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Green Bay Packers – Playoffs In Eigener Hand

GREEN BAY PACKERS – PLAYOFFS IN EIGENER HAND

Mit vier Siegen in Folge und einem Standing von acht Siegen und acht Niederlagen stehen die Green Bay Packers momentan auf dem dritten Rang der NFC North. In der nächsten Partie muss man mit den Detroit Lions, nicht nur gegen die direkte Konkurrenz aus der eigenen Division ran, sondern auch gegen den direkten Konkurrenten um die Playoffs. Denn wie auch die Packers stehen die Lions bei 8-8. Allerdings haben die Packers trotzdem die besseren Karten sich noch zu qualifizieren. 

MANGELHAFTER START

Ein guter Start in die neue Saison gelang den Packers nicht. Nach neun Partien Stand man bei mageren drei Siegen und sechs Niederlagen. Die Playoffs schienen schon damals in unerreichbarer Ferne. In vielerlei Hinsicht performte das Team unterdurchschnittlich. Doch besonders die schwache Passing Offense stach beim Schauen der Spiele hervor. Einst das Steppenpferd für Aaron Rodgers (39) und Co., strahlte man mit Pässen eine eher geringe Gefahr aus. Mitverantwortlich hierfür kann man den Abgang von Davante Adams (30) sehen. Der Wide Receiver verließ die Franchise im Norden um erneut mit seinem ehemaligen College Quarterback, Derreck Carr (31), bei den Las Vegas Raiders aufzulaufen. Natürlich riss dieser Verlust ein großes Loch in die Startelf Green Bays. Immerhin gehört Adams seit Jahren zu den besten Ballempfängern der gesamten Liga.

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Stats AdamsCatchesYardsTDs
202295144314
2021123155311
2020115137418
2019839975
2018111138613

Wieder einmal verlor Rodgers seinen kongenialen Partner. Es taten sich Parallelen auf, wie einst beim Abgang von Jordy Nelson (37). Allerdings wurde dieser damals „gegangen“, Adams hingegen wollte die Franchise verlassen. Zurück blieb Anfang der 2023er Saison ein extrem junger und unerfahrener Wide Receiver Corp, der rein gar nicht mit Rodgers zu harmonieren schien. Allen Lazard (27), Christian Watson (23), Romeo Doubs (22), Samori Toure (24) sind allesamt junge Akteure mit eher weniger Erfahrung. Außerdem stach keiner von ihnen richtig heraus, keiner konnte sich als Nummer eins Anspielstation etablieren und richtig für Aufruhr sorgen. Viele Erwartungen lagen von Anfang auf Allen Lazard und Christian Watson. Von ersteren erwartete man nicht weniger, also einen Step nach vorne zu gehen und die Rolle von Adams zu übernehmen. Doch Lazard ist ein komplett anderer Spielertyp als Adams. Mit seinen 1,96 Metern ist er ein recht großer Wide Receiver und wird oft mit seiner starken Blocking Arbeit in Laufspielzügen eingesetzt. Der in der zweiten Runde des 2022er Drafts ausgewählte Watson hingegen, hat mit seiner Geschwindigkeit und Beschleunigung schon eher das Zeug zum Star-Receiver. Nach einem katastrophalen Drop in seiner ersten Partie gegen die Minnesota Vikings, schien Rodgers allerdings kein Vertrauen mehr in den 23-jährigen zu haben.

LANGSAMES AUFRAPPELN

Das änderte sich jedoch zur Mitte der Saison. Ab Mitte November suchte Rodgers regelmäßig nach seinem neuen Wide Receiver. 15 Catches für 313 Yards und sieben Touchdowns waren die Folge. Watson erlebte ein enormes Hoch. Doch nicht nur Watson rappelte sich auf, durch das ganze Team ging scheinbar ein großer Ruck. Auf einmal hatte man eine ganz andere Körpersprache auf dem Feld, mit viel Selbstvertrauen und gutem Football konnte man das 3-6 Standing zu einem 8-8 Standing umformen.

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Die Passing Offense wurde zwar besser, allerdings auch nicht zum Highlight des Teams. Die Defensive und die Special Teams hingegen, liefern mittlerweile richtig gut ab. Letztere waren in den vergangenen Spielzeiten nicht das Aushängeschild in Green Bay. Ganz im Gegenteil. Viele Fumbles bei eigenen Returns und schlechte Punts waren an der Tagesordnung. Das erste Problem ging man mit einem Wechsel des Returners an. Einige Jahre war dies Amari Rodgers (23), welcher aber nie richtig überzeugen konnte. Den Slot-Receiver verschiffte man nach erneutem Fumble beim Return kurzerhand zu den Houston Texans. Er wird als der Spieler bei den Packers eingehen, welcher beinahe soviele Fumbles wie Catches hatte, nämlich sieben Fumbles und acht Catches. Rodgers wurde schließlich von Cornerback Keisean Nixon (25) ersetzt. Wie man dessen Talent bei Kickoff Returns so lange übersehen konnte, ist und bleibt mir ein Rätsel. Nixon strahlt mittlerweile eine enorme Gefahr bei beinahe jeden Return aus. Immer wieder fehlt nicht viel um durchzubrechen, jede Menge Yards Raum kann er beinahe bei jedem Return sammeln. Am vergangenen Sonntag gelang ihm ein wahres Highlight. Mit einem 105 Yard Kickoff Return Touchdown, setzte Nixon die ligaübergreifende Bestmarke für diese Saison fest. Doch das ist nicht alles. Mit seinen 930 Yards bei eben genannten Returns, ist er ebenso der erfolgreichste Returner der gesamten NFL. Bei den Akteuren, welche öfter als zehnmal gegnerische Kickoffs empfingen, ist im Schnitt nur Dallis Flowers (25, Indianapolis Colts) besser. Ganze 30 Yards gelingen Nixon nämlich im Schnitt pro Kickoff.

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Kommen wir zum großen Prunkstück des Teams, der Defensive. Besonders gegen den Pass arbeiten die Packers enorm gut. Während man im Pass Rush zwar nicht die Monsterzahlen abliefert, kann die Secondary einiges vorweisen. Angeführt von einem der besten Cornerbacks der Liga, Jaire Alexander (25), lässt die Defensive die viertwenigsten Yards durch die Luft zu, gerademal 3130 Passing Yards gelangen gegnerischen Quarterbacks. Bei 22 zugelassenen Touchdowns, fing man ganze 17 Interceptions. Gegen den Lauf sieht es allerdings wie gewohnt nicht so gut aus. Hier belegt man mit fünf Yards pro gegnerischen Versuch einen der unteren zehn Ränge aller Teams. Besonders die schwere Verletzung und der Ausfall von Rashan Gary (25) wiegen hier schwer. Der Defensive-Liner hatte die Saison richtig stark begonnen und war bis zu seiner Verletzung am 6.11. gegen die Detroit Lions der beste Pass Rusher der Packers.

PLAYOFFS NOCH DRIN?

Schön häufiger konnte die Franchise einen Fehlstart in eine Playoff Teilnahme ummünzen. Als Fan erinnert man sich besonders gerne an richtungsweisende Interviews mit Aaron Rodgers zurück. Zum Beispiel 2016 als man sich in Woche elf gegen die noch damals als Washington Redskins bekannten Washington Commanders eine schallende 42-24 Niederlage abholte und somit nach Woche elf bei vier Siegen und sechs Niederlagen stand. Direkt nach der Partie gab Rodgers ein Interview und verkündete: „I feel like we can run the table, I really do.“. Das Kredo „Run the table“ wurde daraufhin zum Motto der restlichen Spielzeit. Sechs Siege in Folge und der Sieg in der NFC North waren das Resultat.

Eine 10-6 Standing ist zwar nicht mehr drin, gegen die Detroit Lions sehe ich die die Packers aber als absoluten Favoriten. Nachdem die erste Begegnung diese Saison zugunsten der Lions ausfiel, ging ein Ruck durch das Team mit den grünen Jerseys. Seitdem konnte man starke Gegner, wie die Dallas Cowboys und Miami Dolphins besiegen. Am vergangen Spieltag zerstörte man mit grandioser Defensiv-Arbeit und herausragenden Special Teams die Minnesota Vikings gar komplett. Also alles was zählt ist das Spiel gegen die Detroit Lions in der Nacht von Sonntag auf Montag. Holt man sich den Sieg, qualifiziert man sich eigenständig für die Playoffs. Auf Seiten der Lions muss man zunächst ein Los Angeles Rams Fan werden um dann später alles in eigener Hand gegen die Packers zu haben. 

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