Was Erwartet Uns In Der Divisional Round Am Samstag?
WAS ERWARTET UNS IN DER DIVISIONAL ROUND AM SAMSTAG?
Ein spannendes Wild Card Wochenende liegt hinter uns. Es gab Überraschungen und einige Ausrufezeichen! Während der amtierende Champion, die New England Patriots bereits raus ist, zeigten ihre Bezwinger die Tennessee Titans, dass mit ihnen zu rechnen ist. Ähnliches geschah in der NFC. Dabei erwischte es den Mitfavoriten um den Super Bowl, die New Orleans Saints. Nur wenige haben im Vorfeld auf die Minnesota Vikings gesetzt, doch dementsprechend hoch gewonnen. In Overtime setzten sich letztlich die Vikings mit 26 – 20 durch.
Geht es nach uns, dann könnte es ähnlich wie in der Wild Card auch in der Divisional Round weitergehen. Wie auch letztes Wochenende gibt es bereits Samstag und Sonntag Morgen zwei Partien, sowie Sonntag Abend und Montag Morgen. In diesem Artikel möchten wir uns mit den beiden Spielen am Samstag bzw. Sonntag früh auseinander setzen.
MINNESOTA VIKINGS @ SAN FRANCISCO 49ERS
Den Auftakt in der Divisional Round macht der Bestplatzierte der NFC. Die San Francisco 49ers spielen bis hierhin eine überragende Saison. Die Defensive ist absolut Super Bowl reif und die stärkste von allen verbleibenden Teams. Im ganzen Jahr war nur eine Verteidigung besser. Jene der Patriots, welche sich aber bereits verabschiedet hat. Beeindruckend war jedoch auch, was die Defensive der Minnesota Vikings gegen die hochgelobte Offensive der New Orleans Saints veranstaltete. Drew Brees (41, QB) & Co. wurden bei gerade mal 20 Punkten zu Hause gehalten. Das ist ein großes Ausrufezeichen in Richtung Westküste, wo die 49ers auf ihren Gegner warten. San Francisco muss sich also auf einen starken Gegner einstellen. Minnesota wird mit gehörig Selbstvertrauen an die Bay Area reisen.
Der zweitplatzierte der NFC North konnte sich in New Orleans nicht nur auf seine starke Defensive verlassen auch die Offensive tat ihr notwendiges. Running Back Delvin Cook (24) war einmal mehr der Garant für den Sieg. Mit seinen 94 Yards Raumgewinn und 2 Touchdowns war er allein für 12 der 20 Punkte verantwortlich. Dazu muss man noch wissen, dass die Saints gegen den Lauf eine der besten Verteidigungen der gesamten Liga stellen. Dies lässt die Leistungsdaten von Cook noch mal zusätzlich in einem glänzenden Licht erscheinen. Auch im Passspiel wurde der Starspieler mit 3 Receptions für 36 Yards Raumgewinn eingebunden.
Mit Cook an der Seite und um das Wissen der eigenen starken Defensive, konnte Quarterback Kirk Cousins (31) den Offensiven Matchplan gut herunter spielen. Er brachte genau das ins Spiel, was von ihm gefordert wurde, Ruhe, Gelassenheit und vor allem Ballsicherheit. Man wollte dem Gegner keineswegs den Ball einfach herschenken. Dies beherzigte auch Cousins und führte seine Offensive ohne große Aufregung in den Drives über das Feld. Wenn notwendig brachte er den ein oder anderen hervorragenden Pass an den eigenen Mann. Genau so stellt man sich das von einer Mannschaft vor, welche um die eigenen Stärken weis.
So oder zumindest so ähnlich wird wohl auch der Matchplan der Vikings gegen die 49ers ausschauen. Dabei wird man aber diesmal auf eine ausgeglichenere Mannschaft wie die Saints treffen. San Francisco ist das Team der Stunde in der NFC. Die letzten Jahre hat man mit dem stetigen Aufbau einer Siegermannschaft begonnen aber dieses Jahr erhält man überraschend große Dividende zurück. Wohl niemand hätte geahnt, dass man hier mehr oder weniger von 0 auf 100 springt. 5 – 11 – 0, 2 – 14 – 0, 6 – 10 – 0, 4 – 12 – 0 so die Bilanzen aus den letzten vier Jahren. 2019 kommt nun aber mit einem 13 – 3 – 0 um die Ecke! Was für ein unglaublicher Turnaround der Franchise. Man konnte zunächst die Entwicklung in kleinen Schritten verfolgen und hat es jetzt geschafft das gesamte Potenzial abzurufen!
Dies ist gerade dem Coaching Staff rund um Head Coach Kyle Shanahan (40) zu verdanken. Shanahan, der selbst als Offensive Play Caller sich einen Namen gemacht hat, wirkt auch als Head Coach maßgeblich mit. Seine Handschrift ist deutlich zu erkennen. Das Offensivspiel der 49ers hat sich unter ihm zu einem guten Spiel entwickelt. Der wohl größte Clou gelang ihn jedoch auf der Chefposition der Verteidigung. Die Verpflichtung von Robert Saleh (40) auf der Defensive Coordinator Position war ein wahrer Glücksgriff.
Saleh begann mit seinen Aufgaben im Defensive Bereich bereits 2002. Damals noch im Collage aktiv führte sein Weg schnell in die NFL. Dort arbeitete er für die Houston Texans und Seattle Seahawks. Mit Seattle gewann er 2013 zu Recht den Super Bowl. Nach dem Titelgewinn führte sein Weg zu den Jacksonville Jaguars, wo er „nur“ als Coach für die Linebacker Position eingesetzt wurde. Als der Anruf von Shanahan kam, war das Jobangebot zu verlockend. Drei Jahre später ist er maßgeblich für den Erfolg des Teamsverantwortlich. Saleh hat eine Verteidigung nach seinem Konzept zusammengeführt, die wöchentlich überragende Leistungen abrufen. Die Statistiken im Schnitt pro Spiel sprechen für sich:
Statistik | Wert | NFL Rang |
---|---|---|
Zugelassene Punkte | 19.8 | 8 |
Zugelassene Yards | 281.8 | 2 |
Zugelassene Passing Yards | 169.2 | 1 |
Zugelassene Rushing Yards | 112.6 | 17 |
Wenn die Verteidigung der 49ers eine Schwäche hat, dann sicherlich gegen das Laufspiel. Genau das ist aber die große Stärke der Offensive der Vikings. Es wird also interessant sein, ob Saleh und seine Defense diese Situation handeln können. Schaffen es die 49ers das Laufspiel der Vikings zu unterbinden, dann wird man die Partie auch klar gewinnen. Möchte man von Seiten der Vikings das Spiel gewinnen, dann ist ein funktionierendes Laufspiel unabdingbar. Dies wird der Schlüssel für die Nordmänner werden. Freilich sind die 49ers der große Favorit, ähnliches galt jedoch auch für die Saints. Liefert die Defensive Minnesotas genauso stark wie gegen New Orleans ab, dann könnte es erneut für eine Überraschung reichen. Der Auftritt der Vikings bei den Saints hat mich ein bisschen an die New York Giants von 2007 erinnert. Dazu muss man denke ich nicht viel sagen. Parallelen sind definitiv vorhanden.
Tennessee Titans @ Baltimore Ravens
Einen ähnlichen Status wie die 49ers in der NFC haben, haben die Baltimore Ravens in der AFC. Auch die Ravens sind der 1. Seed ihrer Conference. Jedoch haben die Ravens mit eine Bilanz von 14 – 2 – 0 die Beste der gesamten Liga. Mit Verlaub sind die Ravens in dieser Saison das Non-Plus-Ultra in der NFL. Die Defensive befindet sich in allen wichtigen Kategorien in den Top 6! Schon alleine das ist eine große Aussage und lässt erahnen wie Stark das Team aufgestellt ist. Wirft man aber trotzdem noch einen Blick auf die Offensive, dann wird einem schnell Angst und bange! Die Offensive der Ravens ist nämlich noch besser! Um es kurz machen, die Offensive ist die Beste der Liga. Die Defensive die dritt Beste! Es gab wohl nur eine Handvoll Teams wo diese beiden Komponenten so zusammen kamen.
Einzig das Passspiel hängt im Vergleich deutlich hinterher. Hier gehört man zu den schlechtesten der Liga, was aber an der Offensiven Ausrichtung des Teams liegt. Quarterback Lamar Jackson (23) ist ein Running Quarterback vom Feinsten. Zwar kann er auch durch die Luft für starke Plays sorgen. seine überwiegenden Stärken liegen aber klar im Laufspiel. Noch nie hat ein Quarterback für mehr Raumgewinn durch Läufe gesorgt wie Jackson. Sage und schreibe 1.206 Yards verbucht Jackson allein auf sein Konto! Zusätzlich hatte er auch noch gute Unterstützung von Spielern wie Mark Ingram (30, RB) welcher ebenfalls über 1.000 Yards Raumgewinn erzielte und Gus Edwards (24, RB) der auch respektable 711 Yards erlief. Summa summarum erreichte die Offensive der Ravens ein Raumgewinn auf dem Boden von insgesamt 3.296 Yards in dieser Saison brach man einen uralt Rekord der New England Patriots. Das Patriots Team von 1978 erzielte damals 3.165 Yards in der Saison. Dieses Jahr hat man den Rekord um über 100 Yards pulverisiert.
Angeführt wird das Laufspiel jedoch von Lamar Jackson. Es ist wirklich beeindruckend wie gut der Quarterback die Defensiven lesen kann. Bei seinen Options Plays liegt er zumeist richtig. Dies macht ihn für die Verteidigungen unberechenbar weil er jene besser liest als umgekehrt. Da bekommen die Tennessee Titans ordentlich was zu tun. Für nicht wenige war der Sieg über die New England Patriots keine Überraschung. Sie haben ihren Matchplan perfekt umgesetzt bekommen, was jedoch auch daran lag, dass die Patriots mal wieder Offensiv zu wenig bis gar nichts auf die Kette brachten. Angeführt von Powerhouse Derrick Henry (26, RB) überlief man den Serienmeister schlicht und einfach. Henry wurde zu keinem Zeitpunkt im Spiel unter Kontrolle gebracht. Die sonst so stark agierende Verteidigung der Pats wirkte überfordert. So kam es das der Running Back für unglaubliche 182 Yards und einem Touchdown lief.
Henry schulterte kurzerhand das gesamte Spiel, sodas es am Ende auch niemanden interessiert, dass das Passspiel für Tennessee überhaupt nicht stattfand. Diese Möglichkeit nahmen die Patriots ihren Widersachern nahezu komplett. Am Ende reichte es aber trotzdem nicht aus, da die Defensive der Titans in den wichtigen Momenten zur Stelle war und Derrick Henry zeigte, warum er aktuell der beste Running Back der Liga ist. Ganz so „simpel“ wird es gegen die Ravens nicht gehen. Baltimore hat vor allem in der Offensive eine ganz andere Schlagkraft wie New England. Auch die Defensive wird sich auf das Laufwunder der Titans einstellen. Das den Titans nochmals ein Clou wie am vergangenen Wochenende gelingt kann man sich diesmal beim besten Willen nicht vorstellen. Dies wäre wohl eine der größten Überraschungen in den vergangenen Jahren. Baltimore wirkt einfach zu übermächtig. Gerne lassen wir uns aber natürlich eines besseren Belehren.
