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Indianapolis Colts – Zurück Zu Alter Stärke

Indianapolis Colts – Zurück Zu Alter Stärke

Nicht viele rechneten vor dieser Saison mit solch starken Indianapolis Colts. Nachdem sie die reguläre Spielzeit letzte Woche an Platz zwei der AFC-South beendeten, stehen sie am Samstagabend einem Rivalen aus der eigenen Division gegenüber. Im Wildcard-Game geht die Reise in Richtung Süd-Westen, zu den Houston Texans. Mit den Texans lieferte man sich bereits zwei enge Duelle in der Regular-Season. Jedes Team konnte das Spielfeld einmal als Sieger, mit einem Score Vorsprung, verlassen. Es ist also alles für ein spannendes erstes Post-Season-Spiel angesetzt.

Bemerkenswertes Comeback

Ein Grund dafür, dass kaum jemand die Colts auf dem Zettel hatte, war die Wunderpackung Andrew Luck (29, QB). Der Quarterback lief vor der Spielzeit seit mehr als eineinhalb Jahren nichtmehr für sein Team auf, eine schwere Schulterverletzung zwang ihn zu dieser langen Pause. Vor dieser Saison wusste niemand ob seine Schulter halten würde und sogar Gerüchte über sein Karriereende gerieten in Umlauf.

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Entgegen vieler Erwartungen hielt die Schulter. Dies fällt besonders auf, wenn man sieht wie oft der Spielmacher den Ball ohne Probleme passte. Ganze 639 Mal warf er das Spielgerät durch die Luft, nur Ben Roethlisberger (36, QB, Pittsburgh Steelers) tat dies, mit 675 Passversuchen, öfter. Luck stellte damit seinen bisherigen Höchstwert von 627 Pässen aus seiner Rookie-Saison (2012) ein.

Doch auch seine anderen Statistiken gehören nach seiner Rückkehr wieder zur Elite der Liga. Mit seinen Pässen erzielte er den fünfthöchsten Raumgewinn, warf die zweitmeisten Touchdowns und hat das zehntbeste Quarterbackrating aller Starting-Quarterbacks. Andrew Luck ist also wieder voll belastbar und lieferte bis dato ein bemerkenswertes Comeback.

Kehrtwende nach Woche sechs

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem Verhältnis von einem Sieg zu fünf Niederlagen, fand das Team doch noch zueinander und startete ebenfalls ein großartiges Comeback. In den darauf folgenden zehn Spielen gelang es nur noch einer Mannschaft die Colts zu besiegen, nur in Woche 13 bekam die Serie einen kleinen Schönheitsfleck. Bei der Partie gegen die Jacksonville Jaguars mussten sie sich mit 0:6 geschlagen geben. In der Geschichte sind die Colts erst das zweite Team welchem es gelingt, nach einem 1:5 Start doch noch ein Ticket für die Post-Season zu lösen.

Die Offensive lieferte zwar schon von Tag eins an ab, nach dem erfolglosen Saisonstart gelang es schließlich auch der Defensive sich zu fangen. Mit nun 339,4 zugelassenen Yards mauserten sie sich auf einen soliden elften Platz in der NFL. Mit 21,5 durchschnittlich zugelassenen Punkten stehen sie sogar unter den besten zehn Defensiven in der Liga. Nach Woche sechs, dem besagten Knackpunkt, gelang es keinem Team mehr dreißig oder mehr Punkte gegen Indianapolis zu erzielen. Die Buffalo Bills erzielten gerademal fünf Punkte und die Dallas Cowboys mussten das Spielfeld sogar, ohne einen einzigen Score zu erzielen, verlassen.

zwei Super-Rookies

Mit verantwortlich für den Lauf und besonders für die stark aufspielende Verteidigung, ist ein junger Linebacker der erst dieses Jahr den Weg in die NFL fand. Darius Leonard (23) spielt eine bemerkenswerte Rookie-Saison, in dieser führt er schon jetzt die Liste mit den meisten Tackles der Liga an. Ganze 163 konnte er davon bisher für sich verbuchen. Mit dazu kommen außerdem zehn Pass-Deflections, sieben Quarterback-Sacks, zwei Interceptions und vier Forced-Fumbles. Mit diesen allesamt herausragenden Werten für einen Linebacker, ist er auf jeden Fall ein Kandidat für den Defensive-Rookie-of the Year-Award.

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Tackling-Leaders NFLTeamTackles
1DARIUS LEONARDINDIANAPOLIS COLTS166
2Blake MartinezGreenbay Packers144
3Leighton Vander EschDallas Cowboys140
4Bobby WagnerSeattle Seahawks138
5Anthony HitchensKansas City Chiefs135

Auch auf der anderen Seite machte ein Neuling auf sich aufmerksam. In der Offensive suchte man im Draft nach einer Verstärkung für die O-Line und fand diese in Quenton Nelson (22, G). Der Guard ist schon jetzt ein essenzieller Baustein der Offensive-Line, die bisher unglaublich stark performte. Gerademal 18 Sacks ließen die Beschützer des Quarterbacks zu. Der niedrigste Wert aller Teams und ein Grund dafür, dass Andrew Luck so stark zurückkommen konnte.

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Offensive Feuerpower

Die favorisierte Anspielstation des Quarterbacks war auch diese Saison wieder  T.Y. Hilton (29, WR). Der Wide-Receiver spielte in seiner siebten Spielzeit schon seine fünfte in der er Pässe für über 1000 Yards Raumgewinn fing. Außerdem fand Luck den Wide-Out für sechs Touchdowns.

In der Offensive der Colts gelang es außerdem noch zwölf (!) weiteren Passempfängern einen Touchdown-Pass zu fangen, dies zeigt wie enorm vielseitig die Offensive agiert. Besonders in der Redzone gibt es einen anderen Spieler den Andrew Luck lieber anvisierte als T.Y. Hilton. Eric Ebron (25, TE) kam von den Detroit Lions und erzielte in seinem ersten Jahr in Indianapolis ganze 13 Touchdowns, die meisten aller Tight Ends.

Top Receiver ColtsReceptionsRec. YardsTD
T.Y. Hilton (WR)7612706
Eric Ebron (TE)6675013
Nyheim Hines (RB)634252
Chester Rogers (WR)534852
Ryan Grant (WR)353341

Der Angriff trägt eindeutig die Handschrift von Head Coach Frank Reich (57). Schon letztes Jahr zeigte er eine ähnlich vielseitige Spielweise als Offensive-Coordinator der Philadelphia Eagles. Als Play-Caller trug einen großen Teil zum Superbowl-Triumph bei, verließ Philadelphia aber bereits nach zwei Jahren in Richtung Indianapolis. Ihn als Hauptübungsleiter zu verpflichten entpuppte sich als sehr guter Schachzug der Colts.

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Große Zukunft

Der neue Headcoach soll nach seiner Debüt-Saison die Franchise in eine erfolgreiche Zukunft führen. Der Kader ist extrem vielversprechend, hat viele talentierte Akteure und somit enormes Potential. Außerdem gehört das Team, trotz eines Urgesteins der NFL, zu den jüngsten der Liga. Adam Vinatieri (46, K) zieht den Altersdurchschnitt zwar sehr weit nach oben, zeigt seiner gut zwanzig Jahre jüngeren Konkurrenz aber noch immer wo der Hammer hängt.

Die Basis für künftige Erfolge ist also bereits geschaffen. Ganz egal wird es den Verantwortlichen in Indianapolis zwar nicht sein, wie das Spiel gegen die Texans ausgeht, dennoch können sie in eine vielversprechende und aussichtsreiche Zukunft blicken.

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