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Die Divisional Round Am Sonntag

DIE DIVISIONAL ROUND AM SONNTAG

Schon am letzten Wochenende konnten wir vor dem Fernseher richtig spannende Partien verfolgen und die ein oder andere Überraschung erleben. Nachdem die Wild Card Round für dieses Jahr Geschichte ist, ist dieses Wochenende die Divisonal Round an der Reihe. Nun treffen je zwei der acht besten Teams der bisherigen Spielzeit aufeinander. Nachdem wir gestern schon die Samstagsspiele in einem Artikel behandelten, werfen wir heute einen Blick auf die Partien für heute Abend, am Sonntag.

Houston Texans vs. Kansas City Chiefs

In der ersten Partie treffen die Houston Texans auf die Kansas City Chiefs, welche sich durch das Erreichen des zweiten Seeds in der AFC eine zusätzliche Woche Pause verschafften. Houston gewann am vergangenen Wochenende in einem tollen Spiel gegen die Buffallo Bills. Nachdem die Bills früh mit 13:0 führten, schafften die Texaner doch noch das Comeback. Zu Beginn tat sich die Franchise aus Houston gegen die gut aufgestellte Defensive der Bills sehr schwer ins Spiel zu finden. Keinen einzigen Punkt brachten Quarterback Deshaun Watson (24) und Co. in der ersten Halbzeit aufs Board. In der zweiten Halbzeit dann aber gleich 22, was ihnen schlussendlich den 22:19 Sieg bescherte. Deshaun Watson war offensiv mal wieder der ausschlaggebende Faktor für das Weiterkommen in der Postseason. 247  Passing-Yards und ein Passing-Touchdown sorgten bei ihm für ein Quarterback-Rating von 121,2. Zudem war er mit 14 Läufen für 55 Yards und einen weiteren Touchdown noch der beste Läufer seines Teams. Und das obwohl er siebenmal vom gegnerischen Pass-Rush gesackt wurde.

In der spielentscheidenden Szene war es allerdings ein Defensivspezialist der den Deckel drauf machte. J.J. Watt (30) kehrte nach einer langen Verletzungspause zurück und erwischte gleich einen Sahne Tag. Die ganzen 60 Minuten über verprügelte er die Offensive-Line der Bills und sorgte schließlich im vierten Viertel für einen ganz wichtigen Sack und den spielentscheidenden Tackle for Loss.

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Nun wartet ein echter Brocken auf die Texans. Denn die Kansas City Chiefs haben erneut eine der besten Offensiven der NFL und den amtierenden MVP in ihren Reihen.  Patrick Mahomes (24) spielt wieder richtig gut auf, kam aber nicht ganz an seine 5000 Passing-Yards und 50 Touchdowns aus dem letzten Jahr heran. Allerdings fehlte auch er in zwei Partien verletzungsbedingt. Dennoch legten die Chiefs in der regulären Saison die fünftmeisten Yards durch die Luft zurück und erzielten die fünftmeisten Punkte. Am Ende konnte sich das Team von Head Coach Andy Reid (61) bei der Schützenhilfe der Miami Dolphins bedanken. Denn die sorgten in der letzten Partie für ein kleines Wunder indem sie die New England Patriots bezwangen und Kansas City tatsächlich mit der Bye-Week für die Wild Card Round beschenkten.

Die Hosuton Texans sowie die Kansas City Chiefs, beide Mannschaften teilen sich eine große Schwäche. Beide Laufverteidigungen liefern schon das ganze NFL-Jahr über nicht ab. Hier belegen beide Teams einen der zehn letzten Plätze in der gesamten Liga. Die Chiefs lassen ihre Gegner im Schnitt 128,2 Yards am Boden zurücklegen, die Texans 121,1 Yards. Sollte man also ein dominantes Laufspiel haben, ist es also nun an der Zeit dies einzusetzen. Mit dem Lauf konnten die Chiefs dieses Jahr allerdings keinen einzigen Gegner bezwingen. Mit nur 98,1 Yards im Schnitt sind sie sogar eines der zehn schlechtesten Teams der NFL. Die Texans hingegen könnten diese Schwäche ausnutzen, denn sie gehören mit knapp 126 Yards pro Begegnung zu den neun laufstärksten Teams.  Mit Carlos Hyde (29) haben sie sogar einen 1000-Yard-Rusher in ihren Reihen. Die Chiefs haben hingegen nicht einen einzigen Läufer welcher über die 500 Yards kam.

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Durch die Luft verteidigt Houston wesentlich schlechter, nur die Detroit Lions (284,4), Arizona Cardinals (281,9) und die Tampa Bay Buccanneers (270,1) lassen mehr zu als ihre Secondary. Das sollte natürlich allen voran Patrick Mahomes und Co. mit ihrer spektakulären Offensive und vielen tiefen Pässen in die Karten spielen. Mit Tight End Travis Kelce (30) und Wide Receiver Tyreek Hill (25) stehen Mahomes gleich zwei richtig starke Waffen zur Seite. Kelce fing während der Regular Season 97 Pässe für über 1200 Yards, fünf davon in der gegnerischen Endzone. Aber besonders für Deep-Threat Tyreek Hill könnte die für Big-Plays anfällige Passverteidigung der Texans ein gefundenes Fressen werden. „The Cheetah“ (der Gepard) fehlte zwar in fünf Partien, konnte aber dennoch 58 Pässe für 860 Yards, sowie sieben Touchdowns sammeln.

Es ist eine Partie der Gegensätze. Top Laufspiel auf der einen Seite, schlechte Laufverteidigung auf der anderen. Spektakuläres und tiefes Passspiel hier und schwache Passverteidigung dort. Doch auf beiden Seiten finden wir zwei richtig spektakuläre Quarterbacks, die in der jüngeren Vergangenheit richtig tollen Football spielten. Schon in Woche sechs konnten wir das großartige Aufeinandertreffen am TV verfolgen. Und auch damals konnten wir beim 31:24 jede Menge Punkte feiern, am Ende verließen die Texans den Platz als Sieger. Es ist also alles für ein spektakuläres Spiel mit vielen Punkten angerichtet und wir dürfen gespannt sein wer heute die Oberhand gewinnt.

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Seattle Seahawks vs. Green bay Packers

Auch die Seattle Seahawks mussten letzte Woche in der Wild Card Round ran. Gegen die Philadelphia Eagles reichte das Können des Teams nicht ganz aus und man musste sich auf das Quäntchen Glück verlassen, denn überzeugend wirkte der Auftritt der Seahawks nicht gerade. Schon früh im ersten Viertel musste Starting-Quarterback Carson Wentz (27) die Partie nach einem Sack von Jadeveon Clowney (LB, 26) verletzungsbedingt verlassen. Backup Josh McCown (40) musste danach einspringen und war somit der erste Spieler der NFL-Geschichte, welcher mit 40 Jahren sein erstes Playoff-Spiel bestritt. Für viele war die Partie schon jetzt entschieden, doch falsch gedacht. Die Seahawks taten sich schwerer als erwartet und schafften es einfach nicht den Deckel drauf zu machen. Mit verantwortlich dafür war natürlich die starke Defensive-Line Philadelphia´s und McCown, welcher wahren Kampfgeist zeigte. Die letzten 15 Minuten bestritt dieser sogar mit einem Muskelriss im Oberschenkel. Um ein Football-Spiel über die Zeit zu bringen ist effektives Laufspiel natürlich unabdinglich und der beste Weg. Der Gegner kommt nicht an den Ball und man kann bei knapp zehn Yards Raumgewinn mit zwei bis drei Plays jede Menge Zeit von der Uhr nehmen. Das Laufspiel zu etablieren, gelang der Gastmannschaft allerdings gar nicht. Die Eagles hielten den Raumgewinn am Boden sogar bei gerade mal 64 Yards.

SpielerVersucheRushing-YardsØ
Russell Wilson9455
Travis Homer11121.1
Marsahwn Lynch671.2

Durch die Luft war Seattle gewohnt gut unterwegs. Zwar brachte Russell Wilson (31) nur 18 seiner 30 Pässe an, kam aber dennoch auf über 300 Yards Raumgewinn, bei einem Touchdown und ohne Turnover. Besonders Rookie D.K. Metcalf (22) präsentierte sich in grandioser Verfassung. Er fing mit sieben Pässen die meisten von Wilson und sorgte am Ende für 160 Receiving-Yards und den entscheidenden Touchdown.

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Auf der anderen Seite des Balles gelang es zwar McCown ganze siebenmal zu sacken, komplett stoppen konnte man die Offensive der Eagles allerdings nicht. Bei nur neun zugelassenen Punkten gibt es aber auch nicht viel zu meckern. Dennoch darf man nicht vergessen, dass sie gegen einen Backup-Quarterback spielten, welcher kaum fähige Receiver in seinen Reihen hatte und zudem noch verletzt spielte. Schon die ganze Saison über war Philly von Verletzungen auf der Wide Receiver Position gebeutelt und musste nun sogar im Practice-Squad und der Free-Agency nach Ersatz suchen. Greg Ward Jr. (24) und Deontay Burnett (22) schafften es schließlich ins Team. Namen die man gar nicht, der ein oder andere aber vielleicht aus der pleite gegangenen AAF kennt.

Im letzten Spiel der Divisonal Round steht den Seahawks nun ein Gegner eines anderen Kalibers gegenüber. Denn auch die Green Bay Packers sicherten sich mit einer 13-3 Saison die Bye-Week in der Wild Card Round. Nicht wenige sehen dies als unverdient und Green Bay nicht als ein Top-Team der NFC. Ich finde die Packers fliegen deutlich unter dem Radar und werden zu oft klein geredet. Denn 13 Siege bei einem Spielplan, der vor der Saison als einer der schwersten galt, kommen nicht von irgendwo. Auch die Packers wirken in der Offensive sowie in der Defensive auf beinahe jeder Position sehr gut besetzt.

In der Offensive steht ausnahmsweise mal nicht Quarterback Aaron Rodgers (36) im Mittelpunkt des Geschehens. Rookie Head Coach Matt LaFleur (40) legt nämlich nicht, wie sein Vorgänger, die ganze Last auf die Schultern des Quarterbacks, sondern setzt alle Parteien in den passenden Situationen richtig ein. Der Star der Offensive ist dieses Jahr ein anderer Aaron. Runningback Aaron Jones (25) erlief 1084 Yards und fing 49 Pässe für beinahe 500 Yards. Alles in allem kam er auf 19 Touchdowns. Die meisten in der NFL, ebenso viele wie Runningback Christian McCaffrey (23, Carolina Panthers). Im Passspiel musste Rodgers vier Spiele auf seine Lieblingsanspielstation Davante Adams (27) verzichten. Dieser verletzte sich in Woche vier am Zeh. Nach seiner Rückkehr harmonierten er und Rodgers besser als je zuvor. Mit 83 Passfängen, den meisten der Packers, und 997 Receiving Yards verpasste er nur knapp seine zweite 1000-Yards-Saison und ist er der beste Receiver seines Teams.

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Auf der anderen Seite des Balles stehen mit den beiden Smiths wiederum zwei Männer im Rampenlicht. Za´Darius (27) und Preston Smith (27). Beides Neuzugänge vor der Saison und Pass-Rusher par excellence. Kein Duo in der NFL konnte mehr Quarterback-Pressures, -Hits und –Sacks für sich verbuchen. Za´Darius konnte gegnerische Spielmacher 13,5 mal zu Boden bringen, Preston kam auf 12. Eigentlich eine Schande dass keiner von Beiden eine Erwähnung im Pro-Bowl bekam. Aber auch die Secondary gehört zum oberen Drittel der Liga. Shut-Down-Cornerback Jaire Alexander (22) ist in seinem zweiten Jahr schon jetzt ein richtig starker Defensive-Back. Mit seiner engen Deckungsarbeit zwingt er gegnerische Quarterbacks auf die andere Seite zu werfen wo ein anderer junger Cornerback wartet. Kevin King (24) kam in der regulären Spielzeit auf fünf Interceptions. Insgesamt fing das Team 17 gegnerische Pässe ab, hinter den Pittsburgh Steelers (20) und den New England Patriots (25) die meisten der Liga. Effektiver Pass-Rush und gute Passverteidigung, was einst lange Jahre die große Schwäche des Teams in Green Bay war, entpuppt sich nun als eine ihrer großen Stärken. Dies ist der Verdienst von Verteidigungs-Guru Mike Pettine (Defensive-Coordinator, 53).

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Fest steht das für Seattle mit einer solchen Leistung gegen ausgeruhte Packers kaum ein Kraut gewachsen ist. Spielen diese in der Offensive ihren Stiefel herunter, kann die Defensive der Seahawks sie wohl kaum aufhalten. Außerdem werden wir Russell Wilson wahrscheinlich oft auf der Flucht sehen, seine Offensive-Line ist von Verletzungen immens geschwächt und offenbarte schon in Philadelphia die ein oder andere große Lücke. Ein gefundenes Fressen für die beiden Smiths. Was ebenfalls für die Packers spricht, sind die wenigen Verletzungen in ihrem Team. Kaum ein wichtiger Akteur fehlt im Moment, was enorm wichtig für einen tiefen Playoff-Run ist.

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