Miami Dolphins – Zur Rechten Zeit!
MIAMI DOLPHINS – ZUR RECHTEN ZEIT!
Mit einem Sieg im letzten Saisonspiel gegen die New York Jets (7 – 10 – 0) und die einhergehende Niederlage der New England Patriots (8 – 9 – 0) gegen die Buffalo Bills (13 – 3 – 0), haben sich die Miami Dolphins einen Platz in den Playoffs erkämpft! Hinter dem Team aus dem „Sunshine State“ liegt jedoch eine Achterbahn Spielzeit. Die Regular Season gestaltete sich nämlich äußerst unausgewogen. Nach einem perfekten Start, begann man zu straucheln, ehe man sich wieder fing, nur um es am Ende doch wieder spannend zu machen.
NO TUA, NO PARTY!
Wir wissen ja alle wie wichtig der Quarterback ist. Ab einem gewissen Niveau, fällt es schwer einen solchen Ausfall zu kompensieren. Genau so erging es den Miami Dolphins mit ihrem Star-QB Tua Tagovailoa (24)! Nach einem fulminanten Start in die Saison, wo man Teams wie die Patriots, Baltimore Ravens (10 – 7 – 0) und sogar die Buffalo Bills allesamt schlug, verletzte sich der Spielmacher in der 4. Woche. Nach den drei erfolgreichen Siegen zum Auftakt, konnte man ohne den Spielmacher keines der drei Spiele, in denen er fehlte gewinnen. Es zog also schnell wieder Nüchternheit ein. Mit dem Comeback von Tua, kehrte jedoch auch der Erfolg zurück. Ab Woche sieben wurde wieder gewonnen! Sogar ganze fünf Mal in Serie! Die Dolphins wähnten sich schon fast in den Playoffs. Mit einer Bilanz von 8 – 3 – 0 wusste man, dass womöglich schon ein weiterer Sieg die Teilnahme fix machen würde. Am Ende fing das Team aber dann auch mit ihrem Starspieler zu straucheln an.
Zunächst zeigten die San Francisco 49ers dem Team von Mike McDaniel (39, HC) die Grenzen auf. Ehe man sich versah, befand das Team sich in einer wahren Negativ-Serie! Alles was zuvor für die Männer in Grün lief, ging nun nach hinten los. Zu allem Überfluss musste Tagovailoa ein zweites Mal in dieser Saison wegen einer Gehirnerschütterung pausieren. Plötzlich verlor man den fast schon sicher geglaubten Playoff-Platz kurz vor dem Ende der Saison. Am letzten Spieltag musste man sogar auf Schützenhilfe hoffen. Da die Bills aber gegen den großen Rivalen der Patriots nichts anbrennen liesen, konnte das Team von McDaniel sich auf sich selbst konzentrieren. Am Ende stolperte man mit einem Field-Goal-Festival gegen die Jets in die Postseason! Das knappe 11 – 6 resultierte in eine 9 – 8 – 0 Bilanz und das Minimalziel wurde somit erreicht! Playoffs! Soweit zum kleinen Feedback des bisherigen Verlaufs. Klar ist aber, dass man ohne seinen etatmäßigen Quarterback, lediglich einmal gewinnen konnte!
Embed from Getty ImagesFür das Spiel am Wochenende ist Tua weiterhin fraglich. Wahrscheinlich wird er nicht spielen! Das heißt also, es braucht eine verdammt gute Teamleistung um weiter zu kommen. Moment! Mit Blick auf den Gegner, benötigte man auch mit dem Strippenzieher eine herausragende Teamleistung! Ähnlich wie in der 3. Woche, als man den Gegner vom kommenden Wochenende mit 21 – 19 überraschend schlug! Buffalo weiß aber welche Stunde geschlagen hat. Die Bills um Head Coach Sean McDermott (48) möchten sich endlich für ihre guten Leistungen belohnen. Der Super Bowl ist ganz klar anvisiert. Eine starke Defensivleistung, gepaart mit einer überraschenden Offensive wird der Schlüssel sein. Sollte Tua nicht spielen, wird es umso mehr auf die Back-Ups Skylar Thompson (25, QB) und Teddy Bridgewater (30, QB) ankommen. Allerdings ist es nicht unbedingt von Vorteil, dass auch letzterer noch fraglich ist. Bridgewater verletzte sich im Spiel gegen die Patriots. Sicherlich bringt der mobile Quarterback mehr Erfahrung mit, jedoch weiß man nie so genau, wo man nach einer Verletzung steht. Ähnliches wäre auch bei ihm der Fall. Daher müssen noch andere Schlüsselspieler ihren Job erledigen.
YARDS ZUR ENTLASTUNG
Eine der Stärken in der bisherigen Saison, war die Passing-Offensive, was allerdings hauptsächlich an Tua lag. Nichtsdestotrotz hat man auf den Skillpositionen auch mehr als nur solide Optionen. Mit Tyreek Hill (28, WR) hat man einen absoluten Monster-Trade durchgezogen. Der Starspieler gehört seit Jahren zu den Besten seiner Zunft. Kaum ein Spieler ist schneller als er. Sein Spitzname „Cheetah“ was auf Deutsch „Gepard“ bedeutet, hat er nicht umsonst erhalten. Hill wurde zur Lieblingsanspielstation und gehört mit 119 Receptions zu einem elitären Kreis. Auch seine 1.710 Yards Raumgewinn sprechen für sich. Nicht zu Verachten ist aber auch sein Nebenmann. Jaylen Waddle (24, WR) ist erst in seinem zweiten Jahr und knackte erneut die 1.000 Yards. Mit 1.356 Yards und 75 Receptions, ist auch er eine mehr als nur tragende Säule des Offensivspiels! Mit diesem Duo stellt Miami das beste Receiver-Duo der gesamten Liga! Selbst wenn es eine Defensive schafft einen der beiden etwas kalt zu stellen, dann gibt es eben immer noch den anderen. Eine kaum zu lösende Aufgabe für die Verteidigungen.
Allerdings könnte, gerade was die Yards angeht, dies das Rezept für die kommende Partie sein. Miami wird versuchen möglichst lange den Ball zu kontrollieren. Lange Drives zur Entlastung der Defensive, welche mit Josh Allen (26, QB, Bills) & Co. sicherlich viel Arbeit bekommen wird. Gerade durch die beiden schnellen Receiver, birgt sich auch immer eine Gefahr für tiefe Pässe. Jeder weiß, dass ein gelungenes „Big Play“ das gesamte Momentum verändern kann. Das macht vor allem auch Hill so unglaublich wichtig für jedes Team. Durch eine Aktion kann er seiner Mannschaft wieder Leben einhauchen, wo schon längst keines mehr ist. Daher wird man von Seiten Buffalos auch immer wieder die Safety’s tief platzieren, um nicht überwältigt zu werden. Das gibt natürlich Räume für die Spieler, welche eben nicht tief gehen oder auch für das Laufspiel. Hier hat man schließlich mit Raheem Mostert (30, RB) einen verlässlichen Ballträger, der im Schnitt 4,9 Yards auf dem Boden macht. Ein super Wert! Mit Blick auf das kommende Spiel, erwarte ich, dass die Dolphins deutlich mehr laufen werden, als sie das in der Saison bisweilen getan haben. Nur ein Team läuft nämlich weniger als Miami! Hier sollte man versuchen die Bills zu überraschen. Geht der Plan nicht auf, muss man durch kurze schnelle Pässe die Drives in die Länge ziehen.
Embed from Getty ImagesVOLLES DEFENSIVPAKET
Um erfolgreich sein zu können, braucht es aber auch eine ultimative Defensivleistung. Am besten das volle Paket! Das man solche Leistungen abrufen kann, hat man bereits gezeigt. Hier wird vor allem Elandon Roberts (28, ILB) in den Fokus rücken. Roberts spielt seit Jahren eine überragende Rolle. Er hat nicht nur die meisten Tackles seines Teams verbucht, sondern ist vor allem als Kommunikator sehr wichtig. Über ihn laufen die Plays. Er ist der Wortführer und muss sein Team gerade jetzt in die Pflicht nehmen. Wichtig werden seine Allrounder-Fähigkeiten sein. Ähnliches gilt für Jerome Baker (26, OLB). Baker gehört zu den besseren Pass-Rushern des Teams. Jedoch ist Baker nicht nur als Stolperstein gegen den Ball zu gebrauchen, auch seine Passverteidigung ist nicht zu verachten. Bereits vier Pässe konnte er im Verlauf der Saison verteidigen, was für einen Spieler auf seiner Position eher ungewöhnlich ist. Unterstützt wird die Verteidigung von einer verlässlichen Secondary. Diese steht statistisch gesehen schlechter da, als sie es letztlich ist. Dadurch das in der Abwesenheit von Tagovailoa das Team im Offensivspiel oftmals hinkte, war die Verteidigung öfter gefordert, als es McDaniel lieb wahr.
Wenn der Gegner häufig Chancen bekommt, dann ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis etwas zählbares herauskommt. So ging es den Dolphins nicht selten genug. Wenn man auch sagen muss, dass gerade was die Abstimmung anging, noch deutlich Luft nach oben ist. Schafft man es die vorhandenen PS auf die Straße zu bringen, dann macht es diese Passverteidigung jedem Quarterback schwer. Ein Zusammenspiel, zwischen den Mannschaftsteilen ist hierfür wichtig. Außerdem machte man gegen den Lauf bereits in der gesamten Saison über einen hervorragenden Job. Die D-Line gehört zu den Besten der gesamten Liga. Schafft man also die Bills rein zum Passen zu bewegen, wird deren Spiel eindimensional. Achtsamer als in den beiden bisherigen Spielen gegen die Bills, muss man diesmal auf das Laufvermögen von Quarterback Allen achten. Diesem gelang im zweiten Spiel gegen Miami eines seiner besten Spiele auf dem Boden. Für Allens „Notlösung“ muss man gewappnet sein!
Embed from Getty ImagesLetztlich muss man sagen, dass den Dolphins die schwerste Aufgabe ihrer Saison bevorsteht. Ohne ihren Spielmacher wird es verdammt schwer werden. Nur eine herausragende Defensivleistung kann das Team retten. Dazu muss man in der Offensive mutig agieren und die eigenen Stärken ausspielen. Das Laufspiel häufiger einsetzen als in der Saison und auch die Schnelligkeit von Hill und Waddle nutzen. Selbst wenn all diese Sachen funktionieren, ist es immer noch nicht gesagt, dass man als Sieger vom Platz geht. Buffalo wirkt auch dieses Jahr als ein wahrer Contender auf den Titel. Nach dem man in den letzten Jahren immer enttäuschend die Playoffs beendete, möchte man es dieses Jahr besser machen. Durch die Niederlage in Woche 3 weiß auch der AFC East Champion, was sie gegen Miami erwartet. Wir dürfen uns auf ein gutes Spiel freuen. Das schöne an Division-Games in den Playoffs ist, dass die Teams sich gut kennen und da ist ja dann bekanntlich immer alles möglich. Miami freut sich auf seine Underdog-Rolle und wird alles daran setzen, genau zur rechten Zeit, dass beste Spiel der Saison abzuliefern!
