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New Orleans Saints – Sieg Ohne Quarterback?

NEW ORLEANS SAINTS – SIEG OHNE QUARTERBACK?

Auch im zweiten Jahr nachdem Drew Brees (43), langjähriger Star-Quarterback der Saints, in seinen verdienten Ruhestand ging, läuft es in New Orleans alles andere als gewünscht. Die Gründe dafür sind neben, der offensichtlich kritischen Quarterback Situation, auch, dass man aufgrund von Cap-Space Überschreitungen wichtige Säulen der Mannschaft ziehen lassen musste. Spätestens mit dem Verlust von Elite-Coach Sean Payton (58), wusste man, dass sich in der Jazz-Stadt einiges ändern wird. Unter dem Legionär konnten die Saints den Superbowl XLIV gewinnen, welcher der bisher Einzige bleiben sollte. Letztes Jahr konnten die Playoffs nur knapp nicht erreicht werden, aber ob man dies in diesem Jahr (aktueller Stand von 3-5) noch schafft, ist fraglich. Im Folgenden schauen wir uns an, wie man trotz akuter Probleme das Beste aus der Situation schöpfen kann und ob noch Playoff-Chancen bestehen. 

Der passende Quarterback

Die Offense der New Orleans Saints belegt aktuell den 8. von 32 Plätzen in der NFL, was an sich erstmal nach einer ordentlichen Leistung aussieht. Jedoch trügt der Schein hier, da es verschiedene Baustellen gibt, an denen es zu arbeiten gilt.

Beginnen wir mit dem offensichtlichsten Problem, mit dem die Saints aktuell zu kämpfen haben… ihre verzweifelte Quarterback-Situation. Es war für jeden ersichtlich, dass man die Lücke, die Brees mit seinem Ruhestand hinterlassen hatte, nur schwer füllen können wird. Dennoch hatte man mit Jameis Winston (28) einen guten Ersatzmann, der trotz seiner hohen Anzahl an Interceptions in vorherigen Seasons, vor allem mit seinen tiefen Würfen überzeugen konnte. Nun, einige Zeit später, kann man sicher sagen, dass Winston keine langfristige Lösung sein kann. Allein dieses Jahr durfte/konnte er nur in 3 Spielen starten, in denen er aber alles andere als eine Glanzleistung an den Tag legte. Mit nur 4 Touchdowns bei ganzen 5 Interceptions ist klar erkenntlich, dass man so keine Spiele gewinnen kann und dass die Playoffs sicher in weiter Ferne liegen. Schließlich kamen dann auch noch Verletzungen hinzu, die Andy Dalton (35) ins Spiel brachten.

Der langjährige starting Quarterback der Cincinnati Bengals konnte sich, seit seiner Ablösung durch Youngster Joe Burrow (25) keinen Job als Nummer Eins mehr erkämpfen und wandert so von Team zu Team. Im Vergleich zu Jameis Winston konnte er es aber schaffen, den Saints ein wenig Hoffnung zu bringen und startet so seit Woche 4. Mit 9 Touchdowns bei 4 Interceptions sehen seine Werte auch wesentlich besser aus als die des Teamkonkurrenten. Seine 1175 Yards verhalfen New Orleans auch zu 2 Siegen, unter anderem in Woche 8 gegen die Las Vegas Raiders, die man mit 24-0 vom Platz fegte.

Nicht vergessen darf man natürlich Taysom Hill (32). Das „Schweizer Taschenmesser“ kann auf jeder erdenklichen offensiven Position spielen und bringt so, vor allem mit seinen hervorragenden Rushing-Qualitäten, eine sehr hohe Flexibilität. Ganze 337 Yards und 5 Touchdowns konnte der Offensivallrounder schon erlaufen. Jedoch fehlt es Hill häufig an Wurfpräzision und dem richtigen Quarterback-Mindset, weshalb er auf dieser Position nur sporadisch zum Einsatz kommt. Sollte es zu keiner drastischen Entwicklung kommen, wird Andy Dalton wohl weiterhin für die Saints starten, wobei man sicher weiß, dass sich in der nächsten Offseason um einen passenden Franchise-Quarterback gekümmert werden muss.

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Offense

Nach den Quarterbacks springen wir nun direkt weiter zur nächsten Position und schauen uns das Rushing-Game der Saints an. Klarer Spitzenreiter hier ist, wie in den vorherigen Jahren auch schon Alvin Kamara (27). Der Runningback bleibt zwar hinter den Erwartungen und konnte mit 413 Yards und nur einem Touchdown zwar noch nicht zu alter Stärke zurückfinden, bleibt aber aufgrund seiner ruhigen Art und agilen Spielweise weiterhin eine Gefahr für jede gegnerische Defense. Dahinter wird es leider ziemlich dünn. Zwar gibt es den oben schon erwähnten Taysom Hill, der vor allem in der Redzone immer angriffslustig ist, sonst haben die Saints aber wenig im Backfield, was viele Yards erlaufen könnte. Mark Ingram (33), der Veteran, der nun zu seinem alten Team zurückgekehrt ist, dient als Back-up für Kamara, ist aber nur noch ein Schatten seiner früheren Stärke. 

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Eine wahre Achterbahnfahrt liefert die Position des Wide Receivers. Nach langer Verletzungspause kam Michael Thomas (29) nun endlich zurück und zeigte gleich mal, dass man auch in kurzer Zeit Touchdowns erzielen kann. In nur 3 Spielen konnte Thomas 3 Touchdowns und 171 Yards erreichen, fällt seitdem aber wieder verletzt aus. Der mit Abstand größte Lichtblick in der Saints-Offense, wahrscheinlich im kompletten Kader, ist Chris Olave (22). Der Rookie wurde in  der ersten Runde des 2022er Drafts an 11. Stelle ausgewählt und hat direkt die Führung übernommen. Unglaubliche 547 Yards konnte Olave schon fangen und erzielte dabei auch seine ersten beiden NFL-Touchdowns. Sollte seine Entwicklung weiterhin so eine steile Aufwärtskurve aufweisen, ist ihm der „Rookie of the Year“ Award sicher. Leider schaffen es andere Receiver wie Marquez Callaway (24), Tre´Quan Smith (26) oder der erst nach New Orleans gewechselte Jarvis Landry (30) nicht annähernd so konstant zu spielen. 

Defense

Nachdem wir uns den Offensiven Part der Saints angeschaut haben, kommen wir nun zur Defense. War die Defensive der Saints früher noch ihre große Stärke, so scheint es nun, als hätte es eine Kehrtwende gegeben. Die „Who Dats“ stehen in diesem Ranking nur auf Platz 28 von 32 und haben schon 200 Punkte zugelassen, was durchschnittlich 25 Zähler für den Gegner sind. Die altbekannten Superstars wie Linebacker Demario Davis (33) oder Defensive End Cameron Jordan (33) kommen langsam ins hohe Alter. Das hat leider häufig einen Leistungsabfall zur Folge, was aber nichts an den teuren Verträgen ändert. Junge Leistungsträger wie beispielsweise Trey Hendrickson (27, Bengals) mussten abgegeben werden, um Cap-Space Vorgaben einzuhalten, was weitere Bedenken für die Zukunft der Saints aufkommen lässt. Die Frage ist, ob es das Team schafft weiterhin so frei aufzuspielen wie in Woche 8. Dort konnte man die Offense der Raiders so sehr unterdrücken, dass ihnen kein einziger Punkt gelungen ist. Sollten Spieler wie Marshon Lattimore (CB, 26), P.J. Williams (CB, 29) oder der Safety-Superstar Tyrann Mathieu (30) jetzt richtig ankommen, könnte sich das Blatt natürlich auch jederzeit wenden. Mathieu konnte bisher schon 2 Interceptions fangen und führt hier das Ranking der Saints an. 

Größter Lichtblick für die Defensive in New Orleans ist Peter Werner. Der 23-jährige spielt in seiner zweiten Season für die Saints und hilft mit seinen 2 bisherigen Forced-Fumbles und ganzen 52 Solo-Tackles dabei, dass die Verteidigung noch einen Hauch von Chancen hat, die gegnerischen Angreifer fern der eigenen Endzone zu halten.

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Prognose

Viele Probleme und wenig Möglichkeiten. Das ist, was wir nun über die Season der New Orleans Saints lesen konnten, doch ganz so schlimm, wie es aktuell scheint, ist es dann doch nicht. Trotz vieler Umstellungen und Einschränkungen sind die Saints weiterhin ein solides Team. Selbst die Play-offs scheinen noch in Reichweite, was vor allem durch ihre schwache diesjährige Division zu erklären ist. Keines der anderen 3 NFC South Teams steht zurzeit mit einem positiven Record da, weshalb dieses Jahr noch alles offen ist. Wichtig ist nur, dass man es schafft, die Leistungsträger weiterhin verletzungsfrei zu halten und Dennis Allen (50), dem neuen Headcoach der Saints, die nötige Eingewöhnungszeit zu geben. Jedoch muss man sich langsam entscheiden, ob man an alten Spielern hält oder doch einen nötigen Umbruch in Erwägung zieht. Wir sind auf jeden Fall gespannt wie sich alles entwickelt!

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