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Kansas City Chiefs – Zeiten Ändern Dich

KANSAS CITY CHIEFS – ZEITEN ÄNDERN DICH

Mit einem beeindruckenden Sieg beim Titelverteidiger haben sich die Kansas City Chiefs in dem Kreis der Super Bowl Kandidaten zurück gemeldet. Bei den New England Patriots gewann man am vergangenen Spieltag mit 23 – 16. Nach den letztjährigen beiden Niederlagen, allen voran der bitteren Niederlage im AFC Championship Game, konnte man zumindest etwas Rache nehmen. Es hat den Anschein, als lässt sich schon nach zwei Spielzeiten unter Quarterback Patrick Mahomes (24) sagen, dass zukünftig die Chiefs jedes Jahr zu diesem Kreis gehören werden, so lange der Strippenzieher im Zentrum des Geschehens ist.

Zweifel Beseitigt

Irgendwie schaut es derzeit wirklich sehr gut aus, wenn man es mit den Kansas City Chiefs hält. Nach der letztjährigen Break-Out-Season von Pat Mahomes, bestätigt er diese Leistungen auch 2019. Freilich lassen sich die Werte des Spielmachers von 2018 nur schwerlich übertrumpfen. Deshalb sind seine Statistiken auch etwas schlechter als noch vor knapp einem Jahr. Trotzdem steht dem Spieler eine großartige Karriere bevor. Sogar eine schwere Knieverletzung hat er innerhalb weniger Wochen abgeschüttelt und steht nun wieder im Zentrum des Geschehens. Bleibt er fit, dann ist es wohl nur eine Frage der Zeit, wann es die Chiefs mal wieder in den Super Bowl schaffen.

Nach der überragenden Leistung letztes Wochenende, sind wohl auch die leicht aufkeimenden Zweifel endgültig entwichen. Nach einem starken Beginn in die Saison, musste man eine überraschende Niederlage gegen die Indianapolis Colts hinnehmen. Auch eine Woche später verlor man dann am 6. Spieltag gegen die Houston Texans. Gerade die Knie Verletzung von Mahomes in der 7. Woche führte zu riesigen Spekulationen rund um die Franchise. Erste Befürchtungen die Saison könnte für den wichtigsten Spieler der Chiefs beendet sein, wurden zügig widerlegt. Schon nach zwei Spielen Pause kehrte er zurück. Als man dann aber beim Comeback Mahomes gegen die Tennessee Titans überraschend mit 35 – 32 verlor, begannen schon einige zu zweifeln. Zu diesem Zeitpunkt war mit einer Bilanz von 6 – 4 – 0 die Teilnahme an den Playoffs noch lange nicht sicher.

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Eine jüngste Siegesserie machte nun jedoch alles klar. Kansas wird auch 2019 in der Postseason vertreten sein. Fraglich ist lediglich, welchen Platz in der AFC man sich ergattern wird. Mit den jüngst schwächelnden Patriots ist noch nichts in trockenen Tüchern. Der 2. Platz erscheint aktuell mehr als realistisch. Man scheint die Rolle des erwartungsvollen Herausforderers auch gut anzunehmen. Das Vertrauen in die Mannschaft ist in Kansas so hoch wie schon lange nicht mehr. Schließlich liegt der bisher einzige Super Bowl Triumph 50 Jahre zurück. Am 11.01.1970 besiegte man in der erst vierten Auflage seiner Zeit die Minnesota Vikings mit 23 – 7. Geht es nach den Fans, wird dieser Erfolg bald wiederholt.

Eine neue Ära

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Zwar steht die Ära-Mahomes noch am Anfang, doch schon jetzt kann man parallelen zu einem Peyton Manning (43, QB) oder gar Tom Brady (42, QB, Patriots) ziehen. Allgemein drängten in den letzten zwei Jahren immer jüngere Quarterbacks in die NFL, die nun auch so langsam aber sicher die „Alte Garde“ ablösen wird. Ein Sieg über Brady am vergangenen Sonntag hat Mahomes sicherlich zugesagt. Vergessen darf man nicht, dass er sich erst in seinem zweiten Jahr als Starter befindet. Die Luft nach oben ist dementsprechend beängstigend. Mit Andy Reid (61) hat der Youngster einen Top Head Coach. Wenn es schon nicht Bill Belichick (67, HC, Patriots) sein kann, dann wenigstens Andy Reid.

Reid versteht es Mahomes seine Freiheiten zu lassen, hat aber eine Offensive aufgebaut, die zu den Stärken Mahomes passt. Kaum ein Spieler hat einen besseren Arm als Mahomes. Mit Spielern wie Tyreek Hill (25, WR) oder Mecole Hardman (21, WR) ist man für die Tiefe sehr gut besetzt. Beide sind ungemein schnell und wendig. Diese beiden Attribute, gepaart mit dem starken Wurfarm Mahomes können sehr viel Schaden bei den Gegner anrichten. Hinzu kommt die individuelle Power und Leistungsfähigkeit von Travis Kelce (30, TE). Es sieht ganz danach aus, als wird Kelce im vierten Jahr in Folge die magische 1.000 Yards Marke durchbrechen. Mit dem nächsten gefangenen Pass könnte es soweit sein, fehlen ihm doch nur noch 11 Yards. Die Offensive im Passspiel aus dem Spiel zu nehmen ist kaum möglich.

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Da man selbst um seine Stärken weiß und seinen Match-Plan danach ausrichtet, hinkt das Laufspiel buchstäblich hinterher. Hier gehört man zu den schlechtesten Teams der gesamten Liga. Mit nur 93,00 Yards im Schnitt pro Spiel rangiert man aktuell auf Platz 27 der gesamten Liga. Daher versucht man es häufig gar nicht erst groß zu laufen. LeSean McCoy (31, RB) und Damien Williams (27, RB) teilen sich die Arbeit im Backfield. Das man es oftmals bewusst nicht über den Lauf versucht, zeigen die Anzahl der Läufe des Teams. Beide Spieler kommen zusammen auf gerade mal 178 Laufversuche. Schaut man sich mal die Laufversuche der Top 5 Running Backs nach Yards an, stellt man schnell fest, was für ein gehöriger Unterschied besteht.

RangSpielerLäufeYardsTD
1Nick Chubb2531.2817
2Derrick Henry2501.24313
3Christian McCaffrey246122012
4Dalvin Cook2411.10813
5Ezekiel Elliot2461.0719

Stabilisierung Der Defensive

Das man es 2018 nicht in den Super Bowl schaffte, lag nicht einfach nur an den New England Patriots. Natürlich behielten die Pats in einem nervenaufreibenden AFC Championship Spiel am Ende die Oberhand. Es war am Ende auch viel Glück für die Patriots dabei, unverdient war es dennoch nicht. Mit der besten Offensive in der AFC, startete man damals in die Partie. Man erzielte auch 31 Punkte gegen eine Bill Belichick Defensive. Die Defensive, welche im Super Bowl gegen die Los Angeles Rams nur 3 Punkte zuließ! Auf der Gegenseite kassierte man aber nach Verlängerung 37 Punkte! Es machte zwar niemand die Verteidigung für das Ausscheiden verantwortlich, aber gedacht haben es wahrscheinlich mehrere. Dabei kann man der Defensive der Chiefs nicht mal einen Vorwurf machen. Über das gesamte letzte Jahr gehörte man stets zu den schlechtesten. Ob gegen den Lauf oder den Pass. Man hatte mitunter nicht das Personal um in bestimmten Szenen die notwendige Paroli zu bieten. Am Ende buxierte zumeist die Offensive das Team aus dem Schlamassel.

Andy Reid wusste also in der Offseason was zu tun ist. Es wurden neue Leute geholt und intensiv an den Problem-Zonen gearbeitet. Das Ergebnis lässt sich deutlich erkennen. Zugegeben, gegen den Lauf gehört man weiterhin zu den schlechtesten der gesamten Liga. Mit 137,7 Yards liegt man auf Rang 28. Was jedoch besonders erfreulich ist, ist die Passverteidigung. Hier hat man sich von einem letztjährigen 28. Rang auf den 12 vorgearbeitet! Auch mit 21,6 zu gelassenen Punkte im Schnitt, hat man einen viel besseren Wert wie letztes Jahr vorzuweisen. Man hat also seine Hausaufgaben gemacht. Man ist nicht mehr nur von der Offensive abhängig. Sinnbildlich hierfür steht wohl das Spiel gegen die Patriots. Am Ende war es die Defensive, die die Angriffsversuche in der 2. Hälfte der Partie abwehrte. Kurz vor Schluss wurde ein Pass auf Julian Edelman (33, WR) stark verteidigt. Wäre er angekommen, hätten wohl beide Teams erneut in die Overtime gehen müssen. So gewann die Defensive, speziell die Passverteidigung das Spiel für Kansas City.

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Vergleicht man die Starting Line-Up der Defensive Backs mit jene aus dem AFC Championship Game, dann hat man diese fast komplett ausgetauscht. Prominentester Neuzugang ist dabei wohl Safety Tyrann Mathieu (27). Mathieu bringt ordentlich Erfahrung mit und ist mittlerweile zum Kopf der Passverteidigung avanciert. Ein glückliches Händchen bewies man bei Juan Thornhill (24, S). Der Rookie wurde in der 2. Runde 2019 gedraftet und bildet das Pendant zu Mathieu. Ungewöhnlich hier bei ist, dass die Chiefs beide Spieler variieren. Welcher der beiden Free Safety oder Strong Safety spielt ist abhängig vom Gegner. Hier zeigen sich beide Spieler sehr flexibel.

Eine echte Überraschung sind die bisherigen Leistungen von Bashaud Breeland (27, CB). Der Cornerback überzeugte bereits bei den Washington Redskins. Streitigkeiten um einen neuen Vertrag führten jedoch zum Ende der „Beziehung“. Daher holten ihn die Green Bay Packers im vergangenen Jahr. Dort brachen seine Leistungen aber komplett ein. Zusätzlich verhinderten Verletzungen, dass er beide Beine auf dem Boden bekam. Nach der Saison unterschrieb er bei den Chiefs, welche dies bisher sicherlich nicht bereuen. Breeland stand bisher bei allen Partien von Beginn an auf dem Feld. Er trägt also maßgeblich zur neugewonnen Stärke bei. Nebenbei erwähnt war er es, welcher den Pass auf Edelman verteidigte.

Vorbereitung Auf die Playoffs

Die Teilnahme an den Playoffs ist den Chiefs nicht mehr zu nehmen. Daher können sie ab sofort mit der Vorbereitung auf die wichtigste Zeit in der Saison beginnen. Das Restprogramm ist mehr wie machbar. Überwiegend Teams mit einer negativen Bilanz. Zusätzlich hat man auch noch zwei Heimspiele. Man empfängt heute die Denver Broncos (5 – 8 – 0) und am letzten Spieltag die Los Angeles Chargers (5 – 8 – 0). Zwischendurch darf man mal nach Chicago zu den Bears (7 – 6 – 0) reisen.

Wichtig dabei ist, dass sich niemand mehr verletzt. Kansas ist perfekt aufgestellt für einen erneuten tiefen Playoff-Run. Abschreiben darf man die Patriots nie, aber irgendwie habe ich das Gefühl als führt der Weg über Baltimore in den Super Bowl. Für mich machen die Ravens derzeit einfach den komplettesten Eindruck. Die Chiefs haben das Zeug um es bereits diese Saison in das größte Spiel zu schaffen. Einfach wird es nicht, aber diesmal können sie auch mehr auf die Defensive setzen. Etwas, was letztes Jahr den unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg gemacht hat. Möglicherweise hat der Misserfolg aber auch dazu beigetragen, dass man auf lange Sicht etwas dazu gelernt hat. Zeiten ändern dich, bei Misserfolgen sogar schneller!

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