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Los Angeles Rams – Vor Dem Aus

LOS ANGELES RAMS – VOR DEM AUS

So hatte man sich das ganz und gar nicht bei den Los Angeles Rams vorgestellt. Trotz überragender Saison 2018 verpasste man den Super Bowl Sieg um Haaresbreite. Letztlich wurde man Opfer dieser überragenden Verteidigung der New England Patriots. Eine Antwort im größten Spiel des Sports hatte man gegen den Dauersieger nicht parat, weshalb man letztlich als Verlierer den Platz verlassen musste. Einen neuen Angriff wollte man 2019 nehmen. Die Spieler haben dazu gelernt, genauso wie das junge Coaching Team um Head Coach Sean McVay (33). Bisher bleibt man mit einer Bilanz von 6 – 5 – 0 hinter den Erwartungen zurück. Dabei hat die Saison wieder vielversprechend begonnen.

Guter Saisonstart

Nicht selten tun sich Teams, die im Jahr zuvor auf einer Erfolgswelle geritten sind, zum Saisonstart der Folgesaison schwer. In der NFL muss man sich immer und stets alles erarbeiten. Meist sind die mentalen Wunden, gerade nach bitteren Niederlagen in den Playoffs oder gar Super Bowl nicht zu unterschätzen. Durch einen guten Start mit drei Siegen, schien es so, als machen die Rams genau dort weiter, wo sie letzte Saison aufgehört haben. Mit den Carolina Panthers (30 – 27), New Orleans Saints (27 – 9) und Cleveland Browns (20 – 13) hatte man auch keine Laufkundschaft als Gegner. Danach wurde man jedoch prompt geerdet. Es folgte eine Niederlagen Serie, die genauso lang wie der Erfolg zum Auftakt andauerte.

Schwer wiegen die Niederlagen gegen beide Divisionskonkurrenten. Gegen die Seattle Seahawks (29 – 30) und San Francisco 49ers (7 – 20) wären gute Ergebnisse sehr wichtig gewesen. Die Partie gegen letzteren erinnerte vom Offensivspiel an den Super Bowl. Auf die starke Defensive der 49ers hatte man genauso wenig eine Antwort wie Monate zuvor im Super Bowl. Eine Niederlage gegen die Tampa Bay Buccaneers war genauso unnötig. Trotz 40 erzielter Punkte verlor man mit 55 – 40! Ein High-Scoring-Game vom feinsten, mit jedoch dem falschen Ausgang, aus Sicht der Rams.

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Sorgen Um Die Offensive

Letztes Jahr wurde das Spiel der Rams von einer überragenden Offensive getragen. Kaum zu bändigen war das Passspiel. Auf dem Boden hat man mit Todd Gurley (25, RB) einen der Topspieler auf seiner Position. Auch dieses Jahr sah dies wieder über weite Strecken ganz gut aus. Hin und wieder etwas inkonstant, aber nichts schlimmes. Wir sprechen hier über den Zeitraum bis zur Bye-Week. Seither scheint die Offensive wie ausgewechselt. In den drei Spielen nach der Bye-Week erzielte man insgesamt gerade mal 35 Punkte! Das entspricht einem Schnitt von 11,66 Punkten pro Spiel! Das ist fast schon desaströs und liefert Gründe besorgt zu sein. Bei einer solch geringen Punktausbeute benötigt man eine hervorragende Defense um sich im Playoff-Rennen halten zu können.

Zwar ist die Verteidigung der Rams nicht schlecht, aber auch nicht überragend. In allen wichtigen Statistiken gehört man durchweg zum Mittelmaß der Liga. Zu wenig um die zuletzt schwachen Leistungen der Offensive kompensiert zu bekommen. So kam es dann auch zur desolaten 45 – 6 Niederlage gegen das Team der Stunde am vergangenen Wochenende. Schon von Beginn an der Partie wirkte man gegen die Baltimore Ravens überfordert. Dies zog sich wie ein roter Faden durch die gesamten 60 Minuten. Am Ende wurde man mehr als nur abgewatscht. Diese Niederlage gilt es so schnell wie möglich zu verarbeiten. Weitere Ausrutscher darf man sich ab sofort nicht mehr erlauben. Sonst kann man die Postseason ad acta legen.

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Was ist aber zuletzt im Ballbesitz schief gelaufen? Wie konnte man innerhalb von zwei Wochen das Offensivspiel verlernen? Ein Wort, welches die letzten Wochen zusammenfasst ist „Ball Security“. Los Angeles zeigte sich zuletzt äußerst ballverlustfreudig. In den besagten drei Partien schenkte man den Ball ganze 8 (!!!) mal her! Bei so vielen Ballverlusten ist es kaum möglich die Partien für sich zu gewinnen. Hinzu kommen noch 6 Fumbles, welche man mit viel Glück wieder selbst ergattern konnte und somit ohne Folgen blieb. Im schlechtesten Falle hätten also aus den ohnehin schon acht Turnovers noch weitere sechs dazu kommen können!

Quarterback Jared Goff (25) ist hauptsächlich für die Geschenke an die gegnerischen Defensiven verantwortlich. Man darf aber ihm nicht alleine die Schuld geben. Oftmals musste der Spielmacher mit gehörig Druck zurecht kommen. Die Pocket der Rams wirkt nicht mehr komfortabel für den Jungstar. Zu oft muss er auch noch Sacks einstecken. Während der drei Spiele nach der Bye-Week wurde Goff 6 mal gesackt. Dabei bewies er sogar Talent beim schnellen loswerden des Balles. Sicherlich wären sonst noch drei oder vier Sacks mehr dazu gekommen. In den 8 Spielen zuvor waren es gerade mal 12 zugelassene Sacks. Die Turnovers scheinen gerade auch das Selbstbewusstsein aller Spieler angegangen zu haben. Selbst Gurley unterliefen zuletzt zwei Fumbles. In seinen 65 Karrierespielen zuvor passierte das nur 12 mal.

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Schweres Restprogramm

Vor der Saison war bereits klar, dass die NFC West näher aneinander rücken wird. Die Seattle Seahawks sind wieder erstarkt und auch die 49ers haben in der Offseason ihre Hausaufgaben gemacht. Nun rangiert man fast schon abgeschlagen auf Rang 3 der eigenen Division. Eine Teilnahme der Playoffs ist nur noch über die Wild Card möglich und angesichts des Restprogramms alles andere als wahrscheinlich. Vier der letzten Fünf Spiele sind divisionsinterne Angelegenheiten. Die zwei Spiele gegen die Arizona Cardinals sind Must-Wins und eigentlich darf man sich auch gegen die Dallas Cowboys keinen Ausrutscher erlauben. In den beiden anderen Spielen kann man sich gegen die beiden führenden der NFC West für die Niederlagen im Hinspiel revanchieren.

Zunächst muss man bestmöglich seinen eigenen Job erledigen. Drei Siege wären aber sicherlich zu wenig. Hat man doch aktuell zwei Siege Rückstand auf die Minnesota Vikings, welche mit 8 – 3 – 0 derzeit den letzten Platz der Wild Card Plätze einnehmen. Es wird also eine ganz enge Kiste für die Rams werden. Angesichts der derzeitigen Verfassung der Offensive könnte der Käse schon früher gegessen sein, als man an der Westküste gedacht hat. Das Verpassen der Playoffs wäre natürlich ein unvorhergesehener Rückschritt für die Franchise. Doch am Ende muss man eben selbst die Rechnung zahlen. Der Kader hätte mehr hergeben müssen als die aktuellen 6 – 5 – 0. Jetzt ist das Coachinggenie McVay gefragt und die Rams können beweisen, dass sie eine besondere Einheit sind. Nur mit Glaube und Herz wird das Erreichen der Playoffs noch möglich sein. Ansonsten steht man, mal wieder, vorzeitig vor dem Aus!

Restprogramm

WocheGegnerBilanz
13@Arizona Cardinals3-7-1
14Seattle Seahawks9-2-0
15@Dallas Cowboys6-5-0
16@San Francisco 49ers10-1-0
17Arizona Cardinals3-7-1
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