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Washington Redskins – Aus Dem Schatten Heraustreten

Washington Redskins – Aus Dem Schatten Heraustreten

Die Washington Redskins sind eines dieser Teams die im Verhältnis zu anderen Franchise etwas unscheinbar wirken. Dies merkt man schon alleine in der eigenen Division. In der NFC East sind ganz klar die Dallas Cowboys und auch die New York Giants Prestigeträger. Aufgrund des letztjährigen Erfolges der Philadelphia Eagles, wirkt es nun so als befinden sich die Washington Redskins weit abgeschlagen auf Rang vier.

Der Wechsel Zum Game-Manager

Seit dem Super Bowl Sieg 1991, ist es sehr ruhig um die Redskins geworden. Die größte Aufregung in den letzten Jahren war da schon der immer wieder mit Diskriminierung und Rassismus in Verbindung gebrachte Namen des Teams. In der heutigen Zeit, scheint der Name „Redskins“ wohl nicht mehr zeitgemäß, weshalb bereits vor Jahren eine Namensänderung im Raum stand. Eigentümer Daniel M. Snyder (53) hält aber weiter an der Tradition fest.

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Dass eine solche Debatte seit mehreren Jahren diskutiert wird, lässt sich nicht ändern. Dazu liefert aber das Team, an sich, auch wenig Diskussionsmaterial auf dem Platz. Mehr als zwei verlorene Wild Card Spiele waren in den letzten Jahren nicht drin. Zumeist belegte man sogar Divisionsintern den letzten Platz.

Als man jetzt das Gefühl hatte, in den letzten drei Jahren zu stagnieren versuchte man nun durch mehrere Spielertransaktionen für neue Impulse zu sorgen. Größte Veränderung ist die Quarterback Position. Nach sechs Achterbahn Saisons entschied sich Kirk Cousins (29) dazu, nicht mehr bei den Redskins zu verlängern. Zukünftig wird Cousins bei den Minnesota Vikings die Strippen ziehen.

Die Antwort der Franchise, war die Verpflichtung von Alex Smith (34, QB). Smith ist sehr erfahren und bringt eine ganz andere Art des Spiels, im Vergleich zu Cousins, mit sich. Anders als viele anderen Quarterbacks in der Liga, ist Smith eher ein Game-Manager. Seine Spielweise lebt nicht von spektakulären Individuellen Leistungen, sondern viel mehr durch seine Ruhe, Ausstrahlung und Organisation.

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In den vergangenen Jahren schaffte es Smith, seine eigene Fehlerquote relativ gering zu halten und machte letztlich, was notwendig ist, um zu gewinnen. Natürlich ist der Spieler auch in der Lage mit einem Big Play das Ruder herumzureisen, grundsätzlich passiert seine Spielidee aber auf eine ganz andere, als jene von Superstars wie Aaron Rodgers (34, QB, Packers), Tom Brady (41, QB, Patriots) oder Drew Brees (39, QB, Saints). Genau dies wird aber auch immer wieder mal Smith vorgeworfen.

Bei seinen bisherigen Teams den San Francisco 49ers und Kansas City Chiefs, blieb bislang der ganz große Erfolg aus. So wird dem Spieler vorgeworfen, dass seine Art zu spielen, bei den ganz großen Spielen, wie in den Playoffs nicht ausreicht um erfolgreich zu sein. Bislang muss man das Argument auch so stehen lassen.

Handicap Laufverteidigung

Obwohl die Offensive der Redskins in den letzten Jahren unter der Riege von Cousins stets zu den besten der Liga gehörte, konnte man das nicht von der Verteidigung sagen. Es schien so, als habe man auf Seite der Verteidigung ein Problem gelöst, geht ein neues auf. In der letzten Saison präsentierte man sich vor allem gegen die Laufspielzüge der Gegner oft dilettantisch. Im Schnitt lies man 134.1 Yards Raumgewinn pro Spiel zu. Kein Team der NFL war schlechter!

Das sind genau die zwei Seiten Washingtons. Die Passverteidigung macht nämlich einen guten Job. Hier bewegt man sich im guten 1/3 der Liga. Hat man also in den letzten Jahren wert darauf gelegt, die früheren Probleme gegen das Passspiel in den Griff zu bekommen, so hat man nun wahre Probleme mit dem Lauf. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die meisten Teams gegen die Skins, entscheiden verhältnismäßig oft zu laufen. Die Problemzone wurde natürlich schon längst von den anderen Teams erkannt.

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Doch was ist die Ursache für die großen Probleme? In meinen Augen ist man im Zentrum der Defensive Line nicht breit und gut genug aufgestellt. Das ganze möchte ich auch gar nicht an einzelnen Personen wie Ziggy Hood (31, DT) oder Stacy McGee (28, DT) festmachen. Es scheint oftmals zwischen den Reihen nicht gut zu harmonieren. Die Linebacker erkannten in der Vergangenheit nicht immer, wann sie welchen Raum dicht machen müssen bzw. den Gegner attackieren müssen.

Vielleicht fehlt es auch an einem richtigen Leader in der Defense der gerade gegen den Lauf, seine Mannen organisieren kann. Definitiv lässt sich aber sagen das Head Coach Jay Gruden (51) in der Vorbereitung alles daran setzen wird um dieses Problem genauso in den Griff zu bekommen, wie vor Jahren das Passspiel. Hierfür hat er auch in der Offseason etwas den Geldbeutel geöffnet um gerade in diesem Bereich das Team adäquat zu verbessern. Aber auch wenn man zukünftig eine bessere Figur in der Verteidigung machen sollte, sehe ich die Redskins auch weiterhin nicht in der Position ein ernster Playoff-Gegner zu werden.

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Es scheint auch so, als ob 2018 ein Jahr werden wird, in dem man nur im Schatten der anderen Franchises agieren wird. Vielleicht kommt dann auch wieder irgendwann das Thema mit der Namensgebung auf. Wenn die Themen auf dem Platz mal wieder zu unspektakulär werden oder bereits im November feststeht, dass es keinen Football im Januar in der Hauptstadt geben wird. Gerade am Blickpunkt des Landes ist man interessiert, der Presse ein ordentliches Menü vorzusetzen. Meist auf Kosten der wahren Probleme. Bis man tatsächlich in der Lage sein wird aus dem Schatten heraustreten zu können, werden wohl noch Jahre vergehen.

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