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Ein Rückblick Auf Die Championship Games Und Die Entscheidungen Der Referees

Ein Rückblick Auf Die Championship Games Und Die Entscheidungen Der RefereEs

Noch nie in der Geschichte der NFL wurden beide Championship Games erst in der Verlängerung entschieden. Seit diesem Jahr ist das nicht mehr so! Sowohl die Los Angeles Rams bei den New Orleans Saints, als auch die New England Patriots bei den Kansas City Chiefs, konnten sich erst durch das Nachsitzen den Weg in den Super Bowl erkämpfen. Beide Spiele waren spannend bis zum Schluss. Nicht ganz unwesentlich waren auch mehrere Entscheidungen der Referees, welche wir uns mal genauer anschauen.

Rams Schocken Saints

Der Start in das NFC Championship Game konnte für die New Orleans Saints fast nicht besser laufen. Im ersten Quarter führte man souverän mit 13 – 0. Was den Schein etwas trübte, war die Tatsache, das man zwei der 3 Scoring-Drives trotz guter Feldposition nicht ganz zu Ende brachte. Zweimal musste man sich lediglich mit einem Field Goal Begnügen.

Das 2. Quarter dann gehörte vollends den Rams. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einer Interception, gleich im ersten Drive, holte sich Quarterback Jared Goff (24, Rams) seine Sicherheit zurück. Er schüttelte mit einigen starken Würfen den Fehlstart ab und konnte sogar noch kurz vor der Pause auf 10 – 13 verkürzen.

Nach der Pause schenkten sich beide Teams weiterhin nichts. Während man vor der Partie noch ein Offensivspektakel erwartete, wurde auch im Laufe des zweiten Abschnitts klar, dass es diesmal wohl nicht so ein High-Scoring-Game geben wird, wie in der Regular Season. Damals gewannen die Saints mit 45 – 35. Immer wieder wussten beide Defensivreihen antworten auf die Spielzüge der jeweiligen Offensive.

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Die entscheidende Szene in meinen Augen ereignete sich jedoch kurz vor Schluss. Beim Stand von 20 – 20 waren die Saints im Ballbesitz und standen an der gegnerischen 13-Yard-Linie. Bei 3rd & 10 und noch knapp 1:49 auf der Uhr warf Routinier Drew Brees (40, QB, Saints) einen Pass nach Außen zu Tommylee Lewis (26, WR, Saints). Dieser wurde von Rams Verteidiger Nickell Robey-Coleman (27, CB) getackelt, bevor der Ball tatsächlich da war. Hinzu kam noch, dass Robey-Coleman sich zu keiner Zeit in Richtung des Balles drehte. Hier war lediglich der Tackle gegen den Spieler das Ziel. Für mich ist es unbegreiflich, dass man diese Aktion ohne eine Strafe durchgehen lies.

Man hätte hier in meinen Augen gleich zwei mögliche Fouls erkennen müssen! Zum Einen, eine klare Pass Interference, zum Anderen Hitting a Defenseless Player. Die grundsätzliche Folge bei Pass Interference ist, dass es dort weiter geht, wo das Foul begangen wurde, also in diesem Falle an der 6 Yard Linie. Für die Defenseless Player Regelung wären es 15 Yards an Strafe gewesen. Da man aber bereits an der 13-Yard-Linie stand, wäre die Regelung in „Half The Distance To The Goal“ geändert worden. Der Ball demnach aber auch an der 6 ½ Yard Linie platziert.

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Für mich die Spielentscheidende Szene, weil mit diesem Foul die Saints an der gegnerischen 6-Yard-Linie kurz vor der Endzone bei einem neuen 1st Down gewesen wären und man noch dazu die Zeit hätte kontrollieren können. Freilich hätte noch weis Gott was passieren können, aber geht man mal von dem Normalfall aus, dann hätte man sicherlich noch ein paar Sekunden mehr von der Uhr nehmen können und möglicherweise sogar einen Touchdown erzielt!

Dem entsprechend mussten die Saints ein Field Goal kicken. Liesen dadurch den Rams noch genügend Zeit um zu antworten, welche wiederum selbst ein Field Goal kickten. Das Spiel ging in die Overtime und dort reichte dann ein Big Play der Defense um die Interception von Brees zu forcieren. Mit dem entscheidenden Kick von Greg Zuerlein (31, K) aus 57 Yards, schickte er seine Mannschaft auf die Reise nach Atlanta zum 53. Super Bowl!

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Der Erfolg der Rams ist grundsätzlich nicht unverdient, da beide Teams auf einem ähnlich starken Niveau agierten. Aber trotzdem bleibt ein sehr bitterer Nachgeschmack. Das Saints Head Coach Sean Payton (55) entsprechend sauer nach dem Spiel war, ist verständlich. Es ist nie gut, wenn am Ende einer so wichtigen und guten Partie die Referees im Mittelpunkt stehen. Ohne den L.A. Fans da draußen nahetreten zu wollen, bleibe ich dabei, wird die Pass Interference entsprechend bestraft, gewinnen die Saints dieses Spiel!

Patriots Halten STand

Wenn die New England Patriots mal als Außenseiter gelten, dann weis man wie stark die gegnerische Mannschaft ist. Zu Hause im eigenen Stadion, wollten die Kansas City Chiefs ihre bisherige starke Saison krönen und in den Super Bowl einziehen. Die beste Offensive der Liga wurde jedoch gleich von Beginn an geschockt. Der Pass Rush der Patriots defensive funktionierte auch gegen die Chiefs ähnlich stark, wie vor einer Woche gegen die Los Angeles Chargers.

Dementsprechend hatte Kansas City gehörig Probleme ihr Spiel zu entfalten. In der Gesamten ersten Hälfte gelang den Chiefs kein einziger Punkt! Dies spricht für die herausragende Leistung der Verteidigung der Pats. Entsprechend führte man zur Pause mit 14 – 0. In der Hoffnung diese Führung möglichst über die Zeit zu bringen, wurde bereits im ersten Drive nach der Pause von den Chiefs gezeigt, dass man gewillt ist bis an die Grenzen zu gehen.

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Die Mannen um Head Coach Andy Reid (60, Chiefs) feuerten ihr Feuerwerk in der 2. Halbzeit ab. Alleine im letzten Quarter erzielte das Team 24 Punkte! Noch nie konnte ein Team in einer Championship Partie derart viele Punkte in einem Quarter, geschweige denn im letzten erzielen. Und trotzdem wichen auch Tom Brady (41, QB) und seine Offensive nicht weiter zurück. Nachdem die Offensive der Chiefs endlich ins Spiel gefunden hat, mussten Brady & Co. mit all ihrer Erfahrung dagegen halten. Diese taten es also den Chiefs gleich und scorten ebenfalls 17 Mal in der zweiten Hälfte.

Somit wurde das Spiel nach einem unglaublichen 4. Quarter in die Overtime verlagert. Dort machte dann Brady was er halt macht. Wenn es drauf ankommt ist er da! In einem 75 Yard Drive führte er sein Team über das Feld. Den Drive veredelte Running Back Rex Burkhead (28) mit einem 2-Yard-Lauf in die Endzone. Zum dritten Mal in Folge schaffen es die Patriots somit in den Super Bowl! Den Chiefs, welche sich aufopferungsvoll zurückgekämpft hatten bleibt nur der Trost einer tollen Saison und die Tränen, dass es für den Super Bowl nicht gereicht hat.

Aber auch in diesem Spiel gibt es ordentlich Gesprächsstoff. Die 2. Halbzeit war ebenfalls geprägt von großen Entscheidungen der Referees. Auch diese wollen wir uns mal genauer anschauen:

Mitte des 4. Quarters mussten die Chiefs Punten. Der Ball sprang an der 41-Yard-Linie der Patriots auf den Boden. Im Anschluss versuchte Julian Edelman (32, WR) den Ball aufzunehmen. Er verpasste den Ball und die Chiefs dachten, dass Edelman den Ball berührte. Daraufhin trugen sie den Ball in die Endzone. In mehreren Kameraeinstellungen wurde nun geprüft, ob Edelman den Ball tatsächlich berührte. Nach mehrmaligen Anschauen und Super Slow Motion konnte man es nicht 100 % sagen ob er den Ball tatsächlich berührt hat. Unabhängig davon, dass der Spieler selbst sofort nach der Aktion beteuerte, er habe den Ball nicht berührt, entschieden die Referees, Edelman habe den Ball nicht berührt, somit Ball für New England. – Fazit: Richtige Entscheidung – Die Kamera Wiederholungen liefern keinen 100 Prozentigen Beweis, dass der Spieler den Ball berührte.

Richtige Entscheidung, die Kamera Wiederholungen liefern keinen 100 Prozentigen Beweis, dass der Spieler den Ball berührte.

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Bei 2nd & 7 warf Brady einen Pass welcher weder Freund noch Feind fand. Das Play endete jedoch in einer Roughing The Passer Strafe für die Chiefs gegen Brady. Chris Jones (24, DT) soll den Quarterback ins Gesicht geschlagen haben. In der Wiederholung sieht man deutlich, dass er ihn nicht direkt im Gesicht berührt. Eine Ähnliche Aktion kurze Zeit vorher von Seiten der Patriots wurde nicht bestraft, diese jedoch schon.

Fazit: Klare Fehlentscheidung – Jones berührt zwar Brady aber nichts was einer Roughing The Passer Strafe im Ansatz nahekommt.

Chris Hogan (30, WR) wurde von Brady bei einem wichtigen 3rd & 8 angeworfen. Der Spieler holte den Ball gerade so mit einer Hand und fing diesen. Beim Fallen auf den Boden berührte der Ball den Boden, weshalb sich die Frage stellte, ob das wirklich ein Catch war. Andy Reid lies die Referees überprüfen, welche zum Entschluss kamen, dass es tatsächlich ein Catch war. Schaut man sich den Catch an, dann ist diese Entscheidung ebenfalls nachvollziehbar.

Fazit: Richtige Entscheidung – Hogan greift zwar nach, hat den Ball aber in seiner linken Hand fest als dieser den Boden berührte. Der Ball zeigte keinerlei Bewegung, weshalb auch diese Entscheidung richtig war.

58 Sekunden vor dem Ende warf Brady eine Game-Ending Interception. Ein unplatzierter Ball für Rob Gronkowski (29, TE) konnte vom Hühnen zwar berührt aber nicht gefangen werden und landete in den Händen von Chiefs Cornerback Charivaris Ward (22). Ein Turnover hätte das Spiel sicher zu Gunsten der Chiefs beendet. Stattdessen wurde eine Flagge, wegen Neutral Zone Infraction geworfen, was zu einem neuen 1st Down für New England führte.

Fazit: Richtige Entscheidung – Dee Ford (27, LB) positionierte sich über der Line of Scrimmage bevor der Ball gesnappt wurde, was zum Anden eines solchen Fouls führt. Unglaublich bitter und kommt auch sicherlich nicht häufig in der NFL vor.

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Und nochmals wurde es spannend. Wenige Sekunden vor dem Ende, fand Brady erneut Chris Hogan für einen Raumgewinn für ein neues 1st Down. Diesmal war die Szene wieder strittig. Nachdem der Ball bei der Landung den Boden berührte und diesmal sich auch bewegte, entschieden die Schiedsrichter auf Incomplete Pass.

Fazit: Richtige Entscheidung – Anders als beim One-Handed Catch bewegte sich diesmal der Ball beim berühren des Bodens. Dies ist stets ein Anzeichen das der Spieler den Ball noch nicht gänzlich fest kontrollierte. Der Catch wurde folgerichtig zurück genommen.

– Diverse Flaggen gegen J.C. Jackson: Der undrafted Rookie Free Agent J.C. Jackson (23, CB, Patriots) hätte das Spiel um ein Haar im Alleingang zu Gunsten der Chiefs entschieden. Drei Strafen gingen alleine auf das Konto des Jungspunds. Gravierend hierbei eine in der Endzone gegen Super Thight End Travis Kelce (29, Chiefs), welche letztlich auch zu einem Touchdown führte.

Fazit: Richtige Entscheidung – Bei allen drei Strafen konnte man entsprechende Beweise sehen, die das Vergehen verdeutlichen.

Auch wenn die Fans im Arrowhead Stadion massiv auf das Schiedsrichtergespann schimpften, den einzigen Vorwurf welchen man ihnen machen kann ist, die fehlerhafte Roughing-The-Passer-Entscheidung gegen Jones. Daher sehe ich hier in diesem Spiel die Entscheidung der Ref.’s nicht ganz so gravierend wie jene im NFC Championship Game. Sowohl für die Los Angeles Rams, als auch für die New England Patriots würde ich mir wüschen, dass im Super Bowl, in der Nacht vom 03. auf den 04.02.2019 keine Schiedsrichterentscheidungen den Ausschlag geben. Nach zwei packenden Championship Partien freuen wir uns nun auf den Super Bowl und gratulieren den Rams und Patriots zum Erreichen der ganz großen Bühne! Viel Glück beiden Teams!

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