Detroit Lions – Ein Kennenlernjahr
Detroit Lions – Ein Kennenlernjahr
Spricht man von den Detroit Lions, dann muss man offen und ehrlich sagen, man weis nie so genau, wie man die Franchise einschätzen soll. Die Vergangenheit ist geprägt von außergewöhnlichen Namen des Sports. Man braucht nur Namen wie Barry Sanders (50, HOF) oder „Megatron“ Calvin Johnson (33) irgendwo in den Ring werfen und man spricht hier von den ganz großen des Sports. Trotzdem hat es nie auch nur für eine Teilnahme am Super Bowl gereicht.
Erfolgreiche Zeit In den 90ern
Blickt man auf die jüngste Vergangenheit zurück, dann schaffte man es nach dem Millennium nur noch drei Mal in die Playoffs. Doch selbst wenn man es in die Playoffs schaffte, enttäuschte das Team. Scheiterte man doch in der Postseason jeweils bereits in der Wild Card Runde. Es gelang also nie ein größerer Playoff-Run für die Lions seit Einführung des Super Bowls. Generell hat man im Allgemeinen immer sehr große Probleme mit dieser Wild Card Runde gehabt.
Von insgesamt 12 Playoff Teilnahmen seit der Super Bowl Ära, scheiterte man sagenhafte 9 Mal in der Wild Card Runde! Rekord! Kein Team scheiterte prozentual gesehen, 75 % aller Teilnahmen, so häufig in der ersten Runde der Postseason wie Detroit. Das letzte Mal, als man sogar über die Wild Card Runde hinaus kam, war 1991. Seither scheiterte man 8 mal in Folge.
Generell war die erfolgreichste Zeit in der Super Bowl Ära jene der 1990er. Dort war man mit 6 Teilnahmen regelmäßig in der Postseason vertreten. Der große Wurf gelang jedoch nie, weil man bereits frühzeitig scheiterte. Das man 1991 nur einen Sieg vom Super Bowl weg war, lag vielleicht auch daran, dass man sich als NFC North Sieger und zweitbestes Team der NFC die Wild Card Round schenkte. Es scheint, als ob für Detroit die Devise lautet, möchte man weiter kommen als die Wild Card Runde, dann muss man sich diese ersparen und somit unter den Top zwei Teams der Conference sein. Andernfalls scheint das Scheitern in der Wild Card unumgänglich zu sein!
Das Erfolgsgeheimnis in den 90ern war sicherlich Barry Sanders. Der Hall of Fame Runningback wird von nicht wenigen als einer der Top 3 Runningsbacks aller Zeiten angesehen. Sanders trug das Team während seiner Zeit mehr oder weniger im Alleingang. Dies führte dann in der Postseason dazu, dass es eben nie für den ganz großen Wurf reichte. Ein Team braucht schon mehr als einen unglaublichen Spieler, um Titel gewinnen zu können. Ein ähnliches Problem hatte man dann Mitte der 2000ern, als man mit Calvin Johnson mehr als nur eine Waffe als Wide Out hatte.
Der Receiver war mit seinen 1,96 Meter nicht einfach nur groß, sondern auch noch schnell. Unvergessen sein Rekord von 2012, als er mit 1.964 Yards Raumgewinn einen neuen Rekord an Raumgewinn in einer Saison aufstellte. Wie es für Detroit sein muss, schaffte man es trotz dieses Ausnahmespielers und seiner Ausnahmeleistung in dieser Spielzeit nicht in die Playoffs und gewann auch nur lediglich 4 Spiele. Das Team hatte immer gute individuelle Spieler, aber keine funktionierende Mannschaft. Dies soll sich nun ändern.
Patricia Soll Franchise Neue ID geben
Die oben aufgeführten Probleme gehören mittlerweile zu Detroit wie ein Hut zu Frank Sinatra. Das es so aber nicht mehr weiter gehen soll, haben die Verantwortlichen erkannt und nun in der vergangenen Offseason jemanden verpflichtet, der dem Ganzen eine neue Identität geben soll. Die Rede ist vom neuen Head Coach Matt Patricia (44). Der New Yorker weis genau wie Siegen geht, blickt Patricia mit seinen vorherigen Aufgaben als Coach der New England Patriots doch auf eine erfolgreiche Zeit zurück.
Der ab 2012 als Defensive Coordinator fungierende sympathieträger überzeugte schnell und bekam aufgrund seines oftmals funktionierenden Systems schnell Anerkennung innerhalb der Branche. Während seiner Zeit bei den Pats schaffte es der Coach vier Mal in sechs Jahren in den Super Bowl. Zwei Mal konnte er die Vince Lombardi Trophäe auch mit nach Hause nehmen. Für viele könnte Patricia in die Fußstapfen von Bill Belichick (66, HC, Patriots) treten. Bevor man aber zu viel lobt, muss man zunächst abwarten wie sich das Projekt in Detroit verhält.
Aktuell steht man bei einer Bilanz von 3 – 4 – 0. Eine Bilanz die sicherlich ausbaufähig ist. Trotzdem muss man auch realistisch die Situation betrachten. Das erste Jahr ist ein sogenanntes Kennenlernjahr. Zum einen für den Coach und zum Anderen für die Franchise. Was passiert, wenn das Konzept von Matt Patricia greift, konnte man in der dritten Woche sehen, als seine Detroit Lions die New England Patriots vorführten. Mit 26 – 10 gewann man nicht nur verdient, sondern verweiste Tom Brady (41, QB, Patriots) & Co. auf die Plätze.
Mit einer souverän agierenden Verteidigung, die gerade mal 10 Punkte zulies und einem stark funktionierendem Laufspiel, setze man eine ordentliche Duftmarke. Nach einer knappen Niederlage gegen die Dallas Cowboys zeigte Detroit eine ähnliche Leistung, erneut gegen einen Top Quarterback. Aaron Rodgers (34) und seine Green Bay Packers wurden auch bei nur 23 Punkten gehalten. Selbst erzielte man 31. Somit kamen zwei der drei Siege gegen Brady und Rodgers. Dies lies natürlich auch die gesamte Liga aufhorchen.
Trotzdem sprechen wir hier von einem Prozess. Patricia muss seinen eigenen Weg gehen und die Franchise so aufbauen, wie er es für notwendig hält. Im Moment kann das Team noch nicht alles so umsetzen, wie es der Defensivspezialist verlangt. Schaut man sich das Restprogramm der Lions an, dann wird es sicherlich noch die Ein oder Andere Niederlage geben. Wichtig ist jedoch, dass man auch weiterhin erkennt, in welche Richtung es gehen kann. Kommt dann noch das Siegergen des Coaches dazu, dann könnte es vielleicht auch mal wieder mit einem längeren Run in den Playoffs reichen. Vorausgesetzt natürlich, man muss keine Wild Card spielen.
Woche | Gegner |
---|---|
9 | @Minnesota Vikings |
10 | @Chicago Bears |
11 | Carolina Panthers |
12 | Chicago Bears |
13 | Los Angeles Rams |
14 | @Arizona Cardinals |
15 | @Buffalo Bills |
16 | Minnesota Vikings |
17 | @Green Bay Packers |
