giants (1-6). Es scheint für die Playoffs also noch alles offen zu sein. Allerdings müsste man hierfür endlich mal mit Konstanz abliefern. Schaut man sich die Statistiken genauer an, stellt man fest wie abhängig die Cowboys von der individuellen Leistung Elliots sind. Spielt Elliot gut, gewinnen die Cowboys sicher – zeigt er wenig, verlieren sie allerdings meist.
Gegner | Ausgang | Elliot Rsh. Yds. | Elliot Rsh. TD´s |
---|---|---|---|
@ Carolina | Loss | 69 | 1 |
New York Giants | Win | 78 | 1 |
@ Seattle | Loss | 127 | 1 |
Detroit | Win | 152 | 0 |
@ Houston | Loss | 54 | 0 |
Jacksonville | Win | 106 | 1 |
@ Washington | Loss | 33 | 0 |
In der Offense scheint also nur ein Spieler kontinuierlich abzuliefern, in der Defense hingegen sieht alles wesentlich vielversprechender aus. Mit 313,7 Yards gegnerischen Raumgewinn pro Spiel liegt man nur knapp hinter den besten Defenses der Liga: Die Jacksonville Jaguars (301,6 Yds/G) und die Baltimore Ravens (280,6 Yds/G). Insgesamt lies die Franchise von Jerry Jones (Owner, 76, HOF) gerade einmal 123 Punkte zu, das sind nur 17,6 Punkte pro Spiel – Platz 4 der Scoring Defenses. Herausragende Spieler sind hier Jaylon Smith (LB, 23), Demarcus Lawrence (DE, 26) und der Super – Rookie Leighton Vander Esch (LB, 22), welcher an Stelle 19 in Runde eins diesen Jahres gedraftet wurde. Alles in allem scheint die Defense sehr jung, talentiert und vielversprechend für die Zukunft.
COACHES WERDEN ANGEZWEIFELT
Ängstliches Playcalling wurde Dallas im letzten Spiel gegen den Rivalen aus der eigenen Division, den Redskins, zum Verhängnis. Mit mehr als einer Minute auf der Uhr bekamen die Cowboys den Ball an der eigenen 36 Yard – Linie. Es galt, beim Stand von 17 zu 20 für Washington, etwa 30 Yards zurückzulegen um mit einem Fieldgoal auszugleichen.
Doch durch sichere Kurzpässe und Läufe durch die Mitte konnten sie die Uhr nicht stoppen und nicht gerade viel Raum zurücklegen. Nach einer überflüssigen Strafe musste das Fieldgoal schließlich aus 52 Yards geschossen werden, dem Kicker versagten die Nerven und die Cowboys verloren erneut. Mit Schuld daran auch die Coaches, bewiesen diese doch keinerlei Mumm oder Risikobereitschaft.
Nicht erst seit diesem Jahr steht der Head Coach, Jason Garrett (52) schwer in der Kritik. Schon letztes Jahr wurden die Stimmen gegen ihn lauter. Jerry Jones scheint aber ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu ihm zu haben, was dafür spricht, warum er seinen Platz noch nicht räumen musste. Sollten die Dallas Cowboys allerdings weiterhin Woche für Woche solch schwankende Leistungen abliefern, wackelt Garretts Stuhl gewaltig. Denn wir alle wissen wie schnelllebig die NFL ist.
