Der NFL Hype – Eine Ode An RanNFL Und DAZN
DER NFL HYPE – EINE ODE AN RANNFL UND DAZN
Ich denke mittlerweile dürften es auch die Letzten mitbekommen haben, dass es seit Jahren einen regelrechten Hype um American Football, speziell der NFL gibt. Mittlerweile spricht die Liga auch offen davon, das Internationale Angebot mit Spielen in Deutschland zu erweitern! Robert Kraft (80), Eigentümer der New England Patriots, hat bereits vor ein paar Jahren gesagt, dass er alles dafür tun wird um seine Franchise nach Deutschland für ein Spiel zu bekommen. Die Fanbase ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Heute möchte ich euch gerne mal ein bisschen aus meiner Sicht berichten und dabei auch meinen Dank loswerden.
EINE REISE ZURÜCK
Um mitunter zu verstehen, wie es mir mit dem aktuellen Hype geht, muss ich euch auf eine kleine Reise zurück in die 90er nehmen. Um genau zu sein ins Jahr 1999. Ich selbst war damals noch ein kleiner Knirps. Meine Eltern haben bei Bekannten gefeiert (ich schätze mal Geburtstag), als irgendwann auf amerikanischem Fernsehen ein Football Spiel lief. In einer Region wo bis vor wenigen Jahren noch US Truppen stationiert waren, war es nicht unbedingt ungewöhnlich, dass jemand Zugang zu US Fernsehen hatte. So kam es, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ein American Football Spiel sah. Die Indianapolis Colts zu Gast bei den New England Patriots! Getrieben von der Neugier verfolgte ich das Ganze gespannt. Versuche mich zum „Fangen Spielen“ nach draußen zu locken, scheiterten, sobald von den Werbeblöcken zurückgeschaltet wurde. Ich verstand weder was die Kommentatoren sagten, noch wie die Regeln sind. Trotzdem konnte ich mich sofort dafür begeistern. Für diejenigen die in diesem Moment nicht einschätzen können wie lange das her ist. Der Quarterback der Patriots hieß Drew Bledsoe (49, QB). Jener der Colts war ein ganz junger Peyton Manning (45, QB, HOF). Die Head Coaches hießen Jim Mora (59) auf Seiten der Colts und niemand geringeres als Pete Carroll (69, HC, Seahawks) bei den Patriots. Ja, Pete Carroll wahr mal Head Coach der Pats!
Embed from Getty ImagesWie das Spiel damals ausging musste ich tatsächlich nachlesen. Ich wusste noch, dass es viele Punkte für beide Teams gab und am Ende die Patriots gewannen. Das Spiel endete also 31 – 28 für die Heimmannschaft. Durch ein grandioses Comeback in der 2. Halbzeit, wo New England einen 28 – 7 Rückstand aufholte, wurde ich vollends mit dem Football-Virus infiziert. Für mich ist es „Das-Colts-Spiel“. Seither drücke ich den Patriots die Daumen. Man muss sich aber auch vorstellen in welchem Dilemma ich mich befand. Schließlich hatte ich selbst nicht die Möglichkeit mir jeden Sonntag Spiele anzuschauen. Meine Eltern hatten keine Möglichkeit US-TV zu besorgen. Ende der 90er war die Informationsmöglichkeiten außerdem auch sehr beschränkt. Es gab kein Internet um Videos zu schauen oder Neuigkeiten zu erfahren. Wie soll man sich also näher mit dem Sport beschäftigen?
DANKE RANNFL
Bis ich den Sport und auch die Regeln wirklich verstehen konnte, verging eine lange Zeit. Zwischenzeitlich lies das Interesse auch immer wieder mal nach, da die Informationsmöglichkeit schlicht und einfach sehr bescheiden war. Ergebnisse konnte ich über Videotext in Erfahrung bringen. Meist waren erst Donnerstag oder gar Freitag die Ergebnisse vom letzten Sonntag verfügbar. Statistiken? Fehlanzeige! Was man bekam waren einfach nur die nackten Zahlen. Dafür war der Sport in Deutschland offenbar nicht interessant genug. Hin und wieder holte mir meine Mutter eine Amerikanische Zeitung mit den Ergebnissen und kurzen Berichten zu den Spielen. Glücklicherweise gab es auf Sat.1 zumindest eine zeitlang Highlights der Spiele. Das die Patriots Anfang der 2000er so erfolgreich waren bestätigte natürlich meine Entscheidung auf jene zu setzen. Hätten allerdings damals bei meinem ersten Spiel die Colts gewonnen, hätte ich wahrscheinlich Foxborough gegen das schöne Lucas Oil Stadium getauscht. Manchmal ist es einfach Schicksal! Als die Pats ihre Dynastie begründeten begleite ich den Aufstieg somit über Videotext und Zeitungen. Mit etwas Glück sah ich neben den Highlights von Ran noch ein paar News oder Ausschnitte auf CNN, dass war aber das absolut Höchste der Gefühle! Das man einen jungen Spieler Namens Tom Brady (43, QB, Buccaneers) gegenüber Drew Bledsoe bevorzugte, konnte ich lange nicht verstehen. Schließlich warf er am besagten „Colts-Spiel“ 4 TD’s und machte kaum Fehler! Mittlerweile halte auch ich diese Entscheidung für vertretbar! Daher habe ich für Leute die mich einen „Erfolgsfan“ nennen, nur ein müdes Lächeln übrig. Dies ist allerdings wieder eine andere Geschichte.
Ich möchte nicht lügen aber ich meine Anfang des Jahrtausends wurde der Super Bowl bei Sat.1 übertragen, ehe er dann gegen Mitte des Jahrzehnts zur ARD wechselte. Ein Spiel welches mitten in der Nacht läuft, wenn am nächsten Tag Schule ist? Da brauchte ich gar nicht diskutieren, die Antwort war ohnehin klar gewesen. Gott sei Dank gab es Videorekorder! So wurde das Spiel aufgenommen und am nächsten Tag nachgeschaut. Vor Spoiler musste ich mir keine Gedanken machen, schließlich gab es kaum Interesse und falls sich doch eine Nachricht im Radio ankündigte, wurde umgeschaltet oder kurz laut vor sich hingeredet um nichts zu verstehen. Mit der Zeit kamen dann immerhin auch Videospiele für PC und Konsolen auf den Markt. Zumindest registrierte ich sie jetzt erst. Es ist kein Witz wenn ich euch sage, dass ich die Regeln durch Videospiele gelernt habe! Eine andere Möglichkeit hatte ich nicht. Was ebenfalls traurig war, dass sich niemand sonst für diesen Sport zu interessieren schien. Daher blieb meine Begeisterung für viele Leute in meinem Umfeld auch unsichtbar. Warum mit jemanden darüber sprechen, wenn die Person gar kein Interesse hat. Mein persönlicher Triumphzug begann dann mit dem Etablieren und der Ausweitung des Internets. Urplötzlich konnte ich über Live-Ticker und später sogar Internet Radio Live dabei sein!
Embed from Getty ImagesAls wir dann auch noch so schnelles Internet bekamen, dass man vereinzelnd Videos anschauen konnte und sogar stark verpixelte Live Streams sehen konnte, kamen mir fast die Tränen. Es war ein langer weiter Weg, aber zu sehen, wie sich meine Patriots schlugen, war es alle Mal wert! Andere die ähnliches durchgemacht haben wissen wovon ich spreche.
Irgendwann, ich meine zur Saison 2011, kehrte der Super Bowl zur ProSiebenSat.1 Media Group zurück. Damit begann dann unser Märchen. Über die Jahre etablierte sich der Super Bowl im Programm und mit Frank Buschmann (56) konnte ein renommierter Moderator gefunden werden. 2015 startete man dann das Projekt, die Regular Season ins TV-Programm zu etablieren. Ein mutiger Schritt der sich aus meiner Sicht komplett ausgezahlt hat. Nicht nur für den Sport oder die Liga, sondern sicherlich auch für den Sender. Letztlich haben wir es niemand anderen als ranNFL zu verdanken, dass wir heute dort sind, wo wir sind! Wöchentlich Live-Spiele im Free-TV zu sehen ist ein Luxus, von dem ich nie zu träumen gewagt hätte. Doch es ist Realität! #jedenverdammtensonntag!
Mit den Experten bewies man ein ganz glückliches Händchen. Neben den, bereits aus den vorjährigen Super Bowls bekannten Jan Stecker (61), verpflichtete man „Coach“ Patrick Esume (47). Während Esume in einer eigenen Liga schwebt, konnten mich auch Experten wie Volker Schenk (45) oder Roman Motzkus (51) vollends überzeugen. Das Gesamtpaket wurde durch „Icke“ Dommisch (34) abgerundet. Seither liefert man jeden Sonntag ein starkes Programm, welches die Football-Herzen höher Schlagen lässt. Wer den gleichen Weg wie ich bis hierher gegangen ist, ist einfach nur dankbar und schenkt negativen Kommentaren kaum Beachtung. Mir persönlich ist es ganz egal ob die gleiche Mannschaft alle zwei Wochen kommt. Selbst das ist immer noch mehr als alles was wir vor sieben Jahren hatten! Der Ausbau des Programmes auf Draft oder College ist natürlich auch eine willkommene Akquisition für jeden Football Liebhaber. Vielen Dank ProSiebenSat.1 Media Group, der Football Hype in Deutschland ist euer Verdienst!
Embed from Getty ImagesDANKE DAZN
Für den Hype verantwortlich ist ganz klar ranNFL. Ohne wöchentliche Free-TV Präsenz hätte sich das Ganze niemals so entwickelt wie es sich in den letzten Jahren tat. Trotzdem muss man an dieser Stelle auch DAZN lobend erwähnen. Mal ganz davon abgesehen, was allgemein auf dieser Plattform für Sportfans auf die Beine gestellt wird, ist der absolute Oberhammer. Auch preislich bekommt man fast das Gefühl ein schlechtes Gewissen zu haben, für das was einem geboten wird. Zusätzlich hat sich DAZN als gutes Pendant zu ranNFL erwiesen. Anders als bei ranNFL, versucht man nicht zu viel zu erklären. Deutsche Football-Kommentatoren-Legenden wie Günther Zapf (63) wissen einfach wovon sie Sprechen und insgesamt hat DAZN in jeglichen Sportarten eine große Riege an Kompetenz zu bieten. Nicht einfach nur Kompetenz es macht einfach Spaß den Leuten zu zuhören! Davon könnten sich andere Bezahlsender eine Scheibe abschneiden. Es benötigt dazu nämlich nicht immer die ganz großen Namen. Man merkt sofort ob es jemand auf den Punkt bringt oder nicht. Wer sich also vielleicht mit der Zeit bei ranNFL unterfordert fühlt, fühlt sich durchaus bei DAZN an der richtigen Adresse. Experten wie Adrian Franke (32) oder Ingo Seibert (48) versuchen nicht jede Regel bis ins kleinste Detail zu erklären, sondern konzentrieren sich auf präzise Analysen rund um das Spiel. Mit der Red Zone bietet DAZN außerdem ein Schmankerl welches für jeden „neutralen“ Fan ein wahres Fest ist. Eine Konferenz der Sonntagsspiele, wenn die eigene Mannschaft nicht spielt. Was gibt es denn bitte schöneres?
Mit dem Angebot, welches DAZN zusätzlich zu ranNFL bietet, hat man nun die Möglichkeit von wahnsinnig viel Football, zum kleinen Preis. Daher ist der Hype hier in Deutschland absolut verständlich und nachvollziehbar. Vielleicht versteht ihr nun wie es mir aktuell ergeht wenn ich an Football denke. Plötzlich kann ich eine Sportart, welche ich stets für mich alleine verfolgt habe, mit Leuten teilen. Meine besten Kumpels sind allesamt Football Fans geworden. Auch wenn es in den vergangenen Jahren Phasen gab, wo man sich selten gesehen hat, gab es ein Termin der für uns alle heilig ist, der Super Bowl! Seit 10 Jahren schauen wir ihn nun schon gemeinsam! Ein heiliger Feiertag, welchen wir Gott sei Dank nicht mehr nur exklusiv haben. Die Entwicklung der vergangenen Jahre und der Weg dahin, sind sicherlich auch das Fundament für diesen Blog. Deshalb möchte ich ganz aufrichtig Danke sagen, in Namen all jener die einen steinigen Weg hinter sich haben. Wir wissen, dass er sich gelohnt hat und und dass ihr es seid, die uns wöchentlich belohnen! Daher ein herzliches vergelt’s Gott!
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