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Die Baustellen Der NFL Teams – AFC East

DIE BAUSTELLEN DER NFL TEAMS – AFC EAST

Die NFL befindet sich zwar in der Offseason, allerdings wird auch diese viele interessante Geschichten und Themen bieten. Egal ob Free Agency, Combine oder Draft von Februar bis April wird es einige entscheidende und weichenstellende Entscheidungen der NFL Teams für die kommende Spielzeit geben. In den nächsten Wochen, bis zum Draft 2019, werden wir uns jede Woche eine andere Division vorknöpfen und uns ansehen wo bei den einzelnen Teams Handlungsbedarf herrscht.

NEW ENGLAND PATRIOTS

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2018: 11 – 5 – 0 Superbowl Champion | Draft Picks: 8 | Cap Space: $15.5 Mio.

In den letzten Jahren gab es kein Team aus der AFC East das den New England Patriots annähernd das Wasser reichen konnte. Auch zukünftig sieht es nicht danach aus dass die Dynastie des Teams aus Foxborough enden wird, selbst wenn Tom Brady (QB) stark auf die 45 zugeht. Die jüngst abgelaufene Saison hätte für die Patriots nicht besser enden können. Anfang diesen Monats sicherten sie sich gegen die L.A. Rams die Vince Lombardi Trophy. Bereits zum sechsten Mal konnte Tom Brady den Superbowl mit seinem Team gewinnen.

Die Patriots zählen somit wohl eher zu den Teams mit weniger Zwang zu Veränderungen. Die Offensive spielte sich Woche für Woche besser ein und mauserte sich schließlich unter die besten der gesamten NFL. Besonders am Boden scheint das Team mit Runningback Rookie Sony Michel (24), James White (RB, 27) und Rex Burkhard (RB, 28) sehr flexibel und weiterhin gut aufgestellt. Auf der anderen Seite des Balles ließ New England im Durchschnitt in einem Spiel zwar etwa 360 Yards gesamten Raumgewinn zu (Platz 21 der NFL), bei den zugelassenen Punkten belegen sie mit 20,3 erlaubten pro Partie aber den guten siebten Platz der Liga.

Baustellen

Auch wenn es Offensiv wenig bei den Patrioten zu meckern gibt und Brady scheinbar in der Lage ist jeden Spieler in Szene zu setzen, so ist die Wide Receiver Position doch recht dünn besetzt. In der abgelaufenen Spielzeit sicherten sie sich die Rechte am Ausnahmetalent Josh Gordon (WR,27), der von seiner Alkoholkrankheit scheinbar geheilt schien, verloren diesen allerdings kurze Zeit später da er scheinbar erneut rückfällig wurde. Auch an Bradys favorisierter Anspielstation Julian Edelman (WR, 32) nagt der Zahn der Zeit. Die Karriere des gefährlichen Slot Receivers neigt sich auch langsam dem Ende und nach Chris Hogan (WR, 30) gibt es kaum noch nennenswerte Namen im Kader.

Ein ganz großes Fragezeichen im Angriff stellt Tight End Rob Gronkowski (29). Erneut gibt es einige Gerüchte über das Karriereende des noch unter dreißigjährigen Hünen. Von verschiedensten Verletzungen gebeutelt machte Gronkowski schon einige merkwürdige Andeutungen, welche Spekulationen viel Spielraum lassen.

Unter den Wide Receivern gibt es einige mehr oder weniger größere Namen, welche allem Anschein nach in die Free Agency entlassen werden. Golden Tate (30, Philadelphia Eagles), John Brown (28, Baltimore Ravens) und Randell Cobb (28, Greenbay Packers) sind wohl die prominentesten unter ihnen. Doch vielleicht bahnt sich ein richtig großer Trade an. Vor kurzem einigten sich Star Wide Receiver Antonio Brown (30) und sein derzeitiger Arbeitgeber, die Pittsburgh Steelers, auf einen Trade. Nur das Trade Ziel bleibt noch offen. Vielleicht erhalten die Patriots hier den Zuschlag. Dies wäre allerdings extrem untypisch für die Franchise die kaum auf extrovertierte Stars setzt.

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Schaut man wiederum auf die Defensive und die vielen zugelassenen Yards, gibt es doch noch Verbesserungspotenzial in der Secondary. Auch Safety Devin McCourty (31) spielte scheinbar mit dem Gedanken des Karriereendes, gab aber im Laufe der Woche Gegenteiliges bekannt. Sein Zwillingsbruder, Cornerback Jason McCourty (31) spielte zwar eine gute, aber keine herausragende Saison. Besonders auf dieser Position sollte man nach einem starken Mann neben dem überragenden Stephon Gilmore (CB, 28) suchen.

In der Defensive Line stellt sich die Frage ob der auslaufende Vertrag von Defensive End Trey Flowers (25) doch noch verlängert wird oder er vielleicht sogar mit dem Franchise Tag ausgestattet wird. Schließlich ist er eine wichtige Säule der gesamten Defensive. Geschieht dies nicht muss auch hier nach einem adäquaten Ersatz gesucht werden.

Buffalo Bills

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2018: 6 – 10 – 0 keine Playoffs | Draft Picks: 10 | Cap Space: $79 Mio.

Für die Buffalo Bills war schon vor der Spielzeit klar, dass es eher auf eine Aufbau Saison hinauslaufen wird. Nachdem sie ein Jahr zuvor noch den zweiten Platz in der Division ergatterten und völlig überraschend das Ticket für die Wild Card zogen, wagten sie einen kleinen Neuanfang. Quarterback Tyrod Taylor (29) wurde in Richtung Cleveland verscherbelt, im Draft musste also ein neuer Spielmacher her. In Runde eins an Position sieben wählten die Bills schließlich Josh Allen (QB, 22). Der Rookie tat sich in seinem ersten Jahr extrem schwer das hohe Tempo mitzugehen und die hohen Erwartungen zu erfüllen.

Dies ist natürlich auf die gesamte Offensive zurück zu führen. Sieht man sich die Wide Receiver an gibt es keinerlei relevante Namen, keine richtig guten Waffen welche auch nach dem Ballfang noch für zusätzlichen Raumgewinn sorgen können. Beim genaueren Blick auf die Statistiken fällt dann auf, dass der Spieler mit den zweitmeisten Receptions Runningback LeSean McCoy (30) ist und das mit gerade einmal 17 Receiving Yards pro Partie. Der aber besonders im Lauf sonst so starke McCoy kam dieses Jahr fast nur halb so oft als Ballträger zum Einsatz wie in den beiden Jahren zuvor. In denen überschritt er jeweils die Schallmauer von 1000 Rushing Yards. Den größten Raumgewinn zu Fuß legte Quarterback Josh Allen zurück, was keineswegs ein gutes Zeichen für die Rushing Offense ist.

Defensiv präsentierten sich die Bills als durchaus solide. Bei zugelassenen Punkten bewegen sie sich im Mittelfeld der NFL. Besonders stark waren sie allerdings in Punkto gegnerischen Raumgewinn, dort stellen sie das zweitbeste Team hinter den Baltimore Ravens, was doch recht überraschend ist. Ein anderer Rookie sticht hier besonders heraus. Middle Linebacker Tremaine Edmunds (20) spielte eine grandiose Debüt Saison und konnte die meisten Tackles für sein Team verbuchen.

Baustellen

Im Angriff weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Kaum gute Wide Receiver, fehlende Tiefe auf der Runningback Position und nach dem jüngsten Abgang von Tight End Charles Clay (30) auch noch hier mit Verbesserungspotenzial. Nur die Offensive Line scheint akzeptabel zu stehen. Mit 2,6 zugelassenen Quarterback Sacks pro Partie belegt man hier einen Platz im grauen Mittelfeld der Liga. Hier wurde bereits jüngst Center Spencer Long verpflichtet, welcher bereits bei den New York Jets und den Washington Redskins Quarterbacks beschützen durfte.

Wie bereits oben erwähnt gibt es defensiv nur wenige Baustellen, die Secondary scheint nach guten Verpflichtungen in den vergangenen Jahren durchaus stabil und auch die Linebacker konnten eine gute Saison abliefern. Einzig und allein im Pass Rush sind die Bills durchaus verbesserungswürdig. Im Bereich Quarterback Sacks belegten sie zuletzt nur Platz 26 der NFL. Selten gab es so viele erstklassige Pass Rusher welche mit hoher Wahrscheinlichkeit Teil des freien Marktes werden, hier sind die Bills mit ihrer finanziellen Schlagkraft ein Kandidat für große Verpflichtungen. Immerhin sind sie die Franchise mit dem viertgrößten Etat der Liga. Große Namen sind hier Jadeveon Clowney (DE, 25) von den Houston Texans und Demarcus Lawrence (26, DE) von den Dallas Cowboys. Aber auch im Draft könnten sie so richtig zuschlagen, insgesamt haben sie zehn Auswahlrechte für neue Rookies.

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Miami Dolphins

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2018: 7 – 9 – 0 keine Playoffs | Draft Picks: 8 | Cap Space: $10 Mio.

Wo soll man nur anfangen wenn man sich die Miami Dolphins vorknöpft. Offensiv wie Defensiv war das komplette Team ein kompletter Reinfall. Zu Beginn der Saison spielten die Dophins allerdings gut auf, sorgten für Optimismus bei ihren Fans und standen nach sechs Wochen bei ganzen vier Siegen und zwei Niederlagen. Kaum einer rechnete zuvor mit erfolgreichen Delphinen und die Kritiker sollten in den folgenden Wochen auch Recht behalten. In den restlichen Partien musste sich Miami dann sieben Mal geschlagen geben und fuhr nur noch drei Siege nach Hause. Zwar konnten sie in Woche 14 noch für eine riesige Überraschung sorgen, indem sie den späteren Champion mit 34 zu 33 bezwangen, insgesamt war es aber erneut eine Spielzeit zum vergessen.

Im Laufspiel belegt die Mannschaft den 18. Rang der NFL. Mit Frank Gore (RB, 35) haben sie ein Urgestein der Liga in ihren Reihen, fraglich wie lange sein Körper in diesem Alter auf dieser Position noch durchhält. Eigentlich haben sie einen mindestens gleichwertigen Ersatz unter sich, Kenyan Drake (RB, 25) galt schon nach dem letzten Jahr als potentielle Nummer eins, wurde zum Unmut der Fans allerdings viel zu wenig eingesetzt. Der Führungsetage in Miami sollte klar sein Das Gore nicht die Zukunft in der Rushing Offense stellt, sondern nach jungem Ersatz gesucht werden muss.

Baustellen

Wie gesagt, wo man im Team hinsieht überall ist viel Luft nach oben. Auf der Quarterback Position stehen zwar zwei Namen die jeder NFL Fan schon einmal gehört haben sollte, allerdings nicht gerade im positiven Sinne. Hier sollte sich der neue Trainerstab rund um den neuen Head Coach Brian Flores (37, zuvor DC der New England Patriots) darauf einigen ob man mit dem durchschnittlichen Ryan Tannehill (30) oder dem viel gescholtenen Brock Osweiler (28) in die neue Saison starten möchte. Es scheint unwahrscheinlich dass auf dieser Position ein neuer Akteur zum Team stößt, für Quarterbacks geben die Dolphins schon jetzt zu viel Geld aus.

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Sowohl das Passspiel wie auch das Laufspiel werden hinter einer besseren O-Line natürlich besser. Hier besteht offensiv die größte Baustelle. Die Quarterback Beschützer in Miami ließen die viertmeisten Sacks aller Teams zu, mehr als 3,2 pro Partie. Hier muss im Draft Abhilfe geschaffen werden. Die diesjährige Draft Class ist in der Offensive und Defensive Line extrem stark besetzt und bietet den Dolphins sämtliche Möglichkeiten. Ihr erstes Auswahlrecht haben die Dolphins an Stelle 13 in Runde eins.

Sieht man auf die andere Seite des Balles, gibt es kaum einen Spieler der sich dieses Jahr in guter Form präsentierte. Miami hatte eine der fünf schlechtesten Defensiven der gesamten NFL und in kaum einem Spiel Zugriff auf den Gegner. In der Luft finden sie sich im letzten Drittel aller Teams wieder, doch am Boden sind nur die Arizona Cardinals noch schlechter. Besonders in der Front Seven muss also Abhilfe geschaffen werden. Und auch auf diesen Positionen sehe ich Verbesserungen eher aus den Colleges. Denn finanziell sieht es düster für die Franchise aus Miami aus. Gerade einmal knapp $10 Mio. freier Cap Space steht ihnen zur Verfügung, große Verpflichtungen sind damit schier ausgeschlossen.

New York Jets

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2018: 4 – 12 – 0 keine Playoffs | Draft Picks: 6 | Cap Space: $102.5 Mio.

Die New Yok Jets sind das zweite Team in der AFC East welches ihren Rookie Quarterback zum Starter ernannte. Das allerdings auch nicht erfolgreicher. Sam Darnold sammelte in den 13 Partien in denen er startete 17 Passing Touchdowns und 15 Interceptions, überragend ist definitiv anders. Dennoch schaffte es der 21-jährige phasenweise zu überzeugen und sein Talent hier und da aufblitzen zu lassen. Es besteht aber kein Zweifel, die Jets werden weiter an ihrem jungen Franchise Quarterback festhalten. Schließlich drafteten sie ihn im Februar 2018 bereits an dritter Stelle und er soll die Basis für die Zukunft des gesamten Teams stellen.

Defensiv gab es besonders einen Akteur welcher herausstach. Strong Safety Jamal Adams (23) spielte eine phänomenale Saison und wurde in seinem zweiten Jahr in der Liga zum ersten Mal in den Pro Bowl gewählt. Adams war allerdings auch die einzige nennenswerte Personalie in der Verteidigung der Jets. Insgesamt ließen sie die achtmeisten Yards und die viertmeisten Punkte aller Teams zu.

Baustellen

Auch wenn es einige Wide Receiver schafften phasenweise ins Rampenlicht zu rücken, stach neben Robby Anderson (25) keine wirkliche Nummer zwei heraus. Jermaine Kearse (29) schaffte es nie eine Breakout Saison für sich zu verbuchen. Und auch von Quincy Enunwa (26) wurde mehr erwartet. Sieht man sich die finanzielle Seite in New York an, könnte die Franchise ein ganz heißer Kandidat für einen schlagzeilenträchtigen Trade werden. Antonio Brown (WR, 30) wird hier wohl ganz hoch gehandelt.

Bleiben wir doch bei den Scoring Positionen. Auch bei den Runningbacks besteht dringender Handlungsbedarf. Die Statistiken von Isaiah Crowell (26) lesen sich zwar recht solide, aber fast ein Drittel seiner Lauf Yards konnte er allein in einer Partie sammeln. 219 seiner knapp 700 Rushing Yards legte er in Woche fünf gegen die Denver Broncos zurück, konnte aber in der restlichen Saison nur noch ein weiteres Mal die 100 Rushing Yards knacken. Und auch hier wird ein großer Name oft genannt. Ein weiterer Akteur der zuletzt in Schwarz und Gelb für die Pittsburgh Steelers auflief, Le´Veon Bell (RB, 27) könnte wirklich bald New York seine Heimat nennen. Beide, Brown und Bell, könnten sie sich mit knapp $100 Mio. Cap Space ohne weiteres leisten und würden die Offensive sofort auf ein neues Level heben.

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Um im Passspiel und im Laufspiel allerdings überhaupt abzuliefern, müssen dringend die Lücken in der Offensive Line gefüllt werden. Die beste Möglichkeit hierzu bietet in dieser Saison der Draft. Allerdings haben die Jets nur sechs Draft Picks zur Verfügung, sollten sie außerdem für Brown traden wird von denen nicht viel übrig bleiben. Außerdem gibt es noch die Großbaustelle Defensive. Hier muss fast überall gehandelt werden, Geld wird hier aber keine große Rolle spielen. Im Großen und Ganze sind die New York Jets der Kandidat für ganz große Vertragsabschlüsse.

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