History

NFL Dynastien – Die Strukturierungsphase Der 30er

NFL Dynastien – Die Strukturierungsphase Der 30er

Im ersten Teil dieser Serie über NFL Dynastien haben wir gelernt, dass die Canton Bulldogs mit 25 Spielen in Folge ohne Niederlage und zwei Titeln in Serie die erste kleinere Dominanz, kurz nach der Gründung der Liga 1920, zeigten. Auch in den Folgejahren gab es immer wieder Mannschaften, die über einen gewissen Zeitraum das Team der Stunde bzw. Stunden waren.

Die 1930er

Die 30er Jahre beschäftigen sich überwiegend mit dem Erhalt der Liga und die damit verbundenen Umstrukturierungen. Ebenso wurde das Spiel mit Einführung des wie wir ihn heute kennenden „Forward Pass“ 1933 komplett verändert. Während außerdem zur Gründung 1920 noch viele Teams in der NFL spielten, die heute keiner mehr kennt bzw. die nicht mehr existieren, war dies in den 1930er bereits schon nicht mehr so extrem der Fall. Schaut man sich die Titelträger ab 1929 an, dann finden wir nur noch Namen von Teams, welche auch heute noch in der NFL spielen. Dies führt auch zur Mannschaft, die dieses Jahrzehnt sicherlich mit anführte, die Green Bay Packers.

JahrGewinnerVerlierer
1929Green Bay Packerskeine Playoffs
1930Green Bay Packerskeine Playoffs
1931Green Bay Packerskeine Playoffs
1932Chicago Bearskeine Playoffs
1933Chicago BearsNew York Giants
1934New York GiantsChicago Bears
1935Detroit LionsNew York Giants
1936Green Bay PackersBoston Redskins (heute Washington Redskins)
1937Washington RedskinsChicago Bears
1938New York GiantsGreen Bay Packers
1939Green Bay PackersNew York Giants
Embed from Getty Images

Der große Stern der Franchise ging mit dem ersten Titelgewinn 1929 auf. Danach gewann man drei Mal hintereinander den Ligatitel. Insgesamt holte man ab 1929 fünf Titel bis 1939. Mit dem ewigen Kontrahenten, den Chicago Bears, lieferte man sich fast jährlich eine große Schlacht um die Meisterschaft. Diese verpasste man 1932 wieder nur knapp, obwohl man drei Spiele mehr als die Bears gewann.

Dies ist auf das Spielsystem, in dem lediglich das Verhältnis zwischen Siegen und Niederlagen berücksichtigt wurde, zurück zu führen. Die Bears gewannen zwar nur sieben ihrer 14 Spiele, verloren aber auch nur eines. Die Packers hingegen gewannen zehn Spiele, verloren aber drei. Daher musste man den Titel unglücklicherweise an Chicago abtreten.

Als ein Jahr später zum ersten Mal zwei Divisionen eingeführt wurden, führte man die Rivalität schließlich innerhalb der eigenen Division. Die Liga wurde zwischen East und West geteilt, um so die Teams innerhalb humaner Distanzen zwischen den Städten zu halten. Die Teilung der Liga führte letztlich zu den ersten Playoffs, welche den Titel zwischen den jeweiligen Divisionssieger ausspielen lies. Zum ersten Mal entschied also ein einzelnes Spiel über den Gewinn der Meisterschaft und nicht mehr die ursprüngliche Saisonleistung.

Außerdem wurde der „Forward Pass“ eingeführt. Bis dato durften Pässe nur bis maximal fünf Yards nach der Line of Scrimmage erfolgen. Dies führte aufgrund des erzeugenden Druckes der Verteidigung mehr oder weniger nur zu einer Ballübergabe an den Passempfänger. An ein Passspiel wie wir es heute kennen war nicht zu denken. Auch wenn es einen Pass im Football bereits seit 1906 gibt, ist für viele die tatsächliche Einführung erst 1933 erfolgt. Aufgrund der Regeländerung, dass ein Pass überall auf dem Feld hinter der Line of Scrimmage möglich ist, wurde der Grundstein des heutigen Passspiels gelegt.

Embed from Getty Images

Man kann also mitunter behaupten, dass die Saison 1933 so langsam aber sicher in Richtung der heutigen NFL führte. Wenn auch die tatsächlichen Grundsteine noch einige Jahrzehnte auf sich warten liesen. Trotzdem kam die Änderung mit der Einteilung in zwei Divisionen gut bei den Zuschauern an. Bei den Green Bay Packers jedoch eher weniger. Mehrere Jahre tat man sich schwer und musste sich immer wieder dem Rivalen aus Chicago geschlagen geben.

Giants Dominieren Den Osten

Obwohl Green Bay meist um den Titel mitspielte, zog man häufig am Ende den Kürzeren. Es fehlte nicht viel und man hätte noch einen weiteren Titel 1938 gewonnen. Dabei scheiterte man aber eben in diesem tückischen Playoff-End-Spiel an den New York Giants, welche ebenfalls zwei Titel in den 30ern holten. Ähnlich wie die Bears oder Packers, dominierten die Giants in der Regel die Division aus dem Osten. Neben den zwei Titeln, standen die Giants auch noch drei weitere Male im Finale um die Meisterschaft.

1930 verpasste New York den Titel nur knapp, aufgrund einer Niederlage zu viel. Gut und gerne hätte man also die 30er auch den Giants aus New York zuschreiben können. Aufgrund der weniger tatsächlich geholten Titel, fällt der Titel einer Dynastie jedoch den Packers zu. Schließlich darf man auch nicht vergessen, dass die Packers eine richtig starke Bilanz während dieser Zeit aufzuweisen haben.

Embed from Getty Images

Um den Kritikern bereits etwas Wind aus den Segeln zu nehmen, ich bin mir bewusst, dass man die damalige Zeit, wie auch schon bei den Canton Bulldogs nur mit etwas Goodwill als Dynastie bezeichnen kann. 1930 war die Liga noch nicht so ausgeglichen von ihrem System, wie das heute der Fall ist. Daher ist es auch nicht weniger überraschend, dass man mit den Chicago Bears, New York Giants und eben den Green Bay Packers gleich drei Teams hatte, welche diese Zeit dominierten. Das ich also dieses Jahrzehnt den Packers zugestehe, liegt einfach an der Tatsache, dass diese nicht einfach nur dominierten und viele Siege holten, sondern auch die meisten Titel!

Green Bay Packers

green-bay-packers

Gegründet: 1919

Dynastie: 1929 – 1939

Bilanz während der Dynastie: 98 – 35 – 5

Playoff Teilnahmen (ab 1933): 3 (1936, 1938, 1939)

Division Titel (ab 1933): 3 (1936, 1938, 1939)

Titel: 5 x NFL Champion (1929, 1930, 1931, 1936, 1939)

Dynasty Hall Of Famer: 8

Curly Lambeau (67+, HB, Coach, GM), Cal Hubbard (76+, OT, DT), Don Hutson (84+, End), Jonny „Blood“ McNally (82+, HB, DB), Clarke Hinkle (79+, FB, LB), Mike Michalske (80+, G), Arnie Herber (59+, QB), Walt Kiesling (58+, G)

To Top
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner