Detroit Lions – Der Traum Von Motor City
DETROIT LIONS – DER TRAUM VON MOTOR CITY
Detroit, eine Stadt im US Bundesstaat Michigan. Direkt an der Grenze zu Kanada gelegen. Eine Stadt, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht all zu viel zu lachen hatte. Immer wieder wurde Motown von der teilweise kritischen Wirtschaftslage der USA gebeutelt. Speziell die Automobilindustrie, mit General Motors, Ford und Chrysler stellen die meisten Jobs für die umliegende Region zur Verfügung. Aufgrund der Wirtschaftskrise stieg die Arbeitslosenquote zeitweise auf fast 30 %! Auch die hohe Kriminalitätsrate ist beängstigend. Eine ausweglose Situation, die viele Menschen zum Umzug bewegte. Nicht leicht für Sportteams in dieser Zeit Fuß zu fassen. Auch die Detroit Lions taten sich zuletzt schwer. Nun möchte man aber zum Aufschwung der Stadt beitragen und den Menschen wieder etwas bieten.
Ein neuer Frühling in Detroit
In den 1950er Jahre hatte Detroit noch mehr als doppelt so viele Einwohner, wie es derzeit sind. Aktuell versucht sich die Stadt zwar wieder von den letzten Jahren zu erholen, Experten sind sich aber sicher, dass dies ein langer Prozess werden wird. Aufgrund der Perspektivlosigkeit haben viel Menschen die Stadt mittlerweile verlassen. Über 70.000 Gebäude sollen leer stehen. Immerhin hat sich die Arbeitslosenquote bei derzeit 5,00 % wieder erholt. Die Wirtschaftlichen Erfolge lassen auch die Automobilindustrie wieder expandieren.
Einen ähnlichen Aufschwung erhoffen sich auch die Fans der Detroit Lions. Nach zuletzt sehr wechselhaften Jahren, möchte man wieder mal in die Playoffs. In diesem Millennium schaffte man es lediglich dreimal in die Postseason. Jedes mal scheiterte man bereits in der Wild Card Runde. Hier soll es alsbald besser werden. Mit Matt Patricia (44, HC) hat man vor der letzten Saison einen namhaften Head Coach verpflichtet. Zwar ist es für Patricia erst die erste Station als Hauptverantwortlicher, er hat aber bereits mit den New England Patriots zwei Super Bowls gewonnen!
Er versucht nun sein Team so aufzubauen und zu formen, dass es bald wieder erfolgreich um die Playoffs mitspielen kann. Hierfür hat er auch in dieser Offseason einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Der Head Coach hatte keine Angst große Namen für viel Geld zu holen, um so auch gleichzeitig auf sich selbst den Druck zu erhöhen. Mit Trey Flowers (25, DE) holte er einen alten Bekannten aus Patriotszeiten. Flowers holte gemeinsam mit seinem neuen Head Coach einen Super Bowl und war auch maßgeblich am Super Bowl Erfolg der Patriots in der letzten Saison beteiligt. Dementsprechend viel kostete es den Lions seine Unterschrift zu bekommen. Der 5-Jahres-Vertrag ist der Franchise $90.000.000 wert!
Nicht nur der herausragende Defensivspezialist ist ein ehemaliger Patriots Spieler in den Farben Detroits. Auch Justin Coleman (26, CB) und Danny Amendola (33, WR) unterschrieben für die Franchise. Beide holten ebenfalls Super Bowls mit ihrem Head Coach. Patricia weis also wen er da verpflichtet. Ebenso war er sich seiner Sache auch sicher bei Tight End Jesse James (25). Der 2,01 Meter große Hüne war ein starker Bestandteil der Pittsburgh Steelers und sucht nun eine neue Herausforderung.
Mit großen Schritten Zum Erfolg?
Insgesamt unterschrieben knapp 10 durchaus namhafte Spieler für die Lions. Einer der das Backfield zum glühen bringen soll, ist der wieder erstarkte C.J. Anderson (28, RB). Den Großteil seiner Karriere verbrachte Anderson bei den Denver Broncos, wo er sich gut entwickelte und im 50. Jubiläum des Super Bowls als Sieger vom Platz ging. Während er bei den Arizona Cardinals nicht überzeugen konnte, holten ihn die Los Angeles Rams in ihren Kader. Sein großer Stern ging in den wenigen Partien für L.A. dennoch auf. In zwei Regular Season Spiele lief er für 299 Yards! Auch in der Postseason sorgte er mit 4.1 Yards pro Laufversuch für gute Zahlen. Ihn nun in Detroit zu sehen, ist wenig überraschend.
Neben all den teils namhaften Spielern, darf man aber auch nicht den Draft vergessen. Hier sorgte man in der 1. Runde für eine kleine Überraschung. Mit ihrem 8. Auswahlrecht holte man T.J. Hockenson (22, TE). Zwar galt der Spieler als der wohl Beste auf seiner Position im gesamten Draft, einen solch hohen Pick für einen Tight End herzugeben ist dennoch etwas überraschend. Nichtsdestotrotz bin ich sehr gespannt, wie der Spieler im System Patricias agieren wird. Hockenson selbst bringt viel Talent und eine gute Athletik für seine Position mit. Mit etwas schliff, könnte er zur neuen Waffe von Quarterback Matt Stafford (31) werden.
Stafford selbst muss schauen, dass er wieder etwas aus seiner Komfortzone kommt. Der einmalige Pro Bowler gehört grundsätzlich zu den besseren seines Fachs. Über die Jahre hinweg zählt Stafford zu den wurffreudigsten Spielmachern und ist in der Regel bei den passsichersten dabei. In sieben seiner zehn Saisons, kam er über 4.200 Yards Raumgewinn. Was er jedoch bislang nicht ganz geschafft hat, war die Verbesserung seiner Fehlerquoten. Freilich hat der Spielmacher im Vergleich zum Beginn seiner Karriere viel dazu gelernt und wirft deutlich weniger Interceptions, trotzdem wünschte man sich hin und wieder er würde noch etwas intelligenter mit dem Ball agieren. Das haben ihm Spieler wie Drew Brees (40, QB, Saints), Aaron Rodgers (35, QB, Packers), Russell Wilson (30, QB, Seahawks) oder Matt Ryan (34, QB, Falcons) voraus.
Ausblick für 2019
Trotz dieser durchaus erfolgreichen Offseason muss Detroit anders performen wie in der letzten Saison. Potenzial ist vorhanden, aber man muss es dauerhaft auch zeigen. Die NFC North gehört für mich 2019 zu den besten Divisionen der gesamten Liga. Die Konkurrenz mit den Green Bay Packers, Chicago Bears und Minnesota Vikings ist sehr groß. Das ist auch der Hauptgrund, warum man nicht so viel Hype bei den Lions erlebt. Alle vier Teams der NFC North haben einen Playoff Kader. Wer hier am Ende das Rennen gewinnt, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Gefühlt wirken die Lions trotzdem noch weit hinter den Bears oder auch Packers zurück. Vielleicht überraschen sie uns und bringen mal dauerhaft ihre Leistung.
Hierfür braucht man aber, wie bereits erwähnt, einen Quarterback in Topform. Stafford hat bewiesen, dass er sein Team führen kann und der Richtige für diesen Job ist. Trotzdem sollte er sich auf seine Anfangszeit in seiner Karriere besinnen und wieder mutiger agieren. Ebenso wird es seinem Head Coach ergehen. In Ansätzen hat man letztes Jahr die Idee seines Spiels gesehen. Beim 26 – 10 Heimspiel Erfolg waren die New England Patriots chancenlos. In diesem Spiel war die klare Handschrift Matt Patricias erkennbar. Jetzt liegt es an ihm mit seinen neuen Spielern ein Konzept zu entwickeln, um diese Leistung dauerhaft zu wiederholen. Dann könnte es eine richtig erfolgreiche Spielzeit werden. Andernfalls, endet sie ähnlich enttäuschend wie die letzten Jahre und man möchte doch den Menschen von Detroit wieder etwas bieten.
Man möchte doch beim Aufschwung mithelfen. Der Stadt und den Leuten würde es wahrlich gut tun, wenn sich diese vorsichtige Euphorie auch auf dem Platz niederschlagen würde. Ganz nach dem Vorbild New Orleans, welches sich nach dem Hurrikan Katrina wieder langsam berappelte und mit dem Super Bowl Erfolg ihrer Saints im Jahre 2009 zurückmeldete. Nächtelang feierte die gesamte Stadt. Es war nicht nur der Super Bowl Sieg allein. Es schien so, als feierten die Leute eine Wiedergeburt. Die Wiedergeburt ihrer Stadt und ihrer Leute. Genau von einem solchen Märchen träumt ganz Motor City. Ein Traum der das gesamte Elend und die schweren letzten Jahre vergessen machen würde!
