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Ein Rückblick Auf Die Divisional Round

EIN RÜCKBLICK AUF DIE DIVISIONAL ROUND

Bevor wir auf das kommende Wochenende blicken, möchten wir zunächst auf das Vergangene zurückschauen. Es gab vier spannende Spiele, welche jedoch am Ende ohne die ganz großen Überraschungen blieben. Trotzdem mussten vermeintliche Favoriten bis zum Schluss zittern und kamen teilweise mit einem blauen Auge davon. Ebenso wird vermutlich ein ganz Großer vergangenes Wochenende sein letztes Spiel bestritten haben. Alles in allem kann man von einer sehr unterhaltsamen Divisional Round sprechen.

LOS ANGELES RAMS 18 – 32 GREEN BAY PACKERS

Trotz bester Verteidigung der aktuellen Spielzeit, gingen die Los Angeles Rams als Außenseiter ins Spiel. L.A. wusste, dass man es den Green Bay Packers schwer machen kann. Um jedoch aus Sicht der Rams als Sieger vom Feld zu gehen, benötigte man ein nahezu perfektes Spiel auf beide Seiten des Balles. Hier muss man sagen, dass es mal wieder an der Defensive hängengeblieben ist. Die Offensive konnte nicht ganz die gewünschte Entlastung bieten. Am Ende verlor man dann doch etwas deutlich gegen die Packers. Man darf auch nichts beschönigen, der Sieg für die Packers geht absolut in Ordnung. Was Quarterback Aaron Rodgers (37) mit der besten Defense der Liga anstellte, war buchstäblich grandios. Lediglich vier Yards trennten A-Rod von einem 300 Yard-Game. Von allen Quarterbacks der Divisional Round warf Rodgers nicht nur die meisten Yards, sondern brillierte auch mit dem besten Passer Rating von 108.1. Obwohl er, wie bereits erwähnt, gegen die beste Verteidigung der Liga ran musste.

Man muss es somit ganz klar sagen, die Rams wurden outplayed vom „Number One Seed“ der NFC. Zwar schaffte man es die 1. Halbzeit relativ ausgeglichen zu gestalten, konnte dies aber nicht über die volle Dauer der Partie abrufen. Während man zur Halbzeit mit „nur“ 19 – 10 zurück lag, kam anschließend nicht mehr viel von den Rams. Das die Kalifornier nur halb so viel Raumgewinn in der Offensive produzierten, ist nicht immer zwangsläufig auch für eine Niederlage verantwortlich. Jedoch gepaart mit der Tatsache, dass man bei 60 Minuten Spielzeit nur 23:48 Minuten im Ballbesitz war, lässt dann schon klarer erscheinen, wo der Hund begraben liegt. Die Packers haben den Ball und die Uhr kontrolliert. Mit langen Drives und einem abwechslungsreichen Play-Calling zwang man die Defensivreihe der Rams immer wieder auf dem Feld zu bleiben. Am Ende konnte es so nur einen Sieger geben!

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BALTIMORE RAVENS 3 – 17 BUFFALO BILLS

Während man im ersten Divisional Round Game die überragende Packers Offense bewundern durfte, ging es im zweiten Spiel etwas gemächlicher zu. Freilich schenkten sich auch die Baltimore Ravens und die Buffalo Bills nichts. Trotzdem war diese Partie von beiden Defensivreihen geprägt. Mit nur 20 Punkten im gesamten Spiel, weist man mit Abstand am wenigsten Punkte in den vier Playoff-Partien auf. Sicherlich werden die Fans der Ravens auch mit einigen Fragezeichen ins Bett gegangen sein. Lamar Jackson (24, QB) und die Playoffs, passen noch nicht so zusammen. Ohne überreagieren zu wollen, möchten wir trotzdem kurz darauf eingehen. Sicherlich tut man nie gut daran, jemanden gerade zu Beginn seiner Karriere einen „Choke“ Stempel aufzudrücken. Auch eine Legende wie Peyton Manning (44) galt Langezeit als „Choker“ in den wichtigsten Partien der Saison. Nach diesem sehr enttäuschenden Ende der Ravens wird auch Jackson einiges über sich ergehen lassen müssen. 

Letzte Saison, während seiner M.V.P. Saison kam das Playoff-Aus völlig überraschend nach einer Bye-Week ebenfalls in der Divisional Round. Damaliger Gegner waren die Tennessee Titans. Diesmal ist es nicht unbedingt das Problem, dass man verloren hat. Die Buffalo Bills gehören zu den Topfavoriten auf den Titel. Eine Niederlage bei den Bills ist also durchaus keine Schande. Diesmal ist es vielmehr die Art und Weise, wie Jackson spielte. Bis zu seiner Verletzung am Ende des 3. Quarters, brachte der Starspieler kaum etwas zustande. Drei magere Pünktchen von der letztjährigen besten Offensive der Liga. Seine Statistik unterirdisch. Als Back-Up Tyler Huntley (22, QB) ins Spiel kam, machte er seine Sache nicht wirklich schlechter als es Jackson zuvor tat. Daher wird die kommende Spielzeit für den Spielmacher der Ravens eine sehr wichtige werden. Der Druck wird definitiv größer sein als in diesem Jahr. Seine Leistungen, speziell in der Postseason, falls sie es da hin schaffen, werden zukünftig noch genauer beäugt als es ohnehin schon der Fall war.

Bei den Bills hingegen lief alles nach Plan. Am Ende musste man nicht mehr machen, als notwendig. Gefühlt hatte man das Spiel über die gesamten 60 Minuten unter Kontrolle. Anders als in den letzten Spielen zündete man kein Feuerwerk. Die Defensive Baltimores war sehr gut auf Buffalo vorbereitet. Dies konnte man bereits von Beginn an spüren. Als die Bills jedoch mit ein paar Veränderungen aus der Pause zurückkamen, nutzte man das Momentum im 3. Quarter und zog mit zwei Touchdowns davon. Vor allem der Pick-6 in der Red Zone durch Jacksons Interception wirkte zu diesem Zeitpunkt bereits wie die gefühlte Vorentscheidung. Cornerback Aaron Johnson (24) roch die Idee des Spielmachers und fing in der Endzone den Pass ab. Diese Spielentscheidende Szene endete mit einem 101 Yard Interception Return in der Endzone der Ravens. Das 17 : 3 sollte letztlich auch den Endstand bedeuten! 

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CLEVELAND BROWNS 17 – 22 KANSAS CITY CHIEFS

Was soll man zu diesem Spiel sagen? Typisch Cleveland Browns! Eine bessere Chance den amtierenden Champion zu schlagen, wird Cleveland wohl in nächster Zeit nicht mehr bekommen. Grundsätzlich präsentierte man sich solide. Die Defensive konnte bei der brachialen Offense der Kansas City Chiefs recht ordentlich mithalten. Als sich Chiefs Megastar Patrick Mahomes (25, QB) in der ersten Hälfte am Fuß verletzte, war er bereits gehemmt, konnte aber humpelnd weiterspielen. Angesichts der Fähigkeiten Mahomes, ist dies schon ein durchaus großer Vorteil. Der Quarterback war in seiner Mobilität sichtlich eingeschränkt. Als er dann jedoch im dritten Quarter wegen einer Gehirnerschütterung runter musste, hätten die Browns das Ding drehen müssen. Ohne Mahomes fand die Offensive der Chiefs kaum mehr statt. Back-Up Chad Henne (35, QB) rette am Ende trotzdem mit zwei starken Plays das Spiel über die Zeit. Sicherlich wurden beide Plays von Cleveland miserabel verteidigt, trotzdem hat es für die Chiefs gereicht. Egal wie! Und hier muss man auch der Chiefs Defense Respekt zollen. Als sie gebraucht wurden, waren sie zur Stelle!

Das möglicherweise entscheidende Play gab es allerdings bereits kurz vor Ende des zweiten Quarters. Nach einem guten Drive der Browns, passte Quarterback Baker Mayfield (25) auf eines seiner Lieblingsziele an diesem Tag. Rashard Higgins (26, WR) fing den Ball an der gegnerischen fünf Yard Line. Instinktiv versuchte er sich irgendwie in die Endzone zu strecken. Ich persönlich bin von diesen „Streckaktionen“ überhaupt kein Fan, außer wir sind hier bei einem 4th Down. Warum, hat man folglich gesehen. Beim Versuch in die Endzone zu kommen, wurde er von Daniel Sorensen (30, FS) getackelt. Der Wide Receiver verlor daraufhin den Ball, bevor er die Endzone überquerte. Der Ball fumblete unkontrolliert in der Endzone ins Aus. Das Ergebnis war ein Touchback, welcher mit Ballbesitz Kansas City endete.

Das bittere an dieser Szene ist jedoch, dass Higgins von Sorensen am Kopf getaklet wurde, welches eigentlich ein Foul nach sich zieht. „Helmet-To-Helmet-Hits“ sind aufgrund von Verletzungsgefahr und Gehirnschäden mittlerweile verboten. Vor Aufregung rund um den Fumble haben die Referees es jedoch gar nicht mit bekommen. Selbst die sonst so überragend agierenden US-Kommentatoren Jim Nantz (61) und Tony Romo (40, QB) haben es offensichtlich nicht mal gesehen und kein Wort verloren. Anstatt eines neuen First Downs an der gegnerischen 1-Yard-Line, gingen die Browns komplett leer aus. Am Ende verloren sie das Spiel mit fünf Punkten! Sehr Bitter und irgendwie wieder typisch Browns! Erst hat man Jahrzehnte lang kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu!

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TAMPA BAY BUCCANEERS 30 – 20 NEW ORLEANS SAINTS

Im Duell der Legenden konnte es nur einen Sieger geben. Nach dem die New Orleans Saints bereits zweimal in der Saison recht deutlich gegen die Tampa Bay Buccaneers gewonnen hatten, gingen sie als leichter Favorit ins Spiel. Mit Drew Brees (42, QB) und Tom Brady (43, QB) standen sich die jemals ältesten Quarterback-Kontrahenten in einem Playoff-Spiel gegenüber. Es war sicherlich eines der meist erwartensten Playoff-Spiele in den letzten Jahren. Nach einem anfänglich gemächlichen Auftakt beider Teams, zog die Partie vor der Pause an. Insgesamt 20 Punkte fielen alleine im zweiten Quarter. Zur Pause bedeutete dies somit ein gerechtes 13 : 13. Nach der Pause verdeutlichte sich dann jedoch das Gefühl, dass Brees sich nicht mehr ganz auf diesem Niveau befindet, wie er für dieses Spiel hätte sein müssen. Am Ende gewannen die Buccaneers aufgrund einer soliden Offensivleistung und einer bärenstarken Secondary. Brees welcher einiges an Power im Arm eingebüßt hat, wurde dreimal Intercepted. Die Defensive Backs der Bucs sorgten insgesamt sogar für 4 (!!!) Turnovers!

Somit reichte Brady & Co. in der Offense ein solider Tag um dann doch davon zu ziehen. Die Legende sorgte für insgesamt 3 TD’s und war somit maßgeblich am Sieg beteiligt. Man Of The Match war allerdings in meinen Augen jemand anderes. Tampa Bay’s Linebacker Devin White (22) war gefühlt überall zu finden. Er verpasste kein Tackle und schien allgegenwärtig. Sein Arbeitsnachweis, nach 60 Minuten Playoff-Football: 11 Tackles, 1 Interception, 1 Fumble Recovert, 1 Pass verteidigt. Gar nicht mal so schlecht! Angeführt von White wirkte die Defensive auf einem gänzlich anderen Level als das zumeist in der Regular Season der Fall war. Trotz der überaus starken Leistung von White, sorgte dennoch einer der Verlierer für die Bilder des Abends. So wie es aussah, wird die Legende Drew Brees wahrscheinlich nicht mehr für eine weitere Saison zurückkehren. So zumindest kann man seine Verabschiedung an die eigenen Fans deuten. Ein solcher Abschied für einen der besten Spieler aller Zeiten ist sicherlich mehr als nur unwürdig. Das Stadion aufgrund der Corona-Pandemie kaum besucht. Eine der schlechtesten Leistungen in seiner so langen Karriere. Und letztlich noch das bittere Aus in den Playoffs. Ein verbrauchter Abend für all jene, die es mit den Saints halten!

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