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New York Jets – Wenig Perspektive Trotz Talent

NEW YORK JETS – WENIG PERSPEKTIVE TROTZ TALENT

Nachdem man in New York in den letzten sechs Jahren nur einmal weniger als zehn Niederlagen hatte, muss irgendwann ein Umschwung kommen. In den letzten beiden Jahren wurden sogar 13 oder mehr Spiele verloren, was einem Negativrekord gefährlich nahe kommt. Über die Jahre blieb wenig Konstanz. Es gingen viele Spieler, es kamen noch viele mehr. Teure Free-Agents, die nach ihrer Ankunft seltsamerweise Ihre Qualität verloren oder unglaubliche Draft-Prospects, welche nach einigen Jahren als „Bust“ abgestempelt worden sind. Doch dieses Jahr könnte anders werden. Vor allem im Draft verpflichtete man einige Top-Spieler, die das Potential haben, eines Tages ganz große
Namen in der NFL zu werden. Doch wie stehen die Chancen der Jets auf eine erfolgreiche Saison und ab wann ist der Coaching-Staff wirklich in Gefahr?

Junge Offensive mit Potential

Nachdem die Offense im letzten Jahr rund um Rookie Zach Wilson (QB, 23) nur Platz 28 belegen konnte, mussten ein paar Änderungen gemacht werden. Tatsächlich sind viele der Positionen ähnlich besetzt und man hofft auf eine Verbesserung der jungen Spieler. Vor allem Zach Wilson muss sich beweisen. Er war zwar ein Rookie, aber mehr Interceptions als Touchdowns zu werfen ist eine rote Flagge. Leider verletzte er sich vor Saisonstart und kann somit erst ab nächster Woche auf den Platz treten. In seiner Abwesenheit übernahm Veteran Joe Flacco (QB, 37) das Ruder.
Auch das Laufspiel um Wilsons Rookie-Kollegen Michael Carter (RB, 23) war unterdurchschnittlich. Dies hat man jedoch im Draft adressiert und brachte den vermeintlich besten Runningback des Jahres Breece Hall (21) in der zweiten Runde zu sich. Die beiden werden sich die Chancen teilen und somit hat New York immer einen frischen Back auf dem Feld, was für viele die bessere Alternative zu einem Workhorse ist.

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Nicht viel besser sah es bei den Receivern aus. Kein Starter spielte die Saison durch und somit ist es wenig verwunderlich, dass es nicht einen 600 Yard-Receiver im Team gab. Wenigstens hatte man mit dem dritten Rookie Elijah Moore (WR, 22) mehr Glück und er schaffte es vor allem gegen Ende der Saison mit 538 Yards und 5 Touchdowns auf solide Zahlen. Er muss in Zukunft einer der führenden Offensivspieler werden, um etwas Last von Wilsons Schultern zu nehmen. Auch erwähnenswert ist sein Receiver Kollege Corey Davis (26), welcher nahezu 500 Yards fing, aber nur die Hälfte aller Spiele spielte. Um diese beiden zu unterstützen brachte man im Draft den für viele besten Receiver
zu sich. Die Rede ist vom Ohio State Prospect Garrett Wilson (WR, 22). Er ist genau zwischen der Körpergröße von Davis und Moore, was ihn zur perfekten dritten Anspielstation macht. Er bekommt von Anfang an Möglichkeiten sich zu beweisen und in den ersten Wochen zeigte er, dass Potential für die Rolle als Top-Receiver da ist.                               Auf dem Papier wirkt die Jets O-Line stark. Man zahlt das fünftmeiste Geld der Liga und jeder der fünf Starter ist entweder ein Erstrundenpick, wie zum Beispiel die jüngste Draft-Errungenschaft Alijah Vera-Tucker (OG, 23) oder ein lukrativer Free Agent, wie der neu erworbene Pro Bowler Laken Tomlinson (OG, 30). Leider verletzte sich Star Tackle Mekhi Becton (OT, 23) schon vor der Saison, was der Line einen großen Schlag versetzte und den Angriff stark schwächt.

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Defensive Probleme

Die Defense war letztes Jahr die schwächste der Liga, was nahezu die ganze Geschichte erzählt. Neben ein paar wenigen Top-Spielern, hatte man auf den meisten Positionen große Löcher. Da hilft auch einer der besten defensiven Head-Coaches der Liga in Robert Saleh (43) nicht viel. Angefangen mit der Defensive Line zeigte sich schnell, dass nur zwei Spieler wirklich erwähnenswert sind. Zum einen Quinnen Williams (DT, 24), der 2019 als dritter Spieler gedrafted wurde und nach einer schwachen Rookie Saison nun seit zwei Jahren starke Zahlen abliefert und John Franklin-Myers
(DE, 26), welcher letztes Jahr seinen Breakout hatte und sich nun seinen Platz als Starter in der Defense verdient hat. Zusammen kombinierten sie für 12 Sacks, 13 Tackles for Loss und 26 QBHits. Man hat jedoch das Glück Carl Lawson (DE, 27) wieder zu bekommen, welcher nach seiner Vertragsunterschrift letztes Jahr für das komplette Jahr ausfiel. Er ist zwar kein Star, hatte aber in seinen Jahren vorher immer solide Zahlen hervorgebracht. Im Draft unterstützte man die Line dann noch mit Jermaine Johnson (DE, 22) von Florida State, welcher am Ende der ersten Runde als wahrer
„Steal“ bezeichnet werden kann.

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Die schwächste Gruppe der Defense ist der Linebacker Core. Man hofft, dass Veteran C.J. Mosley (ILB, 29), an seine starke Saison mit 168 Tackles anknüpfen kann, da er einer der Bestverdiener im Team ist, aber zu oft spielt er inkonstant in Coverage oder Runstops. Einen weiteren Breakout im Franchise hatte Quincy Williams (ILB, 26). Er startete zum ersten Mal in seiner Karriere eine ganze Saison und führte das Team in Tackles for Loss an.
Das größte Fragezeichen schwebt aber über den Defensive Backs. Von den vier Startern, spielte keiner in der letzten Saison bei den Jets. Veteran Lamarcus Joyner (S, 31) muss das defensive Backfield führen, hat aber auch noch keine praktischen Erfahrungen im System der Jets, da er die komplette letzte Saison verletzungsbedingt ausfiel. Über die Free Agency sicherte man sich D.J. Reed (CB, 25) von den Seahawks und Jordan Whitehead (S, 25) von den Buccaneers. Beide waren in ihren jeweiligen Teams aber eher durchschnittliche Starter, als große Stars. Sie werden ihren Job machen, aber vermutlich keine Berge bewegen. Der Starspieler ist jedoch auch der Jüngste. Über den Draft an Platz 4 sicherte man sich die Rechte an Ahmad Gardner (CB, 22), welcher die beste Saison im College-Football auf seiner Position hatte und das Team von Tag Eins unterstützen kann und muss.

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Saison Prognose

Playoffhoffnungen sollte man sich in New York dieses Jahr noch nicht machen. Der Roster hat sich verbessert, jedoch gibt es noch zu viele Lücken und Fragen die ungeklärt sind und vermutlich noch mindestens ein Jahr Routine brauchen. In einer durchschnittlichen Division kann man vielleicht Richtung Platz 3 vorstoßen, aber mit der Qualität in Buffalo und Miami ist mehr einfach nicht drin. Alles in allem wird die ziemlich junge Division in den nächsten Jahren immer stärker, was es den Jets nicht gerade leichter macht.                                                                                                                  Auch bei einer schwachen Saison mache ich mir um die Sitze der Fädenzieher keine Sorgen. Es ist Potential zu erkennen und wenn keine groben Fehler passieren, wird das Coaching Team um Saleh noch mindestens ein Jahr Zeit bekommen.
Offensiv sollte man auf eine Verbesserung der Chemie von Zach Wilson und den jungen Wide Receivern hoffen. Das Laufspiel hat alle Möglichkeiten um zu funktionieren und sollte Carter schwach spielen, wird Breece Hall sicher nicht lange zurückgehalten.
Defensiv kann es tatsächlich gar nicht mehr schlechter werden und mit den vielen neuen Spielern und noch mehr verletzungsfreien Spielern, kann man auf eine solide Leistung hoffen. Vor allem die Defensive Line muss viel Druck aufbauen, um die zwei vermeintlich schwächeren Teile hinter sich zu entlasten.

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