Los Angeles Rams – Bock Auf Den Titel
Los Angeles Rams – Bock Auf Den Titel
Die Entwicklung, die die Los Angeles Rams in den vergangen zwei Jahren genommen haben, ist sehr respektabel. Nach 10 Saisons mit einer negativen Bilanz, schaffte man bereits letztes Jahr mit 11 Siegen zu 5 Niederlagen den Sprung in die Playoffs. Damals verlor man noch gegen die Atlanta Falcons in der Wild Card Round. Dieses Jahr hat man Bock auf mehr! Auf richtig mehr!
Der Heilsbringer
Oftmals werden individuelle Spieler als Gründe für eine erfolgreiche Ära genannt. Die L.A. Rams haben auch viele starke Spieler, doch der wahre Heilsbringer ist niemand geringeres als der Head Coach Sean McVay (32). McVay wirkt trotz seines unglaublich jungen Alters sehr reif. Die Art und Weise, wie er mit Spielern umgeht und wie er coacht, wirkt bereits jetzt schon sehr souverän. Die Transformation seiner Franchise zu einem Top Team, brachte ihm letzte Spielzeit die Anerkennung als Coach Of The Year ein. Zurecht!
McVay hat um sich herum ein Team zusammen, welches noch sehr jung ist und viel Potenzial beinhaltet. Er schaffte es, viele Spieler auf eine neue Ebene zu führen. Diese zahlen zum einen das Vertrauen mit starken Leistungen zurück, scheinen sich aber auch in dem System des Coaches wohlzufühlen.
Los Angeles wurde seit dem Super Bowl Sieg von 1999 nicht gerade verwöhnt mit guten Spielzeiten. Neben einem weiteren Super Bowl Trip 2001, welchen man gegen die New England Patriots verlor, schaffte man es bis zum letzten Jahr nur noch drei weitere Male in die Playoffs. Spielzeiten mit gerade einmal zwei oder gar nur einem Sieg folgten. Die über einer größeren Zeit andauernde Erfolglosigkeit führte letztlich auch zu einem weiteren Umzug der Franchise.
Während man den Super Bowl Sieg 1999 noch in St. Louis feierte, zog die Franchise 2016 zurück nach Los Angeles, wo man definitiv die erfolgreichste Zeit verbrachte. Zurück in der alten Heimat konnte man zunächst die Erwartungen nicht erfüllen. Als man 2016 mit einer enttäuschenden Bilanz von 4 – 12 – 0 beendete, wurde auch die Kritik gegen den damaligen Rookie Quarterback Jared Goff (24) laut. In seinem ersten Jahr startete Goff in insgesamt 7 Spielen. Allesamt gingen sie verloren!
Im NFL Draft von 2016 in der 1. Runde an 1. Stelle ausgewählt, startete Goff mit entsprechend viel Lorbeeren. Man erhoffte sich endlich wieder einen Franchise-Quarterback geangelt zu haben. Am Ende der Spielzeit wurde von der größten Enttäuschung der Franchise-Draft-Geschichte gesprochen. Damals prasselte sehr viel auf den jungen Spieler ein. Umso deutlicher war das Statement der Franchise an dem Jungspund festhalten zu wollen und feuerte dementsprechend den damaligen Head Coach Eric Fisher (60).
Fisher wurde vorgeworfen, kein passendes Konzept um Goff herum kreieren zu können. Zu selten spiegelten die Leistung des Spielers, auch dass in ihm schlummernde Potenzial wieder. So wurde der Offensive Coordinator der Washington Redskins zum Vorstellungsgespräch geladen. McVay überzeugte die Entscheidungsträger ihm eine Chance zu geben. Eine Tatsache, die man bis heute nicht bereut hat. Wirkt der Junge Quarterback doch seither wie ausgewechselt. Freilich steckt dahinter auch harte Arbeit, aber die Entwicklung, welche der Spieler seither genommen hat, ist fast unglaublich. Mit seiner diesjährigen Saison beförderte sich der Quarterback in den Elitekreis der Liga.
Saison | Spiele | Bilanz | Passquote | Yards | TD | INT | Rate |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2016 | 7 | 0-7-0 | 54.6% | 1.089 | 5 | 7 | 63.6 |
2017 | 15 | 11-4-0 | 62.1 % | 3.804 | 28 | 7 | 100.5 |
2018 | 16 | 13-3-0 | 64.9 % | 4.688 | 32 | 12 | 101.1 |
Goff ist aber nicht der einzige Spieler, der unter McVay aufblüht. Was natürlich die Leistungen des Head Coaches unterstreicht. Die Resultate sprechen für sich und somit können die Rams sicherlich dem kommenden Wochenende entgegenblicken, ohne Angst zu haben. Denn man hat ja noch die zwei Top Leistungsträger!
Gurley & Donald
Was Todd Gurley (24, RB) für die Offensive der Rams bedeutet, ist Aaron Donald (27, DT) für die Verteidigung! Beide sind die wichtigsten Bausteine der jeweiligen Mannschaftsteile! Der sich im vierten Jahr befindende Gurley, konnte ebenfalls unter seinem aktuellen Trainer nochmals ein paar Prozent mehr draufpacken. Deshalb gehört der Running Back mittlerweile zu dem Gefährlichsten, was die NFL auf dieser Position zu bieten hat. Nach den 2.093 Scrimmage Yards letzte Saison, folgten in dieser Spielzeit 1.831. Ein Niveau das seines Gleichen sucht!
Gurley ist ein Läufer der seinen Körper geschickt einzusetzen weis. So mogelt er sich hin und wieder durch enge Lücken, da er auch diese Power und Masse mitbringt. Ich spreche hier von einer Masse, die die nahezu perfekte Balance zwischen Geschwindigkeit und Gewicht mit sich bringt. Todd Gurley ist nicht zu dick und nicht zu dünn. Seine 1,85 Meter bringt er perfekt ein, um die gegnerischen Defensive Lines in Angst und Schrecken zu versetzen.
Mindestens genauso geht es den Offensive Lines der Kontrahenten. Aaron Donald ist auf Seiten der Defense das Gleiche in Grün. Es gibt kaum einen Spieler in diesen Tagen, welcher so dominant spielt, wie Donald. 20.5 Sacks stehen in dieser Spielzeit zu Buche. Nur zwei weniger, wie der Saisonrekord von Hall of Famer Michael Strahan (47, DE). Auch wenn der Spieler 2018 knapp am Rekord gescheitert ist, heißt dies nicht, dass er es vielleicht nicht doch irgendwann mal knackt.
Der bislang in jedem seiner Profijahre in den Pro Bowl gewählte Donald ist wohl der wichtigste Spieler der Franchise. Allein mit seiner Aura macht er andere Spieler um ihn herum besser. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Rams für seine Dienste richtig tief in die Tasche greifen. Um seine Karriere auch weiterhin in Los Angeles vorzusetzen, unterzeichnete der Megastar eine Woche vor dem Saisonstart einen neuen 6 Jahres Vertrag. Der Vertrag bringt dem Defensiv Rookie Of The Year 2014 $135.000.000 ein. $87.000.000 sind dabei sogar garantiert. Eine Summe, die nach dieser Regular Season gut angelegt scheint.
Ein Kleiner Ausblick
Die Rams sehen sich als reif genug, bereits dieses Jahr um den Titel mit zu spielen. Bock haben sie auf jeden Fall, das merkt man. Offensiv brannte man oftmals ein richtiges Feuerwerk ab, während die Verteidigung sich als verlässlicher Rückhalt bewährte. Auch wenn man unbedingt möchte, ist es nicht garantiert, dass L.A. es bereits in dieser Postseason auf den Thron schafft. Was jedoch unabhängig vom Ausgang in dieser Saison für die Franchise spricht, ist das Alter der Leistungsträger.
Goff 24, Gurley 24, Donald 27, hinzukommen in der Offensive noch Spieler wie Robert Woods (26, WR), Brandin Cooks (25, WR) und Cooper Kupp (25, WR), welche zum gefürchtetsten Receiver-Trio der gesamten Liga gehören. In der Verteidigung bekommt Donald Unterstützung von Leistungsträgern wie Marcus Peters (CB, 25) und Samson Ebukam (23, OLB). Schafft man es den größten Teil dieser Leistungsträger zusammenzuhalten, dann scheint ein Super Bowl Sieg fast nur noch eine Frage der Zeit!
Aber wir wissen ja alle, wenn es nun mal so einfach wäre. Zum einen ist es fast unmöglich, die individuellen Spieler bei ihren Gehaltsvorstellungen mit der Gehaltsobergrenze beisammen zu halten. Zum Anderen lassen sich Titel auch nicht planen. Alles muss erst mal gespielt werden. Fakt ist, am Wochenende erwartet die Los Angeles Rams mit den Dallas Cowboys ein wahrer Prüfstein! Hier kann das Team von der Westküste zeigen, wie groß der Bock auf den Titel wirklich ist!
