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New York Giants – Was Zur Hölle?!

NEW YORK GIANTS – WAS ZUR HÖLLE?!

Wie bei allem und jedem, gibt es immer verschiedene Blickwinkel auf eine Situation. Vielleicht erscheint die Überschrift dem ein oder anderen etwas zu drastisch, aber für meine Begriffe ist es das erste, was mir zur bisherigen Offseason der New York Giants einfällt. Vorweg möchte ich schicken, dass ich absolut nichts gegen die Giants habe, aber mit ihren bisherigen Handlungen in der spielfreien Zeit, bin ich kaum einverstanden. Für mich leistete sich die Franchise einige unerwartet und teils unerklärliche Schritte, mit denen ich nicht konform gehe. Aber alles der Reihe nach!

Der Beckham Trade

Das es bei den Big Blues vom Big Apple seit längerer Zeit nicht rund läuft, ist kein Geheimnis. Seit dem Super Bowl Sieg von 2011 gab es gerade mal eine Playoff-Teilnahme. Immer wieder fiel man in alte Muster zurück und schaffte es nicht, das vorhandene Potenzial zielgerichtet einzusetzen. Nach und nach bröckelte die Franchise immer mehr auseinander. Umso überraschender war es für viele Fans, dass die Verantwortlichen einen ihrer größten Identifikationsfiguren bereitwillig abgaben. Superstar Wide Receiver Odell Beckham Jr. (26) wurde zu den Cleveland Browns getradet.

Was spricht für den Trade? Nun um ehrlich zu sein fällt mir da nicht so viel ein. OK, Beckham hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Trotzdem zeigte er zumeist auch gute Leistungen wenn er spielte. Schaut man sich seine Statistiken von letzter Saison an, dann kann man ihm kaum etwas vorwerfen. In insgesamt 13 Spielen lief er auf und erzielte hierbei 77 Receptions für 1.052 Yards Raumgewinn. Außerdem fing er 6 Pässe in der gegnerischen Endzone. Alles top Werte angesichts der Spielzeit. Warum also einen der besten Wide Outs im besten Football Alter hergeben?

Hinzu kommt, dass man mit Saquon Barkley (22, RB) einen super talentierten Running Back 2018 gedraftet hat. Gemeinsam mit Odell Beckham Jr. hätten die beiden eine neue Ära einleiten können. Während Beckham für Big Plays als Receiver sorgte, ist Barkley zumeist als Arbeitstier und Ballschlepper in Aktion getreten. Hinzu kommt, dass der Rookie sich auch als Ballfänger bewährt hat und somit nun eine weitere Option im Angriffsspiel der Franchise bildet. Gemeinsam hätten die beiden die Liga prägen können, ähnlich wie es Antonio Brown (30, WR) und Le’Veon Bell (27, RB) jahrelang bei den Pittsburgh Steelers taten.

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Von Seiten der Verantwortlichen entschied man sich gegen dieses dynamische Duo und verfrachtete Beckham wie bereits erwähnt nach Cleveland. Dort wird er bereits als neuer Heilsbringer gefeiert. Das er das Offensivspiel der Browns auf ein neues Niveau hieven wird, steht außer Frage. Was man dafür bekam ist rein sportlich gesehen nicht schlecht. Mit einem Erst Runden Pick (Dexter Lawrence, 21, DT), einem Dritt-Runden-Pick (Oshane Ximines, 22, OLB) und Saftey Jabrill Peppers (23, SS) konnte man vor allem die Verteidigung mit jungen sehr talentierten Spielern verstärken. Was die Fans jedoch durch den Abgang von Beckham verloren wiegt in meinen Augen mehr auf emotionaler Ebene als auf sportlicher.

Trotz der schweren Zeiten, welche die Franchise durchlebt, machte der Spieler durch seine spektakulären Catches weiterhin Lust auf das Spiel. Auch wenn nicht viel ging strahlte der Superstar immer einen gewissen Spielwitz und Spielfreude aus. Beckham spielen zu sehen, lies den Zuschauer in New York immer noch von besseren Zeiten träumen. Mal ganz davon abgesehen, dass der extrovertierte Starspieler zum Big Apple gepasst hat. Parallelen zu „Broadway“ Joe Namath (76, QB, HOF) wurden gezogen. Gleich ab seiner ersten Saison in New York zog Odell die Fans in seinen Bann. Auf dieser Ebene war er schlicht und einfach unersetzlich.

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Kein Franchise Tag für Collins

Ein weiterer Schritt, welcher mich nur zum Kopfschütteln verleiten lässt, ist die Tatsache, dass man Landon Collins (25, FS) hat gehen lassen. Collins, welcher zu den besten Spielern auf seiner Position gehört, ist im besten Footballalter. In seinen vier Jahren in New York wusste er stets zu überzeugen. Außerdem hatte er bereits mehrfach angesprochen, dass er sehr gerne New York treu bleiben möchte. Das Office entschied sich gegen einen Franchise Tag von knapp $11.500.000 und lies den Spieler bereitwillig gehen. Dieser heuerte beim Divisions Konkurrenten den Washington Redskins an.

Schaut man sich an, wie viel es den Redskins wert war Collins zu verpflichten, kommt man zu dem Entschluss, dass der Franchise Tag für die Giants fast schon Peanuts gewesen wären. Sein 6 Jahres Vertrag hat ein Gesamtvolumen von $ 84.000.000. Das sind im Vergleich $14.000.000 pro Saison. $45.000.000 sind sogar von vornherein garantiert! Warum man diesen Ausnahmekönner hat gehen lassen bleibt wohl das Geheimnis von General Manager Dave Gentleman (68).

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Karriere Statistik

SpieleTacklesSacksErzeugte FumblesFumbles RecoveredINTTD
5942843381

Jones Als Sechster Pick

Ebenfalls musste Gettleman viel Kritik nach dem Draft über sich ergehen lassen. Hier war er mit vielen Fans der Giants und auch Experten nicht auf einer Wellenlänge. In der 1. Runde an sechster Stelle wählten die New York Football Giants Daniel Jones (22, QB) aus. Jones welcher von der Duke University an den Big Apple wechselt, soll wohl langfristig den amtierenden Quarterback und zweimaligen Super Bowl Champion Eli Manning (38) beerben. Einen Nachfolger für Manning zu draften macht absolut Sinn. Mit 38 befindet sich der jüngere Bruder von Legende Peyton Manning (43, QB) im Herbst seiner Karriere.

Was für viele jedoch unverständlich ist, ist dass man Jones an sechster Stelle auswählte. Viele sind sich sicher, dass man diesen Spieler auch noch in der 2. oder gar 3. Runde des Drafts hätte bekommen können. Für nicht wenige ist dies ein verschenkter Pick gewesen. Ein Pick, den man auch gut und gerne in einen anderen Spieler investieren hätte können. Jones trifft hierfür natürlich keine Schuld. Der Spieler kann am wenigsten dafür. War aber sichtlich selbst überrascht, dass die Giants so viel von ihm hielten um den 6. Pick aufzugeben.

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Ich möchte abschließend hinzufügen, dass natürlich nicht alles schlecht war in dieser Offseason und wir am Ende sehen werden, was passiert. Jones könnte sich im Nachhinein als die Zukunft herausstellen und dann wäre ohnehin egal, an welcher Stelle er ausgewählt wurde. Hier ist der Erfolg entscheidend. Ähnliches gilt für den Beckham Trade. New York hat gutes und vor allem junges Potenzial bekommen. Schafft man es, diese Spieler in die Verteidigung zu integrieren und ein gutes Defensivkonzept auf die Beine zu stellen, könnte man auch hier nachhaltig profitieren.

Aktuell ergeben die Puzzleteile noch kein Bild. Vielleicht sitzen wir aber bereits in einem Jahr da und preisen die Giants für ihre Offseason 2019. Möglich das Gettleman uns allen am Ende die Nase zeigt, aber im Moment möchte ich nicht drauf wetten. Aktuell sehe ich einen Haufen Wirrwarr, bei dem ich mir nur denke „Was zur Hölle?!“ Genauso geht es sicherlich auch dem ein oder anderen Giants Fan. Wie sagte mir ein Giants Fan im vergangenen Dezember in New York: „They’re killing us!“ Und das war vor dieser Offseason!

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