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Der Fall Le’Veon Bell

Der Fall Le’Veon Bell

Eines der größten Themen was uns dieses Jahr seit der Preseason beschäftigt ist der Holdout von Le’Veon Bell. Bereits in der letzten Spielzeit streikte der Runningback bis zum ersten Spieltag für einen neuen, langfristigen Vertrag. Da sich die Pittsburgh Steelers Verantwortlichen und sein Management auch schon 2017 nicht einig wurden, versahen die Steelers ihn damals mit einem Franchise Tag. Das heißt er wurde für ein Jahr an das Franchise gebunden und mit dem Durchschnitt der fünf bestbezahltesten Runningbacks entlohnt.

Ein Jahr später begannen die Verhandlungen erneut, in dem er wieder mit einem Holdout drohte falls er keinen neuen Vertrag bekommen würde. Als er wieder nur mit einem Franchise Tag versehen wurde, machte er seine Drohungen war. Viele Steelersfans waren geschockt, dass er nicht nur in der Preseason zu Hause blieb, sondern nun schon fast die halbe Regular Season fehlte. Gehört er doch ohne Zweifel zu den besten Offensivspielern der letzten Jahre und stellt eine wichtige Stütze des Teams.

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Warum MÖchte Bell Einen Neuen Vertrag

Zu aller erst spielt er auf der wahrscheinlich am meisten verschleißenden Position im Football, als Runningback. Es genügt ein Hit, ein Cut oder ein Tackle um die Saison oder sogar die Karriere zu beenden, was kein Wunder ist wenn man sieht wie oft diese Spieler förmlich gegen eine Wand rennen. Ein Spieler des Kalibers Bell kann durchaus 400 Touches in einer Spielzeit bekommen, der Verschleiß von Runningbacks ist dadurch enorm. Dementsprechend möchte er einen langfristigen Vertrag mit garantiertem Lohn, um auch im Falle von Verletzungen nicht mit leeren Händen dazustehen.

Ein negatives Beispiel für eine solche Verletzung ist der Safety der Seattle Seahawks: Earl Thomas (29). Er befand sich genauso wie Bell in der Preseason im Holdout aus denselben Gründen wie auch der Runningback, allerdings stand er pünktlich zum ersten Spieltag auf der Matte und performte wie gewohnt auf Topniveau. Nun verletzte er sich in Woche vier beim Spiel gegen die Cardinals in Arizona, seine Saison ist damit beendet. Das war mit Sicherheit sein letzter Auftritt für Seattle und das Ende einer rumreichen Ära. Was der einmalige Superbowlsieger von den Seahawks-Verantwortlichen hält, zeigte er kurzerhand als er vom Feld gefahren wurde. Eine Aktion die spaltete.

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Herausragende Werte

Man kann Le’Veon Bell verstehen. Seitdem er 2013 gedraftet wurde, fing er Pässe für insgesamt 2660 Yards und lief für mehr als doppelt so viele. Im Durchschnitt kann er sich 128 scrimmage yards pro Spiel (!) auf seine Agenda schreiben – NFL Rekord.  In seinen bislang fünf Saisons stand der 26 Jährige schon dreimal im Probowl. Das alles zeigt wie essenziell er für eine Offense ist. Dementsprechend fordert er sehr hohe Summen.

Rushing YardsDurchschnitt pro LaufTDRec.Rec. YardsTD
53364.33531226607

Die Zukunft Bells

Nun steht bereits Woche sieben an und der Runningback ist immernoch nicht zurück bei seinem Arbeitgeber. Man munkelt er soll noch im Laufe dieser Woche auftauchen, um in der Byeweek der  Steelers noch einen Gehaltsscheck mehr abzustauben. Außerdem gab er via Social Media bekannt alles zu geben wenn er zurückkehrt, wann das sein wird weiß aber nur die Nummer 26. Wenn Bell bis Woche 10 noch nicht in Pittsburgh aufgeschlagen ist entgeht ihm nach den NFL Richtlinien ein Großteil seines Jahresgehaltes ($ 14.500.000), da er sich keine „komplette“ Saison anrechnen lassen kann.

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Mit jedem Spiel in dem er nicht antritt lässt er sich $ 825.000 durch die Lappen gehen. Außerdem wäre er dann nächstes Jahr doch noch kein freier Spieler, da der diesjährige Franchise Tag für das nächste Jahr gelten würde. Eines steht aber fest, nach dieser Spielzeit wird er wohl nichtmehr in schwarz – gelb auflaufen. Die Steelers haben mit James Connor (23, RB) einen adäquaten Ersatz in ihren Reihen, er performte bisher verdammt stark und seine Zahlen lesen sich bisher genauso wie Bells. Außerdem kostet er nur einen Bruchteil, da er noch unter seinem Rookie-Vertrag spielt.

Free Agent, Franchise Tag Oder Trade

Um lockerroom cancer zu vermeiden und das Team nicht zu spalten, will Pittsburgh das ganze Theater natürlich endgültig beenden. Gegen eine Vertragseinigung spricht, dass sich selbst Teile der Mannschaft bereits gegen Bell entschieden und seine Taten öffentlich kritisiert haben.

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Außerdem wollen die Steelers schlicht und ergreifend nicht so viel bezahlen. Somit wäre er nach diesem Jahr ein Free Agent. Rein finanziell kämen hier die New York Jets, Cleveland Browns oder die Indianapolis Colts als neuer Arbeitgeber in Frage. Diese Teams haben für die nächste Spielzeit noch am meisten Cap Space offen. Möglich ist aber auch ein Trade, die Deadline hierzu  ist am 30.10.2018 und die Franchise aus Pittsburgh hat bereits ihre Verhandlungsbereitschaft öffentlich gemacht. Hierzu müsste Bell aber auch erstmal den Franchise Tag unterzeichnen.

Mögliche Trade Partner  sollen die Tampa Bay Buccaneers und sogar der amtierende Superbowl Sieger aus Philadelphia sein. Die Eagles verloren ihren Top Runningback Jay Ajayi (25) wegen eines Kreuzbandrisses. Welchen sie übrigens auch mitten in der letztjährigen Saison verpflichteten, ein ähnlicher Transfer. Wer weiß, vielleicht sehen wir Le’Veon Bell schon in Woche acht in anderen Farben.

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